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Statistisches Bundesamt: Kommunales Finanzierungsdefizit im 1. Halbjahr 2003 bei 7,1 Mrd. Euro

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
haben die Gemeinden und Gemeindeverbände (Gv.) in Deutschland (ohne
die Stadtstaaten) im ersten Halbjahr 2003 69,9 Mrd. Euro und damit
1,0% mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum ausgegeben. Die
kassenmäßigen Einnahmen der Gemeinden blieben mit 62,8 Mrd. Euro um
2,6% unter dem vergleichbaren Vorjahresbetrag.
In der Abgrenzung der Finanzstatistik ergibt sich hieraus ein
kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 7,1 Mrd. Euro. Es hat sich
damit gegenüber dem ersten Halbjahr 2002 um 2,3 Mrd. Euro erhöht.
Auf der Ausgabenseite stiegen mit 6,8% auf 15,0 Mrd. Euro die
kommunalen Aufwendungen für soziale Leistungen am stärksten. Bei den
Personalausgaben in Höhe von 19,3 Mrd. Euro ergab sich ein Plus von
3,2%, die Zinsaufwendungen stiegen um 1,5% auf 2,4 Mrd. Euro.
Mit 13,8 Mrd. Euro (- 0,4%) waren dagegen die Sachaufwendungen der
Gemeinden rückläufig. Deutlich um 12,4% auf 8,5 Mrd. Euro gingen im
Vergleich zum ersten Halbjahr 2002 die kommunalen Ausgaben für
Sachinvestitionen zurück. Dabei fiel der Rückgang bei den Bauausgaben
mit 5,7% auf 6,5 Mrd. Euro nicht ganz so stark aus.
Für den Rückgang der Einnahmen waren insbesondere die gesunkenen
Zuweisungen an die Gemeinden/Gv. ausschlaggebend. Die von den Ländern
im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs gezahlten
Schlüsselzuweisungen lagen mit 11,3 Mrd. Euro um 9,7% unter dem
Betrag des ersten Halbjahres 2002. Auch die investiven Zuweisungen
der Länder fielen um 2,9% niedriger aus und erreichten 2,7 Mrd. Euro.
Ein leichter Zuwachs ergab sich dagegen bei den kommunalen
Steuereinnahmen, die sich um 1,1% auf 19,2 Mrd. Euro erhöhten.
Wesentlichen Anteil hatten hier die Gewerbesteuereinnahmen, die um
8,3% auf 9,0 Mrd. Euro stiegen. Allerdings lag dieser Betrag - nach
dem kräftigen Rückgang um 14,5% im ersten Halbjahr 2002 - noch immer
um 720 Mill. Euro unter den entsprechenden Einnahmen vom ersten
Halbjahr 2001. Der kommunale Anteil an der Einkommensteuer fiel mit
4,9 Mrd. Euro um 9,5% niedriger aus als in den ersten sechs Monaten
2002.
Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände wies am Ende
des ersten Halbjahres 2003 einen leichten Zuwachs von 1,0% auf 82,9
Mrd. Euro (Vorjahr: 82,1 Mrd. Euro) auf.
Weitere Auskünfte erteilt: Wolfgang Müller,
Telefon: (0611) 75-4160,
E-Mail:  gemeindefinanzen@destatis.de
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