Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt: Biotech-Branche konsolidiert sich

Wiesbaden (ots)

Der Präsident des Statistischen Bundesamtes,
Johann Hahlen, hat heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Frankfurt
am Main die Ergebnisse der zweiten Erhebung zur Biotechnologie in
Deutschland, und zwar für das Jahr 2002, vorgestellt.
Danach hat sich die Biotechnologie-Branche insgesamt von 2000 bis
2002 in Deutschland, was Umsatz und Beschäftigte angeht, positiv
entwickelt. Gleichzeitig sind aber Konsolidierungsprozesse,
insbesondere bei den Unternehmensgründungen, nicht zu übersehen. So
haben z.B. im Jahr 2002 nur noch 11 Biotech-Kernunternehmen ihre
Geschäftstätigkeit aufgenommen. Der Gründungsboom der Jahre 1997 bis
2000 ist zum Stillstand gekommen.
Die Wiederholungsbefragung wurde - wiederum auf freiwilliger Basis
- bei Unternehmen der Biotech-Branche im ersten Halbjahr 2003
durchgeführt. Durch sie konnte die Struktur der
Biotechnologielandschaft in Deutschland gegenüber der ersten Erhebung
für das Jahr 2000 noch präziser ermittelt und abgebildet werden.
Der Berichtskreis für das Jahr 2002 umfasst 1 090 Unternehmen, die
in unterschiedlicher Art das Erscheinungsbild der deutschen
Biotech-Landschaft prägen. Davon waren:
- 539 Biotech-Kernunternehmen, die vorrangig mit modernen
biotechnischen Verfahren arbeiten (Kategorie I),
- 324 Ausrüster (Zulieferer) der Biotech-Kernunternehmen und
-Forschungseinrichtungen (Kategorie II),
- 34 Unternehmen, die als Biotech-Kernunternehmen und Ausrüster tätig
sind (Kategorie III),
- 38 größere Unternehmen der Life Sciences Industrie mit
nennenswerten biotechnologischen Aktivitäten (Kategorie
IV) und
- 155 Berater und Finanzdienstleister der Biotech-Branche
(Kategorie V).
633 Unternehmen (58% des ermittelten Berichtskreises) schickten
den ausgefüllten Fragebogen zurück.
Die 319 auskunftsbereiten Biotech-Kernunternehmen beschäftigten im
Jahre 2002 insgesamt 8 750 Personen, von denen 45% in der Forschung
und Entwicklung (FuE) tätig waren. In den kleinen Unternehmen mit
weniger als fünf Beschäftigten arbeiteten über 62% im FuE-Bereich.
Rund 657 Mill. Euro, je Beschäftigten über 75 000 Euro, haben die
Biotech-Kernunternehmen für Forschung und Entwicklung ausgegeben.
Die Veränderungsraten bei den FuE-Beschäftigten (+ 42%) und bei
den FuE-Ausgaben (+ 109%) im Zeitraum 2000 - 2002 unterstreichen den
unternehmerischen Fokus der Kernunternehmen. Die Ergebnisse beruhen
dabei auf den Angaben von den Unternehmen (166), die auch schon bei
der ersten Befragung geantwortet haben.
Die Beschäftigung stieg von 2000 bis 2002 bei allen
Unternehmenskategorien; das Plus reicht dabei von 5% bis 30% bei den
Biotech-Kernunternehmen. Die Beschäftigungsentwicklung bei den
Unternehmen der Kategorien I bis III zeigt eine Tendenz zu größeren,
stabileren Einheiten. Dies kann als Indiz für die zunehmende
Konsolidierung dieser Unternehmen gedeutet werden.
Mit Ausnahme der Berater und Finanzdienstleister der
Biotech-Branche gab es bei allen Unternehmenskategorien ein
deutliches Umsatzplus zwischen 2000 und 2002. Es liegt zwischen 14%
(bei den großen Unternehmen der Life Sciences Industrie) und 90% (bei
den Biotech-Kernunternehmen). Allerdings ist nicht zu übersehen, dass
die Mehrheit der Biotech-Kernunternehmen weiterhin von externen
Finanzierungsquellen abhängig ist.
Bestätigt hat sich das schon in der ersten Umfrage festgestellte
wirtschaftliche Potenzial der großen Life Sciences Unternehmen auf
dem Gebiet der Biotechnologie. Ihr Anteil am Gesamtumsatz der
Biotech-Branche erreichte 2002 rund 44% (2000 = 52%). Die
FuE-Ausgaben(- 10%) und FuE-Beschäftigten (- 16%) im Bereich
Biotechnologie sind bei diesen Unternehmen allerdings zurückgegangen.
Ursache hierfür könnte unter anderem die Ausgründung bestimmter
FuE-Projekte sein.
Regionale Schwerpunkte der deutschen Biotech-Landschaft befinden
sich in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen.
Bedeutende Biotech-Standorte sind auch die Region Berlin/Brandenburg
sowie Niedersachsen.
Diese und weitere Ergebnisse sowie eine Beschreibung der
konzeptionellen Grundlagen der Erhebung enthält die Broschüre
"Unternehmen der Biotechnologie in Deutschland - Ergebnisse der
Wiederholungsbefragung 2002", die kostenlos im Internetangebot des
Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad:
Presse/Presseveranstaltungen, abrufbar ist.
Weitere Auskünfte erteilt: Alois Macht,
Telefon: (0611) 75-2352,
E-Mail:  alois.macht@destatis.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt