Importpreise im Mai 2021: +11,8 % gegenüber Mai 2020
Wiesbaden (ots)
Importpreise, Mai 2021
+1,7 % zum Vormonat
+11,8 % zum Vorjahresmonat
Exportpreise, Mai 2021
+0,7 % zum Vormonat
+4,2 % zum Vorjahresmonat
Die Importpreise waren im Mai 2021 um 11,8 % höher als im Mai 2020. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Oktober 1981 im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise gegeben (+13,6 % gegenüber Oktober 1980). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im April 2021 bei +10,3 % gelegen, im März 2021 bei +6,9 %. Gegenüber dem Vormonat April 2021 stiegen die Importpreise im Mai 2021 um 1,7 %.
Starker Preisanstieg vor allem auf Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen
Energieeinfuhren waren im Mai 2021 fast doppelt so teuer wie im Mai 2020. Dieser Anstieg begründet sich durch das außerordentlich niedrige Preisniveau des Vergleichsmonats (Basiseffekt): Im Mai 2020 war die Nachfrage nach Erdöl aufgrund der Corona-Krise schwach, gleichzeitig gab es einen starken Angebotsüberhang. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdöl mit einem Plus von 135,0 %.
Ohne Energie waren die Importpreise im Mai 2021 um 6,0 % höher als im Mai 2020 und 1,0 % höher als im Vormonat. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 8,0 % über dem Stand des Vorjahres (+1,4 % gegenüber April 2021).
Starker Preisanstieg im Vorjahresvergleich auch bei Erzen und Metallen
Die Preise für importierte Vorleistungsgüter stiegen im Mai 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 15,4 %. Gegenüber Mai 2020 verteuerten sich vor allem Eisenerze (+83,6 %), Kupfer (+65,1 %), Nicht-Eisen-Metallerze (+46,6 %), Kunststoffe in Primärformen (+42,9 %) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+32,4 %) deutlich. Hauptgrund für den starken Anstieg der Preise für Eisenerz dürfte die weiterhin starke weltweite Nachfrage sein. Die Verteuerung dieses Rohstoffs wirkte sich in der Folge auf die Preisentwicklung für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen aus.
Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Mai 2021 um 0,6 % unter denen von Mai 2020. Während unter anderem Speichereinheiten und andere Datenspeicher (-10,9 %) zu niedrigeren Preisen importiert wurden, waren Notebooks (+1,8 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenmotoren (+0,8 %) teurer als im Mai 2020.
Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 % teurer, Gebrauchsgüter waren dagegen um 1,1 % billiger.
Die Preise für landwirtschaftliche Güter lagen 7,5 % über denen von Mai 2020. Während sich insbesondere Naturkautschuk (+52,2 %), Rohkaffee (+22,2 %) und Getreide (+18,2 %) gegenüber dem Vorjahresmonat stark verteuerten, wurden lebende Schweine (-18,2 %) und Nüsse (-16,8 %) nach wie vor zu niedrigeren Preisen importiert.
Veränderungen der Exportpreise Mai 2021
Der Index der Exportpreise lag im Mai 2021 um 4,2 % über dem Stand von Mai 2020. Eine größere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im März 2011 gegeben (+4,4 % gegenüber März 2010). Im April 2021 und im März 2021 hatte die Jahresveränderungsrate bei +3,3 % beziehungsweise bei +2,2 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat April 2021 stiegen die Exportpreise im Durchschnitt um 0,7 %.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Die Importpreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2.
Lange Zeitreihen können außerdem unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002 und 61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002 und 61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
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