Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Dienstleistungen im 2. Quartal 2021: Umsatz 2,8 % höher als im Vorquartal
Umsatz 0,1 % über dem Vorkrisenniveau

WIESBADEN (ots)

Umsatz im Dienstleistungsbereich, 2. Quartal 2021:

+2,8 % zum Vorquartal (kalender- und saisonbereinigt)

+14,7 % zum Vorjahresquartal (kalender- und saisonbereinigt)

Beschäftigte im Dienstleistungsbereich, 2. Quartal 2021:

+0,4 % zum Vorquartal (saisonbereinigt)

+1,6 % zum Vorjahresquartal (saisonbereinigt)

Die Unternehmen in ausgewählten Dienstleistungsbereichen in Deutschland haben im 2. Quartal 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt nominal (nicht preisbereinigt) 2,8 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im 1. Quartal 2021. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Umsatz kalender- und saisonbereinigt um 14,7 %. Der Umsatz erreichte damit wieder das Vorkrisenniveau des 4. Quartals 2019, dem Quartal vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland (+0,1 %). Die ausgewählten Dienstleistungsbereiche umfassen die Bereiche Verkehr und Lagerei, Information und Kommunikation, freiberufliche und technische Dienstleistungen und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen.

Die Zahl der Beschäftigten in den ausgewählten Dienstleistungsbereichen nahm im 2. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 0,4 % und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,6 % zu. Die Beschäftigtenzahl war damit noch 1,4 % geringer als im 4. Quartal 2019.

Bereich Verkehr und Lagerei mit stärkstem Umsatzplus

Den stärksten Umsatzzuwachs gab es im 2. Quartal 2021 im Bereich Verkehr und Lagerei (zum Beispiel Straßen- und Schienenverkehr, Transport in Rohrfernleitungen, Schifffahrt, Luftfahrt, Lagerei sowie sonstige Dienstleistungen für den Verkehr, darunter der Betrieb von Verkehrswegen, Bahnhöfen, Flughäfen sowie Post-, Kurier- und Expressdienste). Hier stiegen die Umsätze kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal um 4,6 % und im Vergleich zum Vorkrisenniveau des 4. Quartals 2019 um 6,2 %. Die Post-, Kurier- und Expressdienste erwirtschafteten sogar 23,9 % mehr Umsatz als vor der Corona-Krise.

Im Bereich freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (zum Beispiel Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, Unternehmensberatung, Werbung und Marktforschung, Design, Fotografie sowie Dolmetschen) war der Umsatz 4,2 % höher als im Vorquartal und 4,3 % höher als im 4. Quartal 2019.

Der Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, Reisebüros und Reiseveranstalter, private Wach- und Sicherheitsdienste, Gebäudereinigung, Detekteien, Call-Center sowie Messe- und Kongressveranstalter) verzeichnete einen Umsatzanstieg von 4,1 % gegenüber dem Vorquartal. Damit lag der Umsatz in diesem Bereich allerdings noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau (-20,9 % gegenüber dem 4. Quartal 2019).

Reisebranche und Großveranstaltungswesen immer noch sehr deutlich unter Vorkrisenniveau

Reisebüros, Reiseveranstalter und sonstigen Reservierungsdienstleister waren besonders stark von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie betroffen. Sie setzten im 2. Quartal 2021 zwar 15,2 % mehr um als im Vorquartal, erzielten aber immer noch nur knapp ein Fünftel des Vorkrisen-Umsatzes (-81,0 % gegenüber dem 4. Quartal 2019). Die Umsätze der Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter stiegen im Vorquartalsvergleich zwar um 17,3 %, lagen jedoch auch noch immer 71,2 % unter dem Vorkrisenniveau.

Bereich Information und Kommunikation trotz leichtem Rückgang noch über Vorkrisenniveau

Der Bereich Information und Kommunikation (zum Beispiel Verlagswesen, Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Musik, Kinos, Rundfunkveranstalter, Telekommunikation sowie Informationsdienstleistungen) verzeichnete mit -0,6 % einen leichten Umsatzrückgang gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau stiegen die Umsätze jedoch um 1,8 %.

Methodische Hinweise:

Die Dienstleistungsstatistik umfasst die genannten ausgewählten Dienstleistungsbereiche. Bisher nicht in der Statistik enthalten sind die Bereiche "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen" sowie das "Grundstücks- und Wohnungswesen".

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, zusätzlich ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Die monatliche Erhebung im Dienstleistungsbereich erfasst nach dem Handels- und Dienstleistungsstatistikgesetz (HdlDlStatG) vom 22. Februar 2021 Unternehmen (rechtliche Einheiten) mit wirtschaftlichem Schwerpunkt im Dienstleistungssektor mit einem Jahresumsatz von mindestens 15 Millionen Euro oder mindestens 250 tätigen Personen.

Mit der Umstellung der Konjunkturerhebung im Dienstleistungsbereich auf das neue Handels- und Dienstleistungsstatistikgesetz wurde der Berichtskreis auf eine Stichprobe umgestellt. Weiterhin wurde unter anderem die Erhebungsdurchführung optimiert, die Imputationen und die Plausibilisierung der Daten modernisiert sowie die Aufbereitung der Verwaltungsdaten an die Methodik bei den Konjunkturstatistiken im Handel angepasst. Das Statistische Bundesamt berücksichtigt nun laufend verspätete Mitteilungen der befragten Erhebungseinheiten und aktualisiert deshalb die ersten nachgewiesenen Ergebnisse über einen Zeitraum von zwei Jahren. Mit den methodischen Verbesserungen einhergehend wurden die Zeitreihen ab dem 1. Quartal 2020 neu berechnet, sodass ab dem 1. Quartal 2020 Revisionen entstehen und der Vergleich mit dem Vorkrisenniveau (4. Quartal 2021) leicht verzerrt sein kann.

Weitere Informationen:

Tiefer gegliederte Daten zum Umsatzindex sind in der Tabelle 47414-0001 in der Datenbank GENESIS-Online Datenbank abrufbar. Umsatzveränderungsraten zum Vorquartal können der Tabelle 47414-0002, sowie zum Vorjahresquartal der Tabelle 47414-0003 entnommen werden. Tiefer gegliederte Daten zum Beschäftigtenindex enthält die Tabelle 47414-0008. Beschäftigtenveränderungsraten zum Vorquartal können der Tabelle 47414-0009, sowie zum Vorjahresquartal der Tabelle 47414-0010 entnommen werden.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Dienstleistungen,

Telefon: +49 611 75 2320

www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 06.09.2021 – 08:00

    Verarbeitendes Gewerbe im Juli 2021: Auftragseingang +3,4 % zum Vormonat

    WIESBADEN (ots) - Auftragseingang erreicht höchsten Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991 und liegt 15,7 % über Vorkrisenniveau; Umsatz +1,9 % zum Vormonat Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe: Juli 2021 (real, vorläufig): +3,4 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt) +24,4 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt) Juni 2021 (real, revidiert): +4,6 ...

  • 06.09.2021 – 08:00

    Landwirtschaftszählung 2020 - Zahl der Arbeitskräfte weiterhin rückläufig

    WIESBADEN (ots) - Von März 2019 bis Februar 2020 waren laut den repräsentativen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 in Deutschland rund 938 000 Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, entspricht dies einem Rückgang um 15 % gegenüber der letzten Landwirtschaftszählung in 2010. Im gleichen Zeitraum ...