Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt: SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe Donnerstag, 20.11.2003, 08:00 Uhr
Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2003 Teil 1

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 20.11.2003, 08:00 Uhr
Teil 1
Wie das Statistische Bundesamt bereits in seiner Schnellmeldung am
13. November mitteilte, ist das Bruttoinlandsprodukt, der Wert der in
Deutschland erwirtschafteten Leistung, im dritten Quartal 2003
gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,2%
gestiegen. In den drei vorangegangenen Quartalen war die
Wirtschaftsleistung jeweils geringer als im Vorquartal. Im
Vorjahresvergleich kam es im Berichtsquartal zu einem Rückgang um
0,2% nach einer Abnahme (- 0,7%) im zweiten Quartal und einer Zunahme
(+ 0,4) im ersten Quartal 2003. Ein Kalendereffekt war im dritten
Quartal 2003 nicht zu verzeichnen, da die gleiche Anzahl von
Arbeitstagen zur Verfügung stand wie im entsprechenden Quartal des
Vorjahres.
Bruttoinlandsprodukt real (saison- und kalenderbereinigte Werte
nach Census X-12-ARIMA): Veränderung gegenüber dem Vorquartal:
2002                          2003
   1.Vj    2.Vj    3.Vj    4.Vj      1.Vj    2.Vj    3.Vj
  +0,2%   +0,2%   +0,1%   -0,0%     -0,2%   -0,2%   +0,2%
Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im Berichtsquartal gegenüber
dem zweiten Quartal 2003 ist gekennzeichnet durch eine starke Zunahme
der Exporte (+ 3,2%) bei einem gleichzeitigen Rückgang der Importe (-
1,9%), was zu einer deutlichen Erhöhung des Exportüberschusses
(Außenbeitrag) führte. Dem hiervon ausgehenden positiven Beitrag zum
Wirtschaftswachstum (+ 1,8%-Punkte) stand jedoch ein Rückgang der
inländischen Verwendung (- 1,6%) gegenüber. Im Gegensatz hierzu
hatten in den drei vergangenen Quartalen die Exportüberschüsse
abgenommen und der Anstieg der inländischen Verwendung hatte diese
Rückgänge nicht ausgleichen können. Dies führte im vierten Quartal
2002 und den ersten beiden Quartalen 2003 jeweils zu einem - wenn
auch geringfügigem - Rückgang der Wirtschaftsleistung.
Innerhalb der inländischen Verwendung sind im dritten Quartal 2003
die privaten Konsumausgaben (- 0,6%) und insbesondere die
Investitionen in Ausrüstungen (- 3,6%) gegenüber dem Vorquartal
zurückgegangen; auch die Vorratsveränderungen (- 1,1%-Punkte
Wachstumsbeitrag) beeinflussten die Wirtschaftsleistung negativ.
Hingegen stiegen die Konsumausgaben des Staates (+ 0,4%) sowie bei
den Investitionen die Bauten (+ 0,9%) und sonstigen Anlagen (+ 0,9%,
größten Teils bestehend aus Computersoftware und Urheberrechten).
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den
Vorjahresvergleich: Die geringere Wirtschaftsleistung im dritten
Quartal 2003 (- 0,2% gegenüber dem Vorjahr) wurde von 38,3 Mill.
Erwerbstätigen erbracht, das waren 479 000 Personen oder 1,2% weniger
als ein Jahr zuvor. Die Erwerbslosigkeit (internationale Abgrenzung)
stieg im dritten Quartal 2003 gegenüber dem entsprechenden
Vorjahreszeitraum um 241 000 Personen oder 7,2% auf 3,6 Mill.
Personen. Der Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen
insgesamt erhöhte sich damit von 8,0% im dritten Quartal 2002 auf
8,6% im Berichtsquartal.
Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 (Ursprungswerte):
Veränderung gegenüber dem Vorjahr:
2002                          2003
1.Vj    2.Vj    3.Vj    4.Vj      1.Vj    2.Vj    3.Vj
  -1,1%   +0,5%   +0,9%   +0,3%     +0,4%   -0,7%   -0,2%
Die Arbeitsproduktivität, gemessen als Bruttoinlandsprodukt in
Preisen von 1995 je Erwerbstätigen, nahm im Vorjahresvergleich im
dritten Quartal 2003 um 1,1% zu. Je Erwerbstätigenstunde gerechnet
ergab sich lediglich ein Anstieg um 0,9%, da sich die Zahl der
Arbeitsstunden je Erwerbstätigen bedingt durch die weitere
Reduzierung des Krankenstandes und eine Zunahme der
Nebenerwerbstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht hat.
Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts zeigt Rückgänge der
Bruttowertschöpfung in konstanten Preisen gegenüber dem
entsprechenden Quartal des Vorjahres im Produzierenden Gewerbe ohne
Baugewerbe (- 0,1%), im Baugewerbe (- 1,8%) und in der Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei (- 1,6%). In den Dienstleistungsbereichen
Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister (+ 0,8%) sowie
Handel, Gastgewerbe und Verkehr (+ 0,6%) gab es hingegen Zuwächse bei
der preisbereinigten Bruttowertschöpfung. Die Wirtschaftsleistung im
Bereich öffentliche und private Dienstleister (+0,0%) blieb
unverändert.
Die Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts (in Preisen von
1995) zeigt auch im Vorjahresvergleich eine geringere inländische
Verwendung (- 1,0%), die jedoch durch den Anstieg des
Exportüberschusses (positiver Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Höhe
von + 0,8%-Punkten) nicht ausgeglichen werden konnte. In Folge dessen
ist die Wirtschaftsleistung im Vorjahresvergleich um 0,2%
zurückgegangen.
Die Zunahme des Exportüberschusses ergab sich aus einem Anstieg
der Exporte (+ 0,9%) und einer Verminderung der Importe (- 1,5%). Der
Rückgang der inländischen Verwendung im Berichtsquartal gegenüber dem
dritten Quartal 2002 setzte sich zusammen aus geringeren privaten
Konsumausgaben (- 0,8%) sowie einer Abnahme der Investitionen in
Ausrüstungen und in Bauten (- 5,4 bzw. - 1,6%). Die Zunahme bei den
Konsumausgaben des Staates (+ 0,2%) und den Investitionen in sonstige
Anlagen (+ 1,8%, vor allem Computersoftware und Urheberrechte) konnte
die negative Entwicklung der übrigen Verwendungsaggregate nicht
ausgleichen. Die Vorratszunahme im dritten Quartal 2003 entsprach der
des Vorjahres und lieferte somit keinen Beitrag (0,0%-Punkte) zum
Wirtschaftswachstum.
In jeweiligen Preisen war im dritten Quartal 2003 das
Bruttoinlandsprodukt um 0,9% höher als vor einem Jahr, das
Bruttonationaleinkommen lag um 0,2% unter dem Wert des dritten
Quartals 2002. Das Volkseinkommen blieb unverändert (+ 0,0%). Das
Arbeitnehmerentgelt nahm im Berichtsquartal geringfügig zu (+ 0,1%),
wohingegen die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 0,2% abnahmen.
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich im
dritten Quartal um 0,2% und die Sparquote der privaten Haushalte nahm
von 9,0% im dritten Vierteljahr 2002 auf 9,2% im Berichtsquartal zu.
Über die Erstberechnung des dritten Quartals 2003 hinaus wurden
auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse für das erste und zweite
Quartal 2003 überarbeitet und - soweit erforderlich - revidiert.
Solche laufenden Revisionen erfolgen routinemäßig, um neu verfügbare
statistische Informationen schnellstmöglich einbeziehen zu können.
Die Neuberechnung ergab beim Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995
eine Verminderung der Wachstumsrate für das zweite Quartal 2003 um
0,1%-Punkte auf - 0,7% gegenüber dem Vorjahr. Diese Änderung der
Wachstumsrate ist vor allem auf die Einarbeitung der Ergebnisse der
vierteljährlichen Handwerksberichterstattung, von Angaben für das
erste Halbjahr im Bereich Nachrichtenübermittlung, der
vierteljährlichen Produktionsstatistik und den nun vorliegenden tief
gegliederten Ergebnissen der Außenhandelsstatistik zurückzuführen.
Diese und weitere Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen können im Internet (http://www.destatis.de)
abgerufen werden. Außerdem werden in der Fachserie 18
"Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen", Reihe 3
"Vierteljahresergebnisse der Inlandsproduktsberechnung",
Bestellnummer 2180300-03323 (Verlag Metzler-Poeschel,
Verlagsauslieferung SFG-Servicecenter Fachverlage GmbH, Postfach 43
43, 72774 Reutlingen, Telefon: +49 (0) 7071/935350, Telefax: +49 (0)
7071/935335, E-Mail:  destatis@s-f-g.com) tiefer gegliederte
Ergebnisse veröffentlicht. Diese Veröffentlichung ist auch online im
Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/shop erhältlich.
Teil 2 folgt
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 20.11.2003 – 07:50

    Statistisches Bundesamt: Anstieg der Baugenehmigungen von Januar bis September 2003 um 9,4%

    Wiesbaden (ots) - Von Januar bis September 2003 wurde in Deutschland der Bau von 223 000 Wohnungen genehmigt. Das waren nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes 9,4% oder 19 100 Baugenehmigungen mehr als im Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg dürfte zu einem guten Teil auf Vorzieheffekte bei der Beantragung von Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser ...

  • 19.11.2003 – 07:57

    Statistisches Bundesamt: Gut 5% der Arbeitnehmer waren im Oktober 2001 Auszubildende

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren 5,1% aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen des Produzierenden Gewerbes und ausgewählter Dienstleistungsbereiche im Oktober 2001 in der Ausbildung. Mehr als die Hälfte der Ausbildungsplätze stellte das Produzierende Gewerbe und knapp ein Viertel der Handel. Im Produzierenden Gewerbe bildete ...