Statistisches Bundesamt: Höchste Sozialhilfequote erstmals in Kassel
Wiesbaden (ots)
Die Menschen in Großstädten beanspruchen nach wie vor häufiger Sozialhilfe als die in den kleineren Städten Deutschlands. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes betrug die durchschnittliche Sozialhilfequote (Anteil der Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen an der Bevölkerung in Prozent) in 76 ausgewählten Großstädten mit mehr als 100 000 Einwohnern zum Jahresende 2002 - wie bereits im Vorjahr - rund 5,5%. Die Quote lag damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 3,3% (bei insgesamt 2,76 Millionen Hilfeempfängern).
Die höchste Empfängerquote war Ende 2002 erstmals in Kassel (10,1%) festzustellen, gefolgt von Bremerhaven (10,0%), das zwischen 1997 und 2001 stets die höchste Quote aufwies. In beiden Städten haben sich die Sozialhilfequoten seit 1997 rückläufig entwickelt; jedoch war der Rückgang in Bremerhaven (- 3,8 Prozentpunkte) stärker als in Kassel (- 1,5 Prozentpunkte). Die niedrigsten Quoten wurden - wie bereits im Vorjahr - in Erlangen (2,0%) sowie Gera und Jena (jeweils 2,2%) ermittelt.
Neun der zehn Städte, die bereits 1997 die höchsten Sozialhilfequoten hatten, gehörten auch Ende 2002 zu dieser Gruppe; lediglich Schwerin ist an Stelle Hamburgs neu vertreten. Hingegen zählten nur fünf von zehn Städten, die 1997 die niedrigsten Quoten aufwiesen, auch Ende 2002 zu den Städten mit der niedrigsten Sozialhilfequote. 2002 waren drei ostdeutsche Städte unter diesen zehn Städten, 1997 waren es noch sieben.
Dies geht aus der gemeinsamen Veröffentlichung "Sozialhilfe im Städtevergleich - Ein Vergleich 76 deutscher Großstädte" der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hervor, die kostenlos online im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes erhältlich ist (http://www.destatis.de/allg/d/veroe/fach_voe/sozi_stadt.htm). Die Publikation enthält ferner für die zehn Großstädte mit der jeweils höchsten und der niedrigsten Sozialhilfequote eine Schätzung der Zahl der Sozialhilfeempfänger, die nicht erwerbstätig, aber grundsätzlich erwerbsfähig sind.
Weitere Auskünfte erteilt: Sascha Krieger, Zweigstelle Bonn, Telefon: (01888) 644-8159 oder -8953, E-Mail: sozialhilfe@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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