Einzelhandelsumsatz im Februar 2022 um 0,3 % höher als im Vormonat
WIESBADEN (ots)
Einzelhandelsumsatz, Februar 2022 (vorläufig, kalender- und saisonbereinigt)
+0,3 % zum Vormonat (real)
+0,6 % zum Vormonat (nominal)
+7,0 % zum Vorjahresmonat (real)
+11,0 % zum Vorjahresmonat (nominal)
Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Februar 2022 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 0,3 % und nominal (nicht preisbereinigt) 0,6 % mehr umgesetzt als im Januar 2022. Nach dem Umsatzrückgang im Dezember 2021 konnte sich der Einzelhandel somit in den ersten Monaten des Jahres 2022 trotz weiterhin geltender 2G-Regeln erholen. Mit einem realen Plus von 7,0 % und einem nominalen Anstieg um 11,0 % lag der Einzelhandelsumsatz im Februar 2022 auch deutlich höher als im Februar 2021. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 lag der Einzelhandelsumsatz im Februar 2022 real, kalender- und saisonbereinigt 4,4 % höher.
Der starke Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat hängt zum einen mit dem Teil-Lockdown im Februar 2021 zusammen. Zum anderen hatten viele Verbraucherinnen und Verbraucher größere Anschaffungen aufgrund der befristeten Mehrwertsteuersenkung in das Jahr 2020 vorgezogen. Diese Entwicklungen betrafen besonders den Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln am Jahresanfang 2021.
Der Einzelhandelsumsatz mit Lebensmitteln war im Februar 2022 im Vergleich zum Vormonat real nahezu unverändert (+0,1 %), lag aber 5,1 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Ein anderes Bild zeigt sich im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln: Hier stiegen die realen Umsätze im Februar 2022 im Vergleich zum Vormonat um 0,9 % und gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,2 %, was insbesondere auf das niedrige Umsatzniveau im Februar 2021 infolge der oben genannten Gründe zurückzuführen ist. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren erzielte im Vergleich zum Vormonat einen realen Umsatzrückgang um 0,6 %. Wenngleich sich der Umsatz hier im Vergleich zum Vorjahresmonat fast verdreifachte (+193,5 %), lag er noch 19,5 % unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020. Im Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) stieg der Umsatz gegenüber dem Vormonat um 8,4 % und verzeichnete gegenüber dem Vorjahresmonat ebenfalls ein deutliches Plus von 64,0 %. Der Umsatz im Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf war real 0,3 % niedriger als im Januar 2022 und 44,8 % höher als im Februar 2021.
Der Internet- und Versandhandel verzeichnete im Februar 2022 gegenüber dem Vormonat ein Umsatzplus von 1,8 %, im Vergleich zum Februar 2021 büßte er aber 7,9 % ein.
Methodische Hinweise:
Seit dem Berichtsmonat August 2021 werden alle in dem Text der Pressemitteilung angeführten Veränderungsraten basierend auf kalender- und saisonbereinigten Daten berechnet.
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. Durch die zeitweise starken Rückgänge in der Corona-Krise ist der Vorjahresvergleich nicht immer dazu geeignet, die aktuelle Entwicklung zu beurteilen (Basiseffekt). Um einen direkten Bezug zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird ein Vergleich zum Februar 2020 dargestellt, sofern dies für die Einordnung des aktuellen Niveaus hilfreich ist.
Weitere Informationen:
Ergebnisse zum Einzelhandelsumsatz in tiefer Wirtschaftsgliederung, einschließlich der Unternehmensmeldungen, die nach dieser Pressemitteilung eingegangen sind, stehen in etwa 14 Tagen in der Datenbank GENESIS-Online zur Verfügung. Informationen zu aktuellen Datenergänzungen werden über das RSS-Newsfeed bereitgestellt.
Außerdem stehen zusätzliche Ergebnisse ergänzend zur Pressemitteilung unter www.destatis.de auf der Themenseite Groß- und Einzelhandel zur Verfügung.
Das Statistische Bundesamt berücksichtigt verspätete Mitteilungen der befragten Erhebungseinheiten und aktualisiert deshalb monatlich die ersten nachgewiesenen Ergebnisse. Die Revisionstabellen geben Auskunft über die Auswirkungen der Aktualisierungen auf die Ergebnisse.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Der Einzelhandelsumsatz ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.
Zusätzlich ist der Einzelhandelsumsatz im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
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