Statistisches Bundesamt: Erwerbstätigkeit im Jahr 2003: Frauen holen auf
Wiesbaden (ots)
Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes waren im Durchschnitt des Jahres 2003 von den rund 38,3 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland 17,9 Millionen bzw. 46,9% Frauen. Verglichen mit dem Jahr 2002 erhöhte sich damit der Frauenanteil an den gesamten Erwerbstätigen um 0,4 Prozentpunkte.
Nach Branchen stellt sich die Verteilung von Frauen und Männern weiterhin unterschiedlich dar. Die meisten erwerbstätigen Frauen (83,3%) arbeiteten in den Dienstleistungsbereichen (Handel, Gastgewerbe, Verkehr und sonstige Dienstleistungen). Der Anteil der im selben Wirtschaftsbereich tätigen Männer war hingegen mit 59,0% deutlich geringer. Ein umgekehrtes Bild ergab sich im Produzierenden Gewerbe (einschließlich Baugewerbe): 15,0% aller erwerbstätigen Frauen waren hier tätig, dagegen 38,0% aller erwerbstätigen Männer. Eine nur noch geringe Rolle spielte bei beiden Geschlechtern der primäre Sektor; in der Land- und Forstwirtschaft waren im Durchschnitt des Jahres 2003 nur noch 1,8% der erwerbstätigen Frauen und 3% der erwerbstätigen Männer beschäftigt.
Begünstigt wurde die relative Zunahme der Frauenerwerbstätigkeit im Jahr 2003 dadurch, dass der Beschäftigungsabbau im Vorjahresvergleich Frauen weniger stark traf als Männer. Die Zahl der erwerbstätigen Männer nahm im Jahr 2003 gegenüber dem Vorjahr um 361 000 Personen ab (- 1,7%), die Zahl der erwerbstätigen Frauen um 31 000 Personen (- 0,2%). Ursache waren die zuvor genannten unterschiedlichen Beschäftigungsstrukturen von Frauen und Männern, denn der Abbau an Arbeitsplätzen im vergangenen Jahr traf die einzelnen Wirtschaftsbereiche unterschiedlich stark. So ging in dem von einem relativ hohen Männeranteil geprägten Produzierenden Gewerbe (einschließlich Baugewerbe) die Erwerbstätigkeit mit - 3,2% im Vorjahresvergleich deutlich stärker zurück als im Dienstleistungsbereich (- 0,1%).
Die Ausweitung der geringfügigen Beschäftigung im Zuge der gesetzlichen Neuregelung der Minijobs zum 01. April 2003 hat ebenfalls zum Anstieg des Frauenanteils beigetragen. Derartige Beschäftigungsformen werden verstärkt in den Dienstleistungsbereichen nachgefragt und führen, wie schon in der Vergangenheit, zu einer höheren Frauenquote bei der Gesamtbeschäftigung. Auch die erhöhte Zunahme an männlichen Selbstständigen um 1,5% (Frauen + 0,8%) gegenüber dem Jahr 2002, die durch die neuen Existenzgründungszuschüsse (sogenannte Ich-AGs) unterstützt wurden, konnte diese Entwicklung nicht kompensieren.
Die hier dargestellten Erwerbstätigenzahlen für die Gesamtwirtschaft sind gegenüber der Pressemitteilung vom 06. Januar 2004 unverändert. Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur Erwerbstätigkeit können ebenfalls im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes direkt unter http://www.destatis.de/themen/d/thm_erwerbs.htm abgerufen werden.
Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland 1) Personen in 1 000
Land- Produ- Er- und zie- Dienst- werbs- Forst- rendes Bau- lei- Jahr tätige wirt- Gewerbe ge- stungs- insge- schaft, ohne werbe berei- samt Fische- Bau- che 2) rei gewerbe
Frauen
1999 17 216 334 2 437 382 14 063 2000 17 681 333 2 459 383 14 506 2001 17 897 335 2 458 378 14 726 2002 17 972 328 2 398 357 14 889 2003 17 941 319 2 343 341 14 938
Männer
1999 20 855 639 6 046 2 468 11 702 2000 21 067 631 6 063 2 378 11 995 2001 21 014 617 6 070 2 209 12 118 2002 20 699 611 5 940 2 070 12 078 2003 20 338 608 5 775 1 963 11 992
Insgesamt
1999 38 071 973 8 483 2 850 25 765 2000 38 748 964 8 522 2 761 26 501 2001 38 911 952 8 528 2 587 26 844 2002 38 671 939 8 338 2 427 26 967 2003 38 279 927 8 118 2 304 26 930
1) Jahresdurchschnitte. 2) Handel, Gastgewerbe und Verkehr, Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister, öffentliche und private Dienstleister.
Weitere Auskünfte erteilt: Christoph-Martin Mai, Telefon: (0611) 75-3378, E-Mail: vgr-erwerbstaetige@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell