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Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im März 2022: -4,7 % zum Vormonat
Umsatz -5,9 % zum Vormonat

WIESBADEN (ots)

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe:

März 2022 (real, vorläufig):

-4,7 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)

-3,1 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

Februar 2022 (real, revidiert):

-0,8 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)

+4,3 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im März 2022 gegenüber Februar 2022 saison- und kalenderbereinigt um 4,7 % gesunken. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Rückgang von 2,2 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2021 lag der Auftragseingang kalenderbereinigt 3,1 % niedriger.

Der Rückgang im Vormonatsvergleich ist insbesondere auf die Auslandsaufträge zurückzuführen: Ihr Volumen fiel im März 2022 gegenüber Februar 2022 um 6,7 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge von außerhalb der Eurozone um 13,2 % ab. Die Auftragseingänge aus der Eurozone stiegen dagegen um 5,6 %. Die Inlandsaufträge sanken um 1,8 %.

Bei den Herstellern von Investitionsgütern lag der Auftragseingang im März 2022 um 8,3 % unter dem Vormonatsniveau. Dieser Rückgang ist dabei auch Zeichen einer wachsenden Zurückhaltung bei Investitionen innerhalb einer politisch und wirtschaftlich angespannten Lage. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern sank der Auftragseingang um 1,5 %. Im Bereich der Konsumgüter stieg der Auftragseingang um 6,4 %.

Für Februar 2022 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang gegenüber Januar 2022 um 0,8 % (vorläufiger Wert: -2,2 %). Der Grund dafür sind Nachmeldungen von Großaufträgen aus dem Bereich Luft- und Raumfahrt.

Umsatz -5,9 % zum Vormonat

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im März 2022 saison- und kalenderbereinigt 5,9 % niedriger als im Februar 2022. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2021 lag er kalenderbereinigt 6,2 % niedriger.

Für Februar 2022 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang des Umsatzes um 2,2 % gegenüber Januar 2022 (vorläufiger Wert: -1,4 %).

Wie in den Vormonaten war auch im März 2022 in vielen Branchen das Auftragseingangsvolumen höher als das Umsatzvolumen. Der Nachfrageüberhang dürfte auf die nach wie vor hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein. In deren Folge haben viele Unternehmen Probleme, die eingehenden Aufträge abzuarbeiten. Durch den Rückgang der Auftragseingänge im März 2022 hat sich die Lage etwas normalisiert. Eine Analyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie bietet ein Dossier auf der Themenseite "Konjunkturindikatoren" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Die Daten zum Auftragseingang und zum Umsatz basieren auf dem Volumenindex für das Verarbeitende Gewerbe, saison- und kalenderbereinigt mit dem Verfahren X13 JDemetra+.

Auftragseingänge und Umsätze werden in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.

Weitere Informationen:

Ergebnisse in tiefer Gliederung und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Auftragseingangsindizes (42151-0004) sowie Auftragseingangsindizes ohne Großaufträge (42151-0008) und Umsatzindizes (42152-0004).

Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem ist er neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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