Statistisches Bundesamt: 40 Jahre EVS - Von der Wäscheschleuder zum DVD-Player
Wiesbaden (ots)
Anfang der sechziger Jahre hatten rund 27% der Haushalte im früheren Bundesgebiet eine Wäscheschleuder; eine Waschmaschine mit Schleuderfunktion hatten gerade 9%. Heute steht in 94% aller deutschen Haushalte eine elektrische Waschmaschine. Ein absolutes Luxusgut stellte 1962/63 eine Geschirrspülmaschine dar: Nur jeder 500. Haushalt (0,2%) im früheren Bundesgebiet hatte zu diesem Zeitpunkt ein derartiges Gerät, 2003 waren es 57% der deutschen Haushalte.
Diese Ergebnisse stammen aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), die mittlerweile seit 40 Jahren fester Bestandteil der amtlichen Statistik ist. 2003 führte das Statistische Bundesamt gemeinsam mit den Statistischen Landesämtern zum neunten Mal die EVS durch. Sie liefert damit aktuelle Ergebnisse über die Entwicklung der Lebensverhältnisse privater Haushalte im früheren Bundesgebiet für vier Jahrzehnte. In den neuen Ländern und Berlin-Ost fand die EVS nach 1993 und 1998 im Jahr 2003 zum dritten Mal statt, so dass für Gesamtdeutschland nun für einen Zeitraum von zehn Jahren vergleichbare Informationen vorliegen.
Neben der geänderten Ausstattung mit Gebrauchsgütern im Haushaltsbereich spiegeln insbesondere die Ergebnisse der EVS-Befragungen zur Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik die rasante Entwicklung der letzten vier Jahrzehnte wider:
Rund ein Drittel (34%) der Haushalte im früheren Bundesgebiet besaß 1962/63 ein Fernsehgerät. Die erste Mondlandung im Jahr 1969 konnte in bereits 73% der westdeutschen Haushalte am eigenen Fernseher mitverfolgt werden. Dieser Anteil erhöhte sich bis 1978 auf 93%. Allerdings empfingen zu diesem Zeitpunkt erst 50% der Haushalte ihr Fernsehprogramm in Farbe.
Bereits 28% der Haushalte im früheren Bundesgebiet und 23% in den neuen Ländern hatten Anfang 2003 einen DVD-Player.
Bei der EVS 1962/63 hatten erst 14% der Haushalte einen eigenen Telefonanschluss. Ende der 80er Jahre (1988: 93%) war das Telefon als Kommunikationsmittel aus westdeutschen Haushalten nicht mehr wegzudenken und im Jahr 2003 (99%) quasi überall vorhanden. Im Vergleich dazu fand die Verbreitung von Telefonen in ostdeutschen Haushalten später, dafür aber deutlich rascher statt: 1993 besaßen 49% der Haushalte in den neuen Ländern ein Telefon, 2003 waren es 98%.
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ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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