Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im April 2022: -2,7 % zum Vormonat
Umsatz +0,5 % zum Vormonat
WIESBADEN (ots)
Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe:
April 2022 (real, vorläufig):
-2,7 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-6,2 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
März 2022 (real, revidiert):
-4,2 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-2,9 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
WIESBADEN - Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im April 2022 gegenüber März 2022 saison- und kalenderbereinigt um 2,7 % gesunken. Dies ist bereits der dritte Rückgang in Folge. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Rückgang von 1,2 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2021 lag der Auftragseingang kalenderbereinigt 6,2 % niedriger.
Der Rückgang im Vormonatsvergleich ist insbesondere auf die Auslandsaufträge zurückzuführen: Ihr Volumen fiel im April 2022 gegenüber März 2022 um 4,0 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 5,6 % ab. Die Auftragseingänge von außerhalb der Eurozone fielen um 3,0 %. Die Inlandsaufträge sanken um 0,9 %.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern lag der Auftragseingang im April 2022 um 4,3 % unter dem Vormonatsniveau. Dieser Rückgang ist auch Zeichen einer wachsenden Zurückhaltung bei Investitionen in einer politisch und wirtschaftlich angespannten Lage. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern fiel der Auftragseingang leicht um 0,3 %. Im Bereich der Konsumgüter fiel der Auftragseingang um 2,6 %.
Für März 2022 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang gegenüber Februar 2022 um 4,2 % (vorläufiger Wert: -4,7 %).
Umsatz +0,5 % zum Vormonat
Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im April 2022 saison- und kalenderbereinigt 0,5 % höher als im Vormonat, nachdem er im Vormonat deutlich gesunken war: Für März 2022 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang des Umsatzes um 5,1 % gegenüber Februar 2022 (vorläufiger Wert: -5,9 %).
Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2021 lag der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe kalenderbereinigt 1,8 % niedriger.
Trotz des rückläufigen Auftragseingangs bei gleichzeitigem Umsatzanstieg war auch im April 2022, wie in den Vormonaten, das Auftragseingangsvolumen höher als das Umsatzvolumen. Der Nachfrageüberhang dürfte auf die nach wie vor hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein. In deren Folge haben viele Unternehmen Probleme, die eingehenden Aufträge abzuarbeiten. Durch den Rückgang der Auftragseingänge im April 2022 hat sich die Lage etwas normalisiert. Eine Analyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie bietet ein Dossier auf der Themenseite "Konjunkturindikatoren" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Die Daten zum Auftragseingang und zum Umsatz basieren auf dem Volumenindex für das Verarbeitende Gewerbe, saison- und kalenderbereinigt mit dem Verfahren X13 JDemetra+.
Auftragseingänge und Umsätze werden in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.
Weitere Informationen:
Ergebnisse in tiefer Gliederung und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Auftragseingangsindizes (42151-0004) sowie Auftragseingangsindizes ohne Großaufträge (42151-0008) und Umsatzindizes (42152-0004).
Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem ist er neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.
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