Großhandelspreise im Mai 2022: +22,9 % gegenüber Mai 2021
WIESBADEN (ots)
Großhandelsverkaufspreise, Mai 2022
+22,9 % zum Vorjahresmonat
+1,0 % zum Vormonat
Die Verkaufspreise im Großhandel waren im Mai 2022 um 22,9 % höher als im Mai 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war der Anstieg der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich damit etwas schwächer als im April 2022, als mit +23,8 % der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1962 verzeichnet worden war. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelspreise im Mai 2022 allerdings um 1,0 %. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Großhandelspreise sind wie bereits im April auch im Mai 2022 besonders im Großhandel mit Rohstoffen und Energieträgern, aber auch mit Lebensmitteln zu beobachten.
Hohe Vorjahresveränderung durch stark gestiegene Preise für Rohstoffe und Vorprodukte
Der hohe Anstieg der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich ist im Mai 2022 weiterhin durch stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte begründet. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat hatte im Mai 2022 der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (+63,5 %).
Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit festen Brennstoffen (+76,7 %) sowie mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (+46,0 %). Erheblich höher waren auch die Preise im Großhandel mit chemischen Erzeugnissen (+43,1 %) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+41,1 %). Im Großhandel mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten stiegen die Preise um 35,5 %, im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen um 31,9 %.
Im Vormonatsvergleich steigende Preise bei Milch, Eiern, Speisefetten und Fleisch und wieder höhere Preise für Mineralölerzeugnisse
Im Mai 2022 verteuerten sich wie schon im April die im Großhandel mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten gehandelten Produkte (+5,0 %), ebenso die im Großhandel mit Fleisch und Fleischwaren verkauften Erzeugnisse (+3,4 %). Nach einem Preisrückgang im April stiegen auch im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen die Preise im Mai 2022 wieder an (+2,4 %), während die Preise im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln nahezu unverändert blieben (-0,1 %). Die enormen Preissteigerungen im Großhandel mit lebenden Tieren von April 2022 (+23,9 %) mussten dagegen im Mai 2022 teilweise zurückgenommen werden (-3,8 %).
Weitere Informationen:
Aktuelle Ergebnisse zur Statistik der Großhandelsverkaufspreise enthält die Fachserie 17, Reihe 6. Lange Zeitreihen können außerdem über die Tabelle Index der Großhandelsverkaufspreise (61281-0002 und 61281-0004) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.
Die Großhandelsverkaufspreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.
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