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Exporte nach Russland im Mai 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 50,9 % gesunken

WIESBADEN (ots)

  • Exporte nach Russland gegenüber dem Vormonat um 35,6 % gestiegen
  • Exporte von pharmazeutischen Erzeugnissen nach Russland: +42,4 % gegenüber Mai 2021
  • Starke Rückgänge im Vorjahresvergleich bei Exporten von Kraftfahrzeugen und Maschinen
  • Importe aus Russland wertmäßig um 32,8 % gegenüber Mai 2021 gestiegen, mengenmäßig um 29,1 % gesunken

Die deutschen Exporte nach Russland waren auch im dritten Monat seit Kriegsbeginn in der Ukraine im Vorjahresvergleich weiter rückläufig. So exportierte Deutschland im Mai 2022 Waren im Wert von 1,1 Milliarden Euro nach Russland, das waren 50,9 % weniger als im Mai 2021. Gegenüber dem Vormonat April 2022 stiegen die deutschen Exporte nach Russland aber wieder um 35,6 % an (+295,6 Millionen Euro). Kalender- und saisonbereinigt betrug der Anstieg gegenüber dem Vormonat 29,4 %.

Hohe Zuwächse bei den Exporten von pharmazeutischen Erzeugnissen nach Russland

Die Steigerung von April 2022 zu Mai 2022 ist vor allem auf die gestiegenen Exporte von dosierten Arzneimitteln zurückzuführen. Diese Arzneimittelexporte aus Deutschland nach Russland stiegen im Mai 2022 auf 215,1 Millionen Euro. Das war ein Zuwachs gegenüber Mai 2021 um 47,7 % und gegenüber April 2022 um 60,5 %. Damit waren im Mai 2022 pharmazeutische Erzeugnisse das wichtigste deutsche Exportgut im Handel mit Russland. Die pharmazeutischen Erzeugnisse insgesamt stiegen um 42,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat auf einen Wert von 282,0 Millionen Euro an.

Starke Rückgänge bei den Exporten von Maschinen und Kraftfahrzeugen nach Russland

Im Vorjahresmonat Mai 2021 waren Maschinen noch das wichtigste Exportgut im deutschen Handel mit Russland. Durch den Rückgang von 52,2 % auf 279,9 Millionen Euro (-305,9 Millionen Euro) fielen die Maschinenexporte auf Rang 2 zurück. Noch größere Rückgänge waren bei den Exporten von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen nach Russland zu verzeichnen. Die Kraftfahrzeugexporte gingen um 96,2 % (-339,3 Millionen Euro) auf 13,6 Millionen Euro zurück. Damit fielen die Kraftfahrzeugexporte nach Russland von Rang 2 im Mai 2021 auf Rang 14 im Mai 2022 und lagen noch hinter den deutschen Exporten von landwirtschaftlichen Erzeugnissen (14,4 Millionen Euro).

Importe aus Russland stiegen wertmäßig um 32,8 % gegenüber Mai 2021

Dem starken Rückgang der Exporte nach Russland stand auch im Mai 2022 wertmäßig ein deutlicher Anstieg der Importe gegenüber. Die Steigerungen sind dabei hauptsächlich auf die gestiegenen Preise - vor allem im Energiebereich - zurückzuführen. Die deutschen Importe aus Russland stiegen gegenüber Mai 2021 um 32,8 % auf 3,3 Milliarden Euro an. Wichtigste Importgüter aus Russland waren Erdöl und Erdgas mit einem wertmäßigen Anstieg um 29,3 % auf 1,9 Milliarden Euro. Weitere wichtige Importgüter waren Metalle (+21,7 % auf 0,4 Milliarden Euro) sowie Kohle (+254,2 % auf 0,4 Milliarden Euro). Mengenmäßig war die Entwicklung gegenläufig. Im Mai 2022 wurden mengenmäßig 29,1 % weniger Waren aus Russland importiert als im Vorjahresmonat.

Der Importüberschuss im Außenhandel mit Russland betrug im Mai 2,2 Milliarden Euro. Im April hatte er 2,9 Milliarden Euro betragen.

Weitere Informationen:

Alle detaillierten Ergebnisse zum deutschen Außenhandel des Berichtsmonats Mai 2022 sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 51000) abrufbar. Die Ergebnisse zum Außenhandel sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

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Telefon: +49 611-75 34 44

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