Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Januar bis September 2022: 22,0 % der Importe aus Russland gingen nach Bayern

WIESBADEN (ots)

  • Gas- und Ölimporte machten in Bayern 92,2 % und in Brandenburg 98,6 % der Gesamtimporte aus Russland aus, in Nordrhein-Westfalen waren es nur 15,3 %
  • Exporte nach Russland waren zu knapp einem Drittel keine Waren "Made in Germany"
  • Pharmazeutische Erzeugnisse und Maschinen waren die wichtigsten Exportgüter im Handel mit Russland

Von Januar bis September 2022 gingen die meisten aus Russland nach Deutschland importierten Waren nach Bayern. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, gingen mehr als ein Fünftel (22,0 % der Warenimporte aus Russland mit einem Wert von 6,6 Milliarden Euro) der gesamten Importe aus Russland in den Freistaat. Danach folgten in diesem Ländervergleich Brandenburg mit einem Anteil von 14,2 % (4,2 Milliarden Euro) und Nordrhein-Westfalen mit 11,7 % (3,5 Milliarden Euro) an den Gesamtimporten aus Russland.

Während die Importe aus Russland nach Bayern von Januar bis September 2022 aufgrund der stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energieprodukte wertmäßig um mehr als die Hälfte (+54,9 %) gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen, gingen die aus Russland gelieferten Mengen um über ein Drittel (-38,4 %) zurück. Auch bei den Importen aus Russland nach Brandenburg mit einem wertmäßigen Zuwachs von 45,5 % und einem mengenmäßigen Rückgang von 1,8 % sowie nach Nordrhein-Westfalen mit einem Plus von 5,0 % beim Wert und einem Minus von 40,0 % bei der Menge gab es preisbedingt starke Unterschiede zwischen der wert- und mengenmäßigen Entwicklung.

Gas und Öl machen in Bayern 92,2 % und in Brandenburg 98,6 % der Importe aus Russland aus

Im Zeitraum Januar bis September 2022 dominierten bei den Importen aus Russland nach Bayern und Brandenburg die Erdöl- und Erdgasimporte den Handel. Wertmäßig lag der Anteil der Importe von russischem Erdöl und Erdgas an den gesamten Importen Bayerns aus Russland bei 92,2 % (6,1 Milliarden Euro). In Brandenburg lag der Anteil sogar bei 98,6 % (4,2 Milliarden Euro). Bundesweit machten Erdgas und Erdöl 55,0 % (16,6 Milliarden Euro) der Importe aus Russland aus. Für Nordrhein-Westfalen waren Metalle mit einem Anteil von 29,5 % (1,0 Milliarden Euro) an den gesamten nordrhein-westfälischen Importen aus Russland das wichtigste Importgut. Auf Rang 2 lag Kohle mit einem Anteil von 28,5 % (1,0 Milliarden Euro), erst auf Rang 3 folgten Erdöl und Erdgas mit 15,3 % (0,5 Milliarden Euro).

30,6 % der deutschen Exporte nach Russland waren im Ausland produzierte Waren

Bei den Exporten nach Russland hatten in Nordrhein-Westfalen produzierte Waren von Januar bis September 2022 im Bundesländer-Vergleich den höchsten Anteil: Nordrhein-Westfalen lieferte 15,0 % (1,7 Milliarden Euro) der deutschen Gesamtexporte nach Russland, auf den Rängen 2 und 3 folgten Baden-Württemberg mit 13,6 % (1,6 Milliarden Euro) und Bayern mit 10,7 % (1,2 Milliarden Euro). Aus Deutschland nach Russland exportiert wurden von Januar bis September 2022 in großem Umfang auch Waren ausländischen Ursprungs. Das sind Waren, die nicht in Deutschland produziert, sondern nur zwischengehandelt werden und keinem Bundesland zugeordnet werden können. Der Anteil solcher Waren mit nicht-deutschem Ursprung an den Gesamtexporten nach Russland lag bei 30,6 % (3,5 Milliarden Euro).

Die deutschen Exporte sind stärker als die Importe von den infolge des Kriegs in der Ukraine gegen Russland getroffenen Sanktionen beeinflusst. Bei den deutschen Exporten nach Russland gingen entgegen der Entwicklung bei den Importen sowohl die exportierte Menge als auch der Warenwert zurück. Im Falle Nordrhein-Westfalens sanken die Exporte nach Russland im Zeitraum von Januar bis September 2022 wertmäßig um 37,6 % und mengenmäßig um 49,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ähnlich war die Entwicklung in Baden-Württemberg: Hier gingen die wertmäßigen Exporte nach Russland um 42,7 % und die mengenmäßigen Exporte um 47,8 % zurück. In Bayern gab es einen wertmäßigen Rückgang um 46,6 % und ein mengenmäßiges Minus um 52,7 %. Die Exporte von Waren ausländischen Ursprungs nach Russland sanken wertmäßig um 41,7 %. Mengenmäßig gingen diese Exporte um 50,6 % zurück.

Pharmazeutische Erzeugnisse und Maschinen wichtigste Exportgüter im Handel mit Russland

Von Januar bis September 2022 exportierte Deutschland nach Russland hauptsächlich pharmazeutische Erzeugnisse mit einem Anteil von 20,5 % (2,4 Milliarden Euro) und Maschinen mit einem Anteil von 20,4 % (2,4 Milliarden Euro) an den Gesamtexporten nach Russland.

Bei den Exporten Nordrhein-Westfalens nach Russland waren Maschinen (0,4 Milliarden Euro) die wichtigsten Exportgüter, gefolgt von pharmazeutischen Erzeugnissen und chemischen Erzeugnissen (jeweils 0,3 Milliarden Euro). Auch bei den baden-württembergischen Exporten nach Russland lagen Maschinen (0,4 Milliarden Euro) und pharmazeutische Erzeugnisse (0,3 Milliarden Euro) auf den Rängen 1 und 2 der wichtigsten Exportgüter nach Russland. Auf Rang 3 folgten Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile (0,2 Milliarden Euro). Bei den Exporten von Waren ausländischen Ursprungs von Deutschland nach Russland waren pharmazeutische Erzeugnisse (1,0 Milliarden Euro) wie zum Beispiel Medikamente die wichtigsten Exportgüter. Danach folgten Maschinen (0,5 Milliarden Euro), etwa Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft, und chemische Erzeugnisse (0,3 Milliarden Euro).

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt