Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt: Über 100 000 Insolvenzen von Unternehmen und Privaten im Jahr 2003

Wiesbaden (ots)

Im Jahr 2003 kam es in Deutschland zu 100 723
Insolvenzfällen. Davon entfielen 39 320 auf Unternehmen und 61 403
auf Privatschuldner.
Wie der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen,
heute bei einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main mitteilte, war
dies gegenüber dem Jahr 2002 eine Zunahme der Gesamtzahl der
Insolvenzen um 19%, der Unternehmensinsolvenzen um 4,6% und der
Insolvenzen der übrigen Schuldner um 31%.
Die Insolvenzen der übrigen Schuldner verteilen sich auf 33 609
Verbraucher (+ 57%), 25 401 ehemals selbstständig Tätige und
Gesellschafter (+ 10%) und 2 393 Nachlassinsolvenzen (+ 1,1%). Bei
den Unternehmensinsolvenzen hat sich der Anstieg in der zweiten
Jahreshälfte 2003 auf 0,4% abgeschwächt, während es im ersten
Halbjahr 2003 noch 9,1% mehr Insolvenzfälle als von Januar bis Juni
2002 gab.
In Westdeutschland nahmen im Jahr 2003 die Insolvenzen um 22% zu,
in Ostdeutschland um 7,5%. Dabei erhöhte sich die Zahl der
Unternehmensinsolvenzen nur in den alten Ländern (+ 11%), während sie
in den neuen Ländern gegenüber 2002 um 14% abgenommen hat.
Die gestiegene Zahl von Unternehmensinsolvenzen in Deutschland
betraf vor allem kleinere und mittlere Unternehmen. Im Gegensatz zum
Jahr 2002 sind weniger große und bekannte Unternehmen insolvent
geworden. Die gesamten offenen Forderungen sind von rund 62 Mrd. Euro
im Jahr 2002 auf rund 42 Mrd. Euro im Jahr 2003 zurückgegangen. Auch
die Zahl der von einem Insolvenzverfahren betroffenen Arbeitnehmer
ging von rund 270 000 im Jahr 2002 auf rund 220 000 zurück.
Im Dezember 2003 waren von den Gerichten 8 276 Insolvenzen (+ 22%
gegenüber Dezember 2002) gemeldet worden, davon 3 136 von Unternehmen
(+ 6,9%) und 5 140 von privaten Schuldnern (+ 34%).
Insolvenzen in Deutschland
Veränderung             Veränderung
  Gegenstand der                  gegenüber                gegenüber
   Nachweisung         Dezember   Dezember       Jahr        Jahr
                         2003       2002         2003        2002
                                      %                       %
Insgesamt                8 276     + 22,2      100 723     + 19,3
dar.: Neue Länder        1 394     + 10,6       18 390      + 7,5
Unternehmen              3 136      + 6,9       39 320      + 4,6
dar.: Neue Länder          552      - 6,9        7 575      - 14,4
Übrige Schuldner         5 140     + 33,8       61 403     + 31,1
davon:
- Verbraucher            2 946     + 56,0       33 609     + 56,8
- ehemals selbst-
   ständig Tätige
   und andere natür-
   liche Personen        2 010     + 14,5       25 401     + 10,2
- Nachlässe                184      - 6,6        2 393      + 1,1
Zahl der Gründungen kleinerer Betriebe im Jahr 2003 um 25% gestiegen
Nach der Neugestaltung der Gewerbeanzeigenstatistik im Jahr 2003
liegen erste vorläufige Ergebnisse zum Gründungsgeschehen im
vergangenen Jahr vor:
Im Jahr 2003 wurden bei den deutschen Gewerbeämtern 810 000
Gewerbe angemeldet, das sind 12% mehr als 2002. Das Gründungsplus
ging vor allem auf Klein- oder Nebenerwerbsbetriebe zurück: 2003
wurden 512 000 und damit rund 25% mehr Klein- oder
Nebenerwerbsbetriebe angemeldet als im Vorjahr. Dagegen sind die
Gründungen von Unternehmen mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung
(einschließlich Zweigniederlassungen) um etwa 5% auf 166 000
zurückgegangen. Die übrigen 132 000 Anmeldungen betrafen Übernahmen,
Verlagerungen und Umwandlungen (- 9%).
2003 wurden rund 650 000 Gewerbeabmeldungen angezeigt, das sind
knapp 1% mehr als im Vorjahr. Darunter waren rund 380 000 kleinere
Betriebe (+ 7%). Die Zahl der Stilllegungen von größeren Betrieben
war mit rund 133 000 um etwa 5% niedriger als 2002.
Weitere Auskünfte erteilen:
Wilfried Brust (Insolvenzen),
Telefon: (0611) 75-2570,
E-Mail:  wilfried.brust@destatis.de
Brigitte Saling (Gewerbeanzeigen),
Telefon: (0611) 75-2600,
E-Mail:  brigitte.saling@destatis.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt