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Statistisches Bundesamt

Energieverbrauch in der Industrie 2021 um 4,6 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen
Interaktive Karte zeigt die Energieverwendung der Industrie auf Kreisebene

WIESBADEN (ots)

Im Jahr 2021 hat die Industrie in Deutschland 3 918 Petajoule Energie verbraucht. Das waren 4,6 % mehr als im ersten Coronajahr 2020 und 2,6 % mehr als 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurde mit 88 % der Großteil davon energetisch eingesetzt, also für die Strom- und Wärmeerzeugung. Die übrigen 12 % dienten als Grundstoff zur Herstellung von Produkten wie Chemikalien, Düngemitteln oder Kunststoffen. Wie in den vergangenen Jahren waren die wichtigsten Energieträger in der Industrie Erdgas (30 %), Strom (21 %), Kohle (16 %) sowie Mineralöle und Mineralölprodukte (16 %).

Größter Energieverbraucher war im Jahr 2021 die Chemische Industrie mit einem Anteil von 29,8 %, gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 23,4 % sowie der Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 9,1 %. Allerdings wurden in der Chemischen Industrie mehr als ein Drittel der Energieträger (36 %) als Ausgangsstoffe für chemische Produkte und damit nicht energetisch eingesetzt. Ausschließlich auf die energetische Verwendung bezogen hatte die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 26,2 % den höchsten Anteil, gefolgt von der Chemischen Industrie mit 21,7 % sowie der Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 9,3 %.

Energetische Nutzung insgesamt seit 2012 nahezu unverändert - unterschiedliche Entwicklungen in den Branchen

Der rein energetische Verbrauch in der Industrie war im Jahr 2021 nahezu unverändert zu 2012. Innerhalb der Branchen zeigen sich jedoch unterschiedliche Entwicklungen: Während die energetische Nutzung in vielen Branchen abnahm, beispielsweise in der Kokerei und Mineralölverarbeitung (-14,5 %), im Maschinenbau (-11,5 %) sowie in der Herstellung von Papier und Pappe (-4,3 %), gab es bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen einen Anstieg um 14,7 %. Die Bedeutung von Energieträgern als Grundstoffe zur Herstellung von Produkten wie Chemikalien, Düngemitteln oder Kunststoffen hat hingegen in diesem Zeitraum deutlich abgenommen: Der Anteil am Gesamtenergieverbrauch reduzierte sich von 16,5 % auf 12,0 %.

Große regionale Unterschiede beim Energieverbrauch der Industrie

Eine interaktive Karte der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zeigt den Energieverbrauch der Industrie auf Kreisebene. Kreise mit den energieintensivsten Industriebetrieben 2021 waren Ludwigshafen am Rhein (218 Petajoule), der Rhein-Erft-Kreis (117 Petajoule), Saarlouis (108 Petajoule) und der Landkreis Leipzig (89 Petajoule).

An fast allen Industriestandorten spielte Erdgas, das bundesweit der wichtigste Energieträger war, eine große Rolle. So hatte der energieintensivste Kreis Ludwigshafen am Rhein einen hohen Erdgasanteil von rund 55 %, den höchsten Anteil an Erdgas hatte Wittenberg in Sachsen-Anhalt mit 91 %.

An anderen Orten fallen die erneuerbaren Energien stärker ins Gewicht: Den höchsten Verbrauch von erneuerbaren Energien hatte die Industrie im Kreis Stendal mit rund 13 Petajoule. Hier waren die erneuerbaren Energien auch anteilmäßig der wichtigste Energieträger. Im Alb-Donau-Kreis verbrauchte die Industrie gut 5 Petajoule erneuerbare Energien und im Landkreis Nordwestmecklenburg gut 4 Petajoule. Kohle als Energieträger kam vor allem im Rhein-Erft-Kreis, im Burgenlandkreis und im Kreis Soest zum Einsatz.

Methodische Hinweise:

Die jährlich durchgeführte Erhebung der Energieverwendung umfasst rund 47 000 Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden mit mindestens 20 Beschäftigten.

In 42 von 400 Landkreisen beziehungsweise kreisfreien Städten wird in der Karte kein Tortendiagramm angezeigt, weil dort der Insgesamt-Wert des Energieverbrauchs der statistischen Geheimhaltung unterliegt. Dazu gehören auch große Industriestandorte wie zum Beispiel Duisburg, Oberhausen, Köln, Wolfsburg und Salzgitter. Auch in den Tortendiagrammen gibt es Angaben, die aufgrund der statistischen Geheimhaltung nicht nachgewiesen werden. Die statistische Geheimhaltung soll sicherstellen, dass die Angaben einzelner Unternehmen, die Angaben zu der Statistik gemeldet haben, vertraulich behandelt werden und nicht identifizierbar sind. Dies ist ein Grundprinzip der amtlichen Statistik in Deutschland, das in § 16 des Bundestatistikgesetzes vorgegeben ist.

Weitere Ergebnisse liegen unter www.destatis.de im Themenbereich Energie vor. Methodische Hinweise befinden sich in den Erläuterungen zur Statistik. Lange Zeitreihen können über die Tabellen Energieverwendung der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe (43531 und 43351) in der Datenbank GENESIS-Online und in der Regionaldatenbank Deutschland abgerufen werden.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
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www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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