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Statistisches Bundesamt

Fleischexporte in den vergangenen fünf Jahren um 19 % zurückgegangen

WIESBADEN (ots)

* Fleischproduktion von 2017 bis 2022 um 14 % gesunken

* Fleisch und Fleischwaren 2022 gegenüber 2021 überdurchschnittlich verteuert

* Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch innerhalb von zehn Jahren um 12 % abgenommen

Deutschland exportiert immer weniger Fleisch. Im Jahr 2022 wurden hierzulande knapp 2,9 Millionen Tonnen Fleisch und Fleischwaren ausgeführt - der Großteil davon in andere Staaten der Europäischen Union (EU). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, entspricht das einem Rückgang von 6,9 % gegenüber dem Vorjahr. In den vergangen fünf Jahren gingen die Fleischexporte um 19,3 % zurück. 2017 wurden noch knapp 3,6 Millionen Tonnen Fleisch aus Deutschland exportiert. Insbesondere Schweinefleisch, das 2022 mit knapp 1,5 Millionen Tonnen gut die Hälfte (50,5 %) der deutschen Fleischexporte ausmachte, wurde in den vergangenen fünf Jahren deutlich weniger ausgeführt: So sank die Menge des exportierten Schweinefleisches von 2017 bis 2022 um gut ein Fünftel (-20,4 %). Die Exporte von Rindfleisch gingen im selben Zeitraum um 11,4 % auf gut 254 000 Tonnen zurück. Die Menge des ausgeführten Geflügelfleisches blieb hingegen relativ konstant (-0,2 %) und lag zuletzt bei knapp 481 500 Tonnen. Ein Grund für die rückläufigen Fleischexporte dürften Einfuhrbeschränkungen in Abnehmerländern wie China sein. Sind 2017 noch 9,7 % aller Fleischexporte nach China gegangen, waren es 2022 nur noch 0,1 %. Auch die Viehbestände in Deutschland gingen zuletzt zurück.

16 % weniger Fleischimporte in den vergangenen fünf Jahren

Beim Import von Fleisch zeigt sich eine ähnliche Entwicklung: Im Jahr 2022 wurden in Deutschland gut 2,0 Millionen Tonnen Fleisch - vornehmlich aus dem EU-Ausland - eingeführt. Das waren 4,5 % weniger als im Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren ging der Fleischimport um 15,9 % zurück. 2017 wurden hierzulande noch gut 2,4 Millionen Tonnen Fleisch eingeführt. Auch hier zeigt sich ein deutlicher Rückgang bei der Menge des importierten Schweinefleisches: Diese nahm von 2017 bis 2022 um ein knapp ein Viertel (-23,4 %) ab. Zuletzt wurden noch rund 701 400 Tonnen Schweinefleisch eingeführt. Die Importe von Rindfleisch gingen im gleichen Zeitraum um 12,0 % auf knapp 324 200 Tonnen zurück. Die Importmengen von Geflügelfleisch sanken weniger stark - von knapp 693 600 Tonnen im Jahr 2017 auf rund 657 600 Tonnen im Jahr 2022 (-5,2 %).

Fleischproduktion deutlich zurückgegangen

Auch die Fleischerzeugung in Deutschland ist rückläufig. Im Jahr 2022 produzierten die gewerblichen Schlachtunternehmen hierzulande nach vorläufigen Ergebnissen rund 7,0 Millionen Tonnen Fleisch - ein Rückgang von 8,1 % gegenüber dem Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren nahm die Fleischproduktion um 13,9 % ab. 2017 wurden noch knapp 8,2 Millionen Tonnen Fleisch erzeugt. Insbesondere Schweinefleisch wird weniger produziert: Die Menge des erzeugten Schweinefleisches sank von 2017 bis 2022 um 18,5 % auf knapp 4,5 Millionen Tonnen. Dabei war auch ein Rückgang der Anzahl der in Deutschland geschlachteten Schweine ausländischer Herkunft um 68,7 % zu verzeichnen. Die Rindfleischproduktion ging im selben Zeitraum ebenfalls zurück (-12,8 %). 2022 wurden noch rund 984 600 Tonnen Rindfleisch in gewerblichen Schlachtunternehmen produziert. Die Menge des erzeugten Geflügelfleisches nahm im Jahr 2022 gegenüber 2017 hingegen leicht zu - um 1,8 % auf gut 1,5 Millionen Tonnen.

Preise für Fleisch und Fleischwaren überdurchschnittlich gestiegen

Wie die Preise für viele andere Nahrungsmittel sind auch die Fleischpreise im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gestiegen. So mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahr 2022 für Fleisch und Fleischwaren 14,5 % mehr zahlen als noch ein Jahr zuvor. Geflügelfleisch verteuerte sich unter den Fleischsorten mit 22,9 % am stärksten. Auch für anderes Fleisch erhöhten sich die Preise von 2021 bis 2022 deutlich. Rind- und Kalbfleisch kostete 19,2 % mehr, Schweinefleisch war 16,7 % teurer. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 6,9 %, die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 13,4 %.

Fleischkonsum in Deutschland rückläufig

In Deutschland wurde zuletzt immer weniger Fleisch verzehrt: Der Pro-Kopf-Verzehr lag nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Jahr 2021 bei 55,0 Kilogramm. Das entspricht einem Rückgang von 12,4 % gegenüber dem Jahr 2011. Damals wurden hierzulande 62,8 Kilogramm Fleisch pro Kopf verzehrt.

Methodische Hinweise:

Gegenstand der Außenhandelsstatistik ist der grenzüberschreitende Warenverkehr Deutschlands mit dem Ausland. Die Auswertungen für Fleisch und Fleischwaren beziehen sich auf das Kapitel 02 des Warenverzeichnisses. Den Ergebnissen für Rind-, Schweine- bzw. Geflügelfleisch liegen die Warennummern im Bereich 0201 bis 0203 bzw. 0207 zugrunde.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

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Telefon: +49 611-75 34 44

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