Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im Dezember 2023: +0,5 % zum Vormonat
WIESBADEN (ots)
Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe, Dezember 2023
+0,5 % real zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-5,1 % real zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
Reichweite des Auftragsbestands
7,0 Monate
Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Dezember 2023 gegenüber November 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,5 % gestiegen. Zuvor war der Auftragsbestand fünf Monate in Folge rückläufig gewesen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2022 lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 5,1 % niedriger.
Der Anstieg des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich kam durch die positive Entwicklung im Sonstigen Fahrzeugbau (saison- und kalenderbereinigt +6,0 % zum Vormonat) sowie aus der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (+4,6 % zum Vormonat) zustande. Der starke Anstieg in diesen Bereichen ist auf Großaufträge zurückzuführen, insbesondere wurden im Dezember 2023 außergewöhnlich viele Flugzeuge bestellt. Negativ beeinflusste das Gesamtergebnis hingegen die Automobilindustrie. Hier nahm der Auftragsbestand um 5,3 % ab.
Die offenen Aufträge aus dem Ausland erhöhten sich im Dezember 2023 gegenüber November 2023 um 0,2 %, der Bestand an Aufträgen aus dem Inland erhöhte sich um 0,9 %.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg der Auftragsbestand um 0,3 % und bei den Herstellern von Vorleistungsgütern um 1,3 %. Bei den Herstellern von Konsumgütern fiel er um 0,3 %.
Reichweite des Auftragsbestands auf 7,0 Monaten gestiegen
Im Dezember 2023 stieg die Reichweite des Auftragsbestands auf 7,0 Monate (November 2023: 6,9 Monate). Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern betrug die Reichweite 3,9 Monate (November 2023: 3,8 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg die Reichweite auf 9,4 Monate (November 2023: 9,3 Monate). Bei den Herstellern von Konsumgütern blieb sie unverändert bei 3,4 Monaten.
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. Im Zuge der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonatsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden. Die Veränderungsraten basieren auf dem preisbereinigten Index des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2015 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Der Auftragsbestand wird nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) erfasst und ausgewertet. Dabei wird der Auftragsbestand wie der Auftragseingang nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben. Der Wirtschaftszweig "Herstellung von Kraftwagen und Kraftfahrzeugteilen" (WZ 29) wird in dieser Pressemitteilung als "Automobilindustrie" bezeichnet.
Weitere Informationen:
Ergebnisse in tiefer Gliederung können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden (42155-0004 Auftragsbestandsindizes und 42113-0001 Reichweiten des Auftragsbestandes).
Eine Analyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie bietet ein Dossier auf der Themenseite "Konjunkturindikatoren" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Ausführliche Informationen zur Produktion der energieintensiven Industriezweige sind auf der Themenseite "Industrie, Verarbeitendes Gewerbe" verfügbar.
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.
Weitere Auskünfte: Konjunkturindizes, Saisonbereinigung, Telefon: +49 611 75 2806 www.destatis.de/kontakt
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