Statistisches Bundesamt: Jeder sechste Euro im Gesundheits-wesen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wiesbaden (ots)
Im Jahr 2002 entstanden in Deutschland nach der Krankheitskostenrechnung des Statistischen Bundesamtes durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen Kosten in Höhe von 35,4 Mrd. Euro. Das entsprach rund einem Sechstel oder 16% der gesamten Krankheitskosten im Jahr 2002 in Höhe von 223,6 Mrd. Euro. 31,1 Mrd. Euro Krankheitskosten waren durch Krankheiten des Verdauungssystems bedingt, 25,2 Mrd. Euro durch Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und Bindegewebes und 22,4 Mrd. Euro durch psychische und Verhaltensstörungen.
Dies berichtete der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, heute auf einer Pressekonferenz in Berlin, bei der er die Ergebnisse der neuen Krankheitskostenrechnung des Statistischen Bundesamtes vorstellte. Zusammen mit der Gesundheitsausgaben- und Gesundheitspersonalrechnung des Statistischen Bundesamtes stehen nun drei inhaltlich aufeinander abgestimmte Rechensysteme für umfassende statistische Analysen des Gesundheitswesens zur Verfügung, die in regelmäßigen Abständen fortgeschrieben werden.
Weitere zentrale Ergebnisse der Krankheitskostenrechnung 2002 sind:
Die Krankheitskosten pro Kopf der Bevölkerung und Jahr betrugen 2 710 Euro; der entsprechende Wert für Frauen lag bei 3 160 Euro, der für Männer bei 2 240 Euro. Die Krankheitskosten steigen mit zunehmendem Alter stark an: von durchschnittlich 1 000 Euro bei unter 15-Jährigen im Jahr 2002 auf 12 430 Euro bei 85-Jährigen und älteren Personen.
Auf Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, die anteilig 15% der Gesamtbevölkerung stellten, entfielen im Jahr 2002 knapp 6% der gesamten Krankheitskosten. Bei der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung bei 68% lag, fielen rund 52% der Krankheitskosten an. Bei den 65-Jährigen und Älteren verhält es sich umgekehrt: Ihr Anteil an den Krankheitskosten (43%) lag deutlich höher als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung (17%).
In den verschiedenen Altersstufen bestimmen unterschiedliche Krankheiten das Kostengeschehen:
Die Krankheitskosten von Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren betrugen insgesamt 12,5 Mrd. Euro. Dabei spielten vor allem Krankheiten des Atmungssystems sowie psychische und Verhaltensstörungen eine große Rolle: Auf sie entfiel fast jeder dritte Euro (29%), der in dieser Altersgruppe für die Behandlung von Krankheiten aufgewendet wurde.
Die Krankheitskosten der 15- bis unter 65-Jährigen lagen bei insgesamt 115,1 Mrd. Euro. Mit 22,2 Mrd. Euro wurden hier die höchsten Kosten durch Krankheiten des Verdauungssystems hervorgerufen. Dabei handelt es sich primär um Kosten für zahnärztliche Leistungen und Zahnersatz. Es folgten die Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und Bindegewebes (13,8 Mrd. Euro), hier mit 5,8 Mrd. Euro vor allem die Kosten für Rückenleiden.
Die Krankheitskosten der 65-Jährigen und älteren Personen beliefen sich auf 96,0 Mrd. Euro. Hohe Kosten wurden hier vor allem durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht. Auf sie entfielen mit 23,5 Mrd. Euro rund ein Viertel (24%) der gesamten Krankheitskosten der 65-Jährigen und älteren Personen.
Detailliertere Ergebnisse der Krankheitskostenrechnung und dazu methodisch passende Daten aus der Gesundheitsausgaben- und Gesundheitspersonalrechnung des Statistischen Bundesamtes finden Sie unter der Adresse www.gbe-bund.de im Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung des Bundes.
Weitere Auskünfte gibt: Michael Cordes Telefon: (01888) 644-8116, E-Mail: gesundheitsrechensysteme@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell