Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im April 2024: -0,2 % zum Vormonat
Auftragseingang ohne Großaufträge: +2,9 %
WIESBADEN (ots)
Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe:
April 2024 (real, vorläufig):
-0,2 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-1,6 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
März 2024 (real, revidiert):
-0,8 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-2,4 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im April 2024 gegenüber März 2024 saison- und kalenderbereinigt um 0,2 % gesunken. Im Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von Februar 2024 bis April 2024 um 5,4 % niedriger als in den drei Monaten zuvor, was hauptsächlich auf einen Großauftrag im Dezember 2023 zurückzuführen ist. Ohne die Berücksichtigung der Großaufträge waren die Auftragseingänge im April 2024 um 2,9 % höher als im März 2024 und im Zeitraum von Februar 2024 bis April 2024 um 1,4 % niedriger als in den drei Monaten zuvor. Für März 2024 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang des Auftragseingangs von 0,8 % gegenüber Februar 2024 (vorläufiger Wert: -0,4 %).
Rückgänge in einigen Branchen wegen deutlich weniger Großaufträgen, Zuwachs in der Automobilindustrie
Wegen deutlich weniger Großaufträgen als im Vormonat sanken die Auftragseingänge im April 2024 in vier Branchen des Verarbeitenden Gewerbes. Dies zeigt sich besonders beim Rückgang des Auftragseingangs im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge) um saison- und kalenderbereinigt 15,4 % gegenüber März 2024. Auch die Rückgänge bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (-5,1 %), bei der Herstellung von elektrischer Ausrüstung (-4,1 %) und im Maschinenbau (-1,5 %) sind auf ausgebliebene Großaufträge zurückzuführen. Positiv auf das Gesamtergebnis wirkte sich hingegen der Zuwachs in der Automobilindustrie (+4,1 %) aus.
Bei den Investitionsgütern (+0,5 %) und den Konsumgütern (+0,7 %) stieg der Auftragseingang im April 2024 gegenüber dem Vormonat. Im Bereich der Vorleistungsgüter ergab sich dagegen ein Rückgang um 1,7 %.
Die Auslandsaufträge sanken um 0,1 %. Dabei fielen die Aufträge aus der Eurozone um 1,4 %. Die Aufträge von außerhalb der Eurozone stiegen hingegen um 0,6 %. Die Inlandsaufträge nahmen um 0,3 % ab.
Umsatz im April 2024 um 0,9 % niedriger als im Vormonat
Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im April 2024 saison- und kalenderbereinigt 0,9 % niedriger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2023 war der Umsatz kalenderbereinigt 3,2 % geringer. Für März 2024 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 0,4 % gegenüber Februar 2024 (vorläufiger Wert: -0,7 %).
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. Im Zuge der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Auftragseingänge und Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe werden in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben. Die Veränderungsraten basieren auf den preisbereinigten Indizes des Auftragseingangs- und Umsatzindexes im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2021 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2021 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+.
In dieser Pressemitteilung werden für einige Wirtschaftszweige für ein besseres Verständnis Kurzbezeichnungen verwendet, die von den Bezeichnungen der "Klassifikation der Wirtschaftszweige (Ausgabe 2008)" abweichen. Eine Übersicht dieser Kurzbezeichnungen ist auf der Themenseite "Industrie, Verarbeitendes Gewerbe" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes zu finden.
Weitere Informationen:
Ergebnisse in tiefer Gliederung und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden (42151-0004 Auftragseingangsindizes, 42151-0008 Auftragseingangsindizes ohne Großaufträge und 42152-0004 Umsatzindizes).
Eine Analyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie bietet ein Dossier auf der Themenseite "Konjunkturindikatoren" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Ausführliche Informationen zur Produktion der energieintensiven Industriezweige finden Sie auf der Themenseite "Industrie, Verarbeitendes Gewerbe".
Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem "Pulsmesser Wirtschaft" steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.
Weitere Auskünfte: Konjunkturindizes, Telefon: +49 611 75 2806 www.destatis.de/kontakt
Pressekontakt:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell