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Statistisches Bundesamt

40,9 % der von Januar bis April 2024 importierten E-Autos kommen aus China

WIESBADEN (ots)

  • Trotz rückläufiger Stückzahlen steigt der Anteil Chinas an den deutschen Elektroauto-Importen gegenüber Januar bis April 2023 weiter
  • Importe von Elektroautos aus China haben sich von 2022 bis 2023 verdreifacht und von 2020 bis 2023 sogar verzehnfacht
  • Deutsche Pkw-Exporte nach China sinken nach deutlichem Rückgang im Jahr 2023 in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 leicht gegenüber dem Vorjahreszeitraum - starker Anstieg bei Benzinern mit 1,5 bis 3 Litern Hubraum
  • Im Jahr 2023 hatte Deutschland insgesamt 241 000 Pkw nach China exportiert und 173 100 Pkw von dort importiert

Die Europäische Kommission erwägt hohe Strafzölle bei der Einfuhr von Elektrofahrzeugen aus der Volksrepublik China. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden im Jahr 2023 insgesamt 129 800 Pkw mit reinem Elektroantrieb im Wert von 3,4 Milliarden Euro aus China nach Deutschland importiert. Damit haben sich die Importe chinesischer Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr sowohl mengen- als auch wertmäßig verdreifacht. Im Jahr 2022 wurden 43 200 reine Elektroautos für 904,0 Millionen Euro aus China nach Deutschland importiert. Gemessen an den Stückzahlen verzehnfachten sich die Importe chinesischer E-Autos im Vergleich zum Jahr 2020 sogar. Damals waren lediglich 12 800 reine E-Autos im Wert von 115,2 Millionen Euro aus China importiert worden. Obwohl die Zahl der aus China importierten Elektroautos in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 aufgrund der verhaltenen Inlandsnachfrage in dieser Fahrzeugkategorie deutlich sank, stieg der Anteil Chinas an den gesamten deutschen E-Auto-Importen nochmals kräftig.

Mehr als ein Viertel der importierten Elektroautos stammten 2023 aus China

Der chinesische Anteil an den Importen reiner Elektroautos hat sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Von den insgesamt 447 200 nach Deutschland importierten E-Autos kamen 29,0 % aus China. Mit großem Abstand folgten Südkorea mit einem Anteil von 9,9 % (44 200 E-Autos) und Tschechien mit einem Anteil von 9,3 % (41 600 E-Autos) aller Elektroauto-Importe. Im Jahr 2022 hatte der Anteil Chinas an den Importen reiner Elektroautos noch bei 12,0 % und im Jahr 2020 erst bei 7,7 % gelegen.

Januar bis April 2024: 15,7 % weniger Elektroautos aus China als im Vorjahreszeitraum

Von Januar bis April 2024 stieg Chinas Anteil an den gesamten Importen von reinen Elektroautos nach Deutschland nochmals auf 40,9 % an - und dies, obwohl die Zahl der aus China importierten E-Autos im Zuge der schwachen deutschen Inlandsnachfrage gegenüber den ersten vier Monaten des Jahres 2023 um 15,7 % sank. Somit blieb China mit 31 500 importierten Elektroautos von Januar bis April 2024 das wichtigste Importland in dieser Fahrzeugkategorie. Die Importe aus Tschechien (8 100 E-Autos) und Südkorea (6 700 E-Autos) waren in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 weitaus stärker von den Absatzproblemen der Elektroautos in Deutschland betroffen. Die Importe aus Tschechien gingen im Vergleich zu Januar bis April 2023 um knapp ein Drittel (-31,3 %) und die Importe aus Südkorea um mehr als die Hälfte (-51,3 %) zurück. Insgesamt sanken die Importe reiner E-Autos nach Deutschland von Januar bis April 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 45,3 % auf 77 000 Fahrzeuge. Die chinesischen Elektroauto-Importe gingen somit deutlich schwächer zurück als die Gesamtimporte von Elektroautos.

Deutsche Pkw-Exporte nach China 2023 um 18,3 % gegenüber dem Vorjahr gesunken

Die deutschen Autoexporte nach China gingen im Jahr 2023 deutlich zurück: Mit 241 000 Pkw im Wert von 15,1 Milliarden Euro wurden mengenmäßig 18,3 % weniger Pkw von Deutschland nach China exportiert als im Jahr 2022. Dabei entfielen 90 % der deutschen Pkw-Exporte auf die Warengruppen der Benziner mit 1,5 bis 3 Liter Hubraum und auf die sogenannten Voll- und Mildhybridfahrzeuge (Pkw mit Ottomotor und zusätzlichem Elektromotor, der nicht zum externen Aufladen bestimmt ist). Mit Exporten in Höhe von 163 800 Stück für 10,5 Milliarden Euro lagen die Benziner vor diesen Hybriden mit einer Stückzahl von 53 200 im Wert von 2,7 Milliarden Euro. Allerdings gingen die Exporte solcher Benziner im Vorjahresvergleich um 18,5 % zurück, während die Exporte von Voll- und Mildhybriden um 3,4 % stiegen. Damit war China im Jahr 2023 hinter den Vereinigten Staaten in diesen Pkw-Segmenten Deutschlands zweitwichtigster Handelspartner. In die Vereinigten Staaten wurden 222 100 Benziner mit 1,5 bis 3 Liter Hubraum im Wert von 11,0 Milliarden Euro und 71 300 Voll- und Mildhybridfahrzeuge für 3,3 Milliarden Euro exportiert.

Der Export von reinen E-Autos macht dagegen nur einen geringen Anteil am deutschen Pkw-Export nach China aus. Im Jahr 2023 wurden 11 400 solcher Autos im Wert von 848,3 Millionen Euro nach China exportiert. Das waren 30,5 % weniger als im Jahr 2022. Zum Vergleich: In die Vereinigten Staaten wurden 85 900 reine Elektroautos im Wert von 5,1 Milliarden Euro exportiert, das waren 32,3 % mehr als im Vorjahr.

Januar bis April 2024: 1,4 % weniger Pkw-Exporte nach China als im Vorjahreszeitraum

Von Januar bis April 2024 gingen die deutschen Pkw-Exporte nach China gegenüber Januar bis April 2023 um 1,4 % auf 79 700 Stück im Wert von 4,4 Milliarden Euro zurück. Anders als im Gesamtjahr 2023 führte jedoch die Entwicklung bei den Voll- und Mildhybriden zu diesem Rückgang: Während in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 die Exporte von Benzinern der Hubraumklasse von 1,5 bis 3 Litern nach China gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp ein Fünftel (+19,4 %) auf 63 500 Pkw im Wert von 3,8 Milliarden stiegen, halbierten sich die Exporte von Voll- und Mildhybriden mit einer Stückzahl von 10 600 für 301,5 Millionen Euro nahezu (-47,4 %). Der Export reiner E-Autos nach China stieg um mehr als drei Viertel (+77,4 %) auf 4 100 Fahrzeuge.

Weitere Informationen:

Alle detaillierten Ergebnisse zum deutschen Außenhandel des Berichtsmonats April 2024 sind jetzt in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 51000) abrufbar. Ausgewählte Tabellen bietet auch die Themenseite "Außenhandel" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Die Ergebnisse zum Außenhandel sind auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem "Pulsmesser für die Wirtschaft" steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Weitere Auskünfte: 
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Telefon: +49 611 75 2475
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