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Zensus 2022: 19 % der Bevölkerung nach Deutschland eingewandert

WIESBADEN (ots)

  • 15,6 Millionen Eingewanderte lebten am 15. Mai 2022 in Deutschland
  • Insgesamt 18,1 Millionen Menschen in Deutschland mit Einwanderungsgeschichte
  • Daten zu Bevölkerung (Demografie), Gebäuden und Wohnungen ab sofort in der Zensusdatenbank

Am 15. Mai 2022 lebten in Deutschland rund 15,6 Millionen Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich der heute veröffentlichten Zensusdatenbank weiter mitteilt, entsprach dies knapp 19 % der Bevölkerung Deutschlands.

Nichtdeutsche Bevölkerung jünger als Deutsche

Am Stichtag des Zensus lebten in Deutschland 67,1 Millionen Personen, die in Deutschland geboren wurden. Von diesen Personen hatten 2 % keine deutsche Staatsangehörigkeit. Unter den 15,6 Millionen im Ausland geborenen Personen besaßen 40 % die deutsche Staatsangehörigkeit, während 60 % eine andere Staatsangehörigkeit hatten. Die nichtdeutsche Bevölkerung (10,9 Millionen Menschen) war nach den Ergebnissen des Zensus 2022 im Durchschnitt 37 Jahre alt, während die deutsche Bevölkerung (71,8 Millionen Menschen) durchschnittlich 45 Jahre alt war.

Die meisten Eingewanderten aus Polen, Türkei und Russland

Neben den 15,6 Millionen Menschen, die selbst nach Deutschland eingewandert sind, gab es weitere 2,5 Millionen (3 % der Bevölkerung) unter 19-Jährige, die Nachkommen von Eingewanderten sind. Aus methodischen Gründen werden über 18-Jährige, die Nachkommen von Eingewanderten sind, im Zensus 2022 nicht als Personen mit Einwanderungsgeschichte ausgewiesen. Insgesamt hatten nach dieser Abgrenzung am 15. Mai 2022 mindestens 18,1 Millionen Menschen eine Einwanderungsgeschichte. Das Geschlechterverhältnis unter den selbst Eingewanderten ist nahezu ausgeglichen (49,7 % Männer und 50,3 % Frauen).

Die Mehrheit der Eingewanderten stammt aus Polen (12 %), der Türkei (9 %) und Russland (7 %). Auch der Zuzug Schutzsuchender aus Syrien und der Ukraine ist in den Zahlen erkennbar: So kamen rund 757 000 Personen (5 %) aus Syrien und rund 763 000 Personen (5 %) aus der Ukraine.

Höchster Anteil Eingewanderter in Offenbach, Pforzheim und Heilbronn

Die meisten Eingewanderten bezogen auf die Gesamtbevölkerung lebten in Offenbach (43 %), wobei die häufigsten Geburtsländer die Türkei, Polen und Rumänien sind. Mehr als ein Drittel Eingewanderte lebten in Pforzheim (39 %), Heilbronn (37 %), Frankfurt (36 %) sowie Ingolstadt (33 %). In Pforzheim wurden die meisten Eingewanderten in Russland geboren, während in Heilbronn und Frankfurt die meisten Menschen aus der Türkei kommen. In Ingolstadt kommen 17 % der Eingewanderten aus Rumänien.

Daten zu Demografie, Gebäuden und Wohnungen ab sofort in der Zensusdatenbank

Die Zensusdatenbank ist ein Recherchetool, mit dem die Ergebnisse des Zensus 2022 im Detail und in Tabellenform für die Regionalebenen Bund, Länder, Kreise, Gemeinden und Bezirke (Berlin, Hamburg) abgerufen und mit anderen Merkmalen kombiniert werden können. Für die Weiterverarbeitung stehen verschiedene Ausgabeformate zur Verfügung. Die Zensusdatenbank basiert auf derselben Technologie wie die anderen Datenbanken der amtlichen Statistik in Deutschland und kann auch mit Programmiersprachen direkt angesprochen werden (API).

Ab sofort stehen dort erste Ergebnisse zu den Themenblöcken Bevölkerung (Demografie) und zu Gebäuden und Wohnungen zur Verfügung. Nach und nach folgen Daten zu Haushalten und Familien, zu Bildung und Erwerbstätigkeit mit Personenbezug sowie die Neuveröffentlichung der Ergebnisse von 2011 mit dem Gebietsstand von 2022.

Folgende Tabellen zur Einwanderungsgeschichte stehen in der Zensusdatenbank zur Verfügung:

Tabelle 1000A-2021:

Personen: Alter (Infrastrukturrelevante Altersgruppen) - Einwanderungsgeschichte

https://ergebnisse.zensus2022.de/datenbank/online/statistic/1000A/table/1000A-2021

Tabelle 1000A-2022:

Personen: Alter (10er-Jahresgruppen)/Alter (5er-Jahresgruppen)/Alter (Jahresschritte)/Familienstand (ausführlich)/Geschlecht/Religion - Einwanderungsgeschichte

https://ergebnisse.zensus2022.de/datenbank/online/statistic/1000A/table/1000A-2022

Tabelle 1000A-2023:

Personen: Staatsangehörigkeit/Staatsangehörigkeit (Kontinente) - Einwanderungsgeschichte

https://ergebnisse.zensus2022.de/datenbank/online/statistic/1000A/table/1000A-2023

Methodische Hinweise:

Eine Einwanderungsgeschichte haben Personen, die entweder selbst oder deren beide Elternteile nach Deutschland eingewandert sind. Es gilt der Staat einer Person zum Zeitpunkt ihrer Geburt. Personen, die vor dem 2. August 1945 geboren wurden, werden anhand der Grenzen des Deutschen Reiches von 31. Dezember 1937 ausgewertet. Personen die nach dem 2. August 1945 geboren wurden, werden anhand der Grenzen der heutigen Bundesrepublik typisiert. Die Informationen zur Nachkommenschaft von gewanderten Personen, unabhängig von beid- oder einseitiger Einwanderungsgeschichte, kann im Zensus 2022 nur für Personen gleich und unter 18 Jahren, die in derselben Gemeinde der Eltern gemeldet sind, ausgewiesen werden. Das Konzept der Einwanderungsgeschichte ersetzt im Zensus 2022 das Konzept Migrationshintergrund aus dem Zensus 2011. Das neue Konzept Einwanderungsgeschichte wurde von der Fachkommission Integrationsfähigkeit ausgearbeitet und vom Mikrozensus weiterentwickelt.

Der Zensus ist darauf ausgelegt, bundesweit vergleichbare Ergebnisse zu einem Stichtag zu liefern. Dabei sollen die Befragten so wenig wie möglich belastet werden. Beim Zensus 2022 kam, wie schon beim Zensus 2011, ein registergestütztes Verfahren zum Einsatz. Das bedeutet, dass bereits vorhandene Verwaltungsdaten - insbesondere aus den Melderegistern - genutzt wurden. Die zu befragenden Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer wurden unter anderem aus den Grundsteuerdaten ermittelt. Befragungen wurden dort eingesetzt, wo Verwaltungsdaten nicht oder nicht in ausreichendem Umfang oder ausreichender Qualität vorhanden sind. Bundesweit wurden rund 12 % der Bevölkerung bei der Haushaltebefragung befragt. Bei der Gebäude- und Wohnungszählung haben rund 23 Millionen Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer Auskünfte zu ihren Immobilien erteilt, ebenso wie rund 8 000 Wohnungsunternehmen. Dabei wurde erstmals auch nach der Miete, der Heizenergie sowie den Gründen und der Dauer von Leerständen gefragt. Informationen zum Ablauf des Zensus 2022 bietet auch das Factsheet zum Ablauf der Befragungen.

Weitere Informationen:

Diese und weitere Ergebnisse des Zensus 2022 sind unter www.zensus2022.de zu finden. Im Pressebereich stehen dort aktuelle Presseinformationen, Pressemitteilungen, Kontaktmöglichkeiten, Pressefotos und weitere Downloads zum Zensus 2022 zur Verfügung.

Daneben bietet die Website:

  • Regionaltabellen (im Format Excel inklusive maschinenlesbarer Tabellen) zum Download. Die Regionaltabellen enthalten Daten für die regionalen Ebenen Bund, Bundesländer, Regierungsbezirke, Stadtkreise/kreisfreie Städte/Landkreise, Gemeindeverbände sowie Gemeinden. Sie umfassen die fünf Themenbereiche

1. Bevölkerungszahlen

2. Demografie

3. Gebäude- und Wohnungszählung

4. Bildung und Erwerbstätigkeit sowie

5. Haushalte und Familien.

  • Den Zensus-Atlas, der als interaktive kartografische Anwendung Ergebnisse zu Bevölkerung, Gebäuden und Wohnungen auf Basis von Gitterzellen (10 km, 1 km und 100 m) umfasst.

Für die ersten vier Karten des Zensus-Atlas stehen Begleittabellen zu den Gitterzellen (im CSV-Format, 10 km-, 1 km- und 100 m-Raster) zum Download zur Verfügung. Die Themen sind

1. Bevölkerung,

2. Heizungsart,

3. Energieträger der Heizung und

4. Nettokaltmiete je Quadratmeter.

Weitere Karten und Datensätze auf Ebene von Gitterzellen werden sukzessive folgen.

  • Podcasts, Videos und Animationen mit Hintergrundinformationen (zum Beispiel zum Nutzen der Daten)

Ab voraussichtlich September 2024 wird das Portfolio um das Zensus-Ergebnisportal ergänzt, das einen niedrigschwelligen Zugang bietet und vor allem mit visuellen Darstellungen zu den verschiedenen Themengebiete des Zensus auf Gemeindeebene arbeitet.

Alle Veröffentlichungsangebote (Zensus-Atlas, Zensusdatenbank und Zensus-Ergebnisportal) werden auf www.zensus2022.de verlinkt, sobald sie zur Verfügung stehen. Wir informieren zu den schrittweisen Erweiterungen auch alle Abonnentinnen und Abonnenten des Zensus-Newsletters. Auf unserer Presseseite können Sie sich für den Newsletter anmelden. Auch auf x.com/Zensus2022 informieren wir immer aktuell zu den Veröffentlichungen.

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Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind unter https://www.zensus2022.de/DE/Home/_inhalt.html zu finden.

Weitere Auskünfte:
Pressestelle,
Telefon: +49 611 75 3444
www.zensus2022.de/kontakt

Pressekontakt:

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www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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