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Statistisches Bundesamt

2,1 % mehr neue Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung im Jahr 2023

WIESBADEN (ots)

  • Insgesamt 479 800 neue Ausbildungsverträge im Jahr 2023
  • Besonders hoher Zuwachs bei Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit mit 9 % mehr Neuverträgen als im Vorjahr
  • Ausbildungsberuf Kauffrau für Büromanagement bei Frauen und Kraftfahrzeugmechatroniker bei Männern am häufigsten gewählt

Im Jahr 2023 ist die Zahl neuer Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung um 2,1 % oder 9 900 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Insgesamt schlossen nach endgültigen Ergebnissen rund 479 800 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag ab. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, verstärkte sich damit der leicht positive Trend in der dualen Berufsausbildung seit dem starken coronabedingten Rückgang im Jahr 2020 (2022: +0,8 %; 2021: +0,6 %, 2020: -9 %). Einen besonders hohen Zuwachs gab es bei Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Neuverträge hier um 9 % (+5 100) auf 59 900. Damit wurden 13 % aller neuen Ausbildungsverträge im Jahr 2023 von Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit abgeschlossen. Die größten Zuwächse gab es bei Personen mit vietnamesischer (+1 900), marokkanischer (+1 000) und ukrainischer (+980) Staatsangehörigkeit.

Zehnjahresvergleich: Zahl der Neuverträge 2023 um 8 % geringer als 2013

Der längere Zeitvergleich zeigt jedoch weiterhin einen starken Rückgang der Zahl an Neuverträgen in der dualen Berufsausbildung: Im Jahr 2023 wurden 8 % weniger Neuverträge abgeschlossen als im Jahr 2013 (521 500 Neuverträge). Eine Veränderung gab es auch bei der Geschlechterverteilung: 2023 wurden 36 % der neuen Ausbildungsverträge von Frauen und 64 % von Männern abgeschlossen. 2013 entfielen hingegen noch 40 % der Neuverträge auf Frauen und 60 % auf Männer.

Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr im Mittel bei 935 Euro

Auszubildende in Vollzeit erhielten 2023 im ersten Ausbildungsjahr eine mittlere Ausbildungsvergütung von monatlich 935 Euro brutto (Median). Im Ausbildungsbereich Öffentlicher Dienst betrug die mittlere Vergütung im ersten Ausbildungsjahr 1 068 Euro, im Bereich Hauswirtschaft 1 064 Euro und in Industrie und Handel 1 000 Euro. Im Ausbildungsbereich Landwirtschaft lag die Vergütung im ersten Ausbildungsjahr im Mittel bei 950 Euro, in Freien Berufen bei 920 Euro und im Handwerk bei 810 Euro.

Kaum Veränderung unter den am stärksten besetzten Berufen bei Neuverträgen

Die fünf Ausbildungsberufe mit den meisten Neuverträgen im Jahr 2023 waren dieselben wie 2022, allerdings veränderte sich ihre Rangfolge. So wurden 2023 die meisten neuen Ausbildungsverträge in den Berufen Kauffrau/-mann für Büromanagement (22 600) und Kraftfahrzeugmechatroniker/-in (22 500) abgeschlossen, die im Vorjahr noch die Ränge 2 und 3 belegt hatten. Auf Rang 3 folgte der Beruf Kauffrau/-mann im Einzelhandel (21 100), der im Vorjahr noch der Beruf mit den meisten neuen Ausbildungsverträgen gewesen war. Die Ränge 4 und 5 belegten die Berufe Verkäufer/-in (19 900) und Fachinformatiker/-in (18 800). Damit entfiel wieder rund ein Fünftel (22 %) aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge auf diese fünf Berufe. Geschlechterunterschiede gab es auch bei den am stärksten besetzten Berufen: Frauen mit neuem Ausbildungsvertrag schlossen im Jahr 2023 am häufigsten einen Ausbildungsvertrag als Kauffrau für Büromanagement (16 100) ab, Männer begannen hingegen am häufigsten eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker (21 000).

Gesamtzahl der Auszubildenden fast unverändert gegenüber dem Vorjahr

Die Zahl aller gemeldeten Auszubildenden über alle Ausbildungsjahre hinweg blieb 2023 im Vergleich zum Vorjahr beinahe unverändert. Insgesamt befanden sich zum Jahresende 2023 deutschlandweit 1 216 600 Personen (2022: 1 216 300) in einer dualen Ausbildung. 35 % aller Auszubildenden waren Frauen und 65 % Männer. Auch die Größenordnung der Ausbildungsbereiche blieb unverändert. Die meisten Auszubildenden gab es weiterhin im Bereich Industrie und Handel (685 300), gefolgt vom Handwerk (341 500), den Freien Berufen (113 700), dem Öffentlichen Dienst (40 200), der Landwirtschaft (32 300) und der Hauswirtschaft (3 600).

Methodische Hinweise:

Die Angaben entstammen der amtlichen Datenerhebung auf Grundlage des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) oder nach der Handwerksordnung (HwO). Nicht in der Statistik erfasst sind unter anderem Berufsausbildungen an Berufsfachschulen und Schulen des Gesundheitswesens sowie die neuen Ausbildungen zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann (vgl. dazu Pressemitteilung Nr. 284 vom 24. Juli 2024). Die Statistik kann keine Aussage dazu treffen, inwieweit sich im Jahr 2023 die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze veränderte oder wie viele offene Stellen unbesetzt blieben.

Weitere Informationen:

Weitere Ergebnisse zur Berufsbildungsstatistik bietet die Themenseite "Berufliche Bildung" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Einen Gesamtüberblick über die Bildungssituation in Deutschland von der Schule über die Berufsbildung bis zur Hochschule bietet die Themenseite "Bildungsindikatoren" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Weiterführende Informationen und vertiefende Analysen zum Ausbildungsgeschehen insgesamt stellt das Bundesinstitut für Berufsbildung zur Verfügung.

Daten und Fakten rund um das Thema Fachkräfte bündelt das Statistische Bundesamt auf einer eigenen Sonderseite (www.destatis.de/fachkraefte). Das Datenangebot umfasst die Bereiche Demografie, Erwerbstätigkeit, Bildung und Zuwanderung. Es reicht von Vorausberechnungen zur künftigen Zahl von Erwerbspersonen über Analysen zum Arbeitskräfteangebot bis hin zu Daten zu Arbeitsmigration und Ausbildungsmarkt - und wird sukzessive erweitert.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Weitere Auskünfte:
Berufsbildungsstatistik,
Telefon: +49 611 75 3737
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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