Öffentliche Kulturausgaben 2021 um 2,9 % gestiegen
WIESBADEN (ots)
- Kulturausgaben im Jahr 2021 aufgrund anhaltender Corona-Hilfsmaßnahmen mit 14,9 Milliarden Euro weiter auf hohem Niveau
- 180 Euro öffentliche Kulturausgaben pro Kopf
- Vorläufige Ergebnisse zeigen deutlichen Rückgang der Kulturausgaben des Bundes und steigende Ausgaben der Länder bis zum Jahr 2023
Bund, Länder und Gemeinden haben im Jahr 2021 zusammen 14,9 Milliarden Euro für Kultur ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, blieben die Ausgaben 2021 damit nach dem starken Anstieg im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Hilfsmaßnahmen weiter auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Ausgaben im Jahr 2021 nochmals um 2,9 %. Somit lagen die Kulturausgaben um 59 % höher als noch im Jahr 2011. Der Anteil der öffentlichen Kulturausgaben am Bruttoinlandsprodukt betrug 0,4 %. Je Einwohnerin und Einwohner wendeten Bund, Länder und Gemeinden im Jahr 2021 damit insgesamt 180 Euro für Kultur auf. Zu diesen Ergebnissen kommen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder im neuen Kulturfinanzbericht 2024.
Im Jahr 2021 trugen die Gemeinden und Länder den größten Teil der öffentlichen Kulturausgaben. Die Gemeinden steuerten 5,8 Milliarden Euro (39 %) bei, die Länder finanzierten den Kulturbereich mit 5,6 Milliarden Euro (38 %). Der Bund gab 3,5 Milliarden Euro (23 %) aus. Größter Ausgabenbereich des Bundes war 2021 mit 1,2 Milliarden Euro beziehungsweise 36 % seiner Kulturausgaben die Sonstige Kulturpflege, worunter die kulturrelevanten Corona-Hilfsmaßnahmen wie zum Beispiel Hilfen zur Milderung pandemiebedingter Notlagen in Kultureinrichtungen fielen. Bei den Ländern und Gemeinden wurden im Jahr 2021 weiterhin die meisten Ausgaben für Theater und Musik getätigt (36 % bzw. 40 % der Kulturausgaben).
Auch über alle Körperschaften hinweg entfiel mit 31 % der größte Anteil der öffentlichen Kulturausgaben im Jahr 2021 auf den Kulturbereich Theater und Musik, gefolgt vom Bereich Sonstige Kulturpflege (21 %) und Museen, Sammlungen, Ausstellungen (19 %). Die restlichen Ausgaben (29 %) verteilten sich auf Bibliotheken und Archive, Kulturelle Angelegenheiten im Ausland, Denkmalschutz und -pflege, öffentliche Kunsthochschulen sowie Verwaltung für kulturelle Angelegenheiten.
Starker Rückgang der Kulturausgaben des Bundes im Jahr 2022
Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Bundesausgaben für Kultur im Jahr 2022 aufgrund der ausgelaufenen Corona-Hilfen deutlich gegenüber 2021 um 28 % auf 2,5 Milliarden Euro sanken. Im Jahr 2023 gingen die Kulturausgaben dann gegenüber 2022 um weitere 4,8 % auf 2,4 Milliarden Euro zurück. Aufseiten der Länder erhöhten sich die veranschlagten Ausgaben für Kultur dagegen zwischen 2021 und 2023 um 491 Millionen Euro auf 6,1 Milliarden Euro (+9 %).
Weitere Informationen:
Diese und weitere Ergebnisse stammen aus dem Kulturfinanzbericht 2024. Die Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder enthält neben Daten zu den öffentlichen Kulturausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden auch Informationen zur Kulturförderung der Europäischen Union, zur Privaten Kulturförderung und zur Künstlersozialkasse. Der Kulturfinanzbericht wird alle zwei Jahre im Auftrag der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (Kultusministerkonferenz) und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Einvernehmen mit dem Deutschen Städtetag erstellt. Die Publikation steht auf der Themenseite "Kultur" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes zum Download bereit.
Am 19. Dezember 2024 veröffentlichen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zudem den Bericht "Kulturindikatoren auf einen Blick" mit zahlreichen Kennzahlen und Indikatoren zum Kulturbetrieb in Deutschland basierend auf den aktuell vorliegenden Daten, etwa zu den Erwerbstätigen in Kulturberufen, den Lernenden in Musikschulen oder der Ausstattung der privaten Haushalte mit Geräten der Unterhaltungselektronik. Der Bericht wird ebenfalls auf der Themenseite "Kultur" zum Download bereitstehen.
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