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Statistisches Bundesamt: Staatliche Leistungen machen ein Viertel des Bruttoeinkommens aus

Wiesbaden (ots)

Kurzfassung
Das Bruttoeinkommen deutscher Privathaushalte betrug im ersten
Halbjahr 2003 monatlich 3 454 Euro und hat gegenüber der ersten
Jahreshälfte 1998 (3 202 Euro) um 8% zugenommen. Jeder vierte Euro
des Bruttoeinkommens stammte aus staatlichen Leistungen, in den neuen
Ländern und Berlin-Ost war es sogar jeder dritte Euro. Auf Einkünfte
aus Erwerbstätigkeit entfielen rund 2 000 Euro bzw. 58% des
Bruttoeinkommens.
Nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben verfügten die
Privathaushalte im ersten Halbjahr 2003 im Durchschnitt über ein
Nettoeinkommen von 2 771 Euro monatlich.
Für den Privaten Konsum gaben die Haushalte in Deutschland im
ersten Halbjahr 2003 durchschnittlich 2 126 Euro im Monat aus. In
Ostdeutschland wurden dafür rund 400 Euro weniger aufgewendet als in
Westdeutschland. Der Anteil des ausgabefähigen Einkommens, der für
den Konsum verwendet wurde, verringerte sich in den letzten fünf
Jahren von 78% auf 75%.
Die Wohnkosten erreichten im ersten Halbjahr 2003 691 Euro im
Monat und zehrten fast ein Drittel des gesamten Konsumbudgets auf.
Die Ausgaben für Verkehr umfassten einen Konsumanteil von 14,4% und
lösten Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (14,0%) als
zweithöchsten Ausgabenbereich ab.
In der ersten Jahreshälfte 2003 sparten die Haushalte im
Durchschnitt 322 Euro monatlich. Im Westen waren es 347 Euro, im
Osten 214 Euro. Die Sparquote sank moderat auf 11,4% (1998: 11,6%).
Im Osten (9,5%) war sie niedriger als im Westen (11,8%).
Die Ausgaben für Nicht-Konsumzwecke (u.a. Versicherungsbeiträge,
Kreditzinsen) stiegen seit der ersten Jahreshälfte 1998 um 31% und
somit beträchtlich stärker als die Konsumausgaben (+ 5%) und die
Ersparnis (+ 6%).
Langfassung
Wie das Statistische Bundesamt anhand von Ergebnissen der
Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 mitteilt, stammten in der
ersten Jahreshälfte 2003 26% des Haushaltsbruttoeinkommens (erstes
Halbjahr 1998: 24%) aus öffentlichen Transferleistungen wie Renten
der gesetzlichen Rentenversicherung, staatlichen Pensionen, Kinder-
und Arbeitslosengeld, Arbeitslosen- und Sozialhilfe.
Zwischen der ersten Jahreshälfte 1998 und der ersten Jahreshälfte
2003 erhöhten sich die Einkommen aus staatlichen Sozialleistungen von
monatlich 764 Euro auf 887 Euro (+ 16%). In den neuen Ländern und
Berlin-Ost stiegen die öffentlichen Transfers von 829 Euro auf 911
Euro (+ 10%). Damit bezogen dort die Haushalte sogar jeden dritten
Euro ihres Bruttomonatseinkommens von 2 734 Euro aus Leistungen der
öffentlichen Hand. Im früheren Bundesgebiet nahmen die staatlichen
Transfers je Haushalt von 747 Euro auf 882 Euro zu (+ 18%) und lagen
im ersten Halbjahr 2003 bei 24% des Bruttoeinkommens von 3 619 Euro.
Die Hauptgründe für die zwischen 1998 und 2003 gewachsene wertmäßige
und anteilige Bedeutung der öffentlichen Transferleistungen am
Haushaltsbruttoeinkommen sind die zunehmende Zahl der Renten- und
Pensionsempfänger sowie die mehrmalige Anhebung des Kindergeldes für
das erste und zweite Kind.
Insgesamt lag das Haushaltsbruttoeinkommen der privaten Haushalte
in Deutschland im ersten Halbjahr 2003 bei durchschnittlich 3 454
Euro im Monat. Gegenüber dem ersten Halbjahr 1998 (3 202 Euro) ist es
um knapp 8% gestiegen. Wichtigste Einkommensquelle vor den
öffentlichen Transfers waren die Einkünfte aus Erwerbstätigkeit mit 1
995 Euro im Monat bzw. 58% des Bruttoeinkommens.
Nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben stand den Haushalten in
Deutschland im ersten Halbjahr 2003 ein monatliches Nettoeinkommen
von 2 771 Euro zur Verfügung. Im früheren Bundesgebiet konnten die
privaten Haushalte in der ersten Jahreshälfte 2003 auf ein
Monatsnettoeinkommen von 2 895 Euro (erstes Halbjahr 1998: 2 686
Euro) zurückgreifen, in den neuen Ländern und Berlin-Ost von 2 233
Euro (erstes Halbjahr 1998: 2 023 Euro).
Für den Privaten Konsum gaben die Haushalte in Deutschland im
ersten Halbjahr 2003 durchschnittlich 2 126 Euro monatlich aus.
Gegenüber der ersten Jahreshälfte 1998, als dafür je Haushalt 2 029
Euro aufgewendet wurden, war dies ein Zuwachs um 4,8%. Während die
Haushalte im früheren Bundesgebiet 2 201 Euro für Konsumzwecke
aufbrachten, waren es in den neuen Ländern und Berlin-Ost 1 797 Euro
je Haushalt, also rund 400 Euro weniger.
Die mit Abstand höchsten Ausgaben tätigten die Privathaushalte
nach wie vor für den Bereich Wohnen, Energie und
Wohnungsinstandhaltung. Im ersten Halbjahr 2003 wurden dafür 691 Euro
monatlich aufgebracht (erstes Halbjahr 1998: 659 Euro). Das war fast
ein Drittel (32,5%) der gesamten Konsumausgaben. Insbesondere im
Osten Deutschlands stiegen zwischen 1998 und 2003 die
wohnungsbedingten Aufwendungen von 505 Euro auf 561 Euro (+ 11%)
stark an. Im Westen nahmen die Wohnkosten im Vergleichszeitraum von
694 Euro auf 720 Euro und damit um 3,7% zu.
Die Struktur der Konsumausgaben hat sich seit 1998 verändert. Vor
allem die Ausgaben für Verkehr und für Nachrichtenübermittlung haben
zugenommen. So erhöhte sich der Anteil der Verkehrsausgaben zwischen
der ersten Jahreshälfte 1998 und dem ersten Halbjahr 2003 von 13,7%
auf 14,4%. Damit lösten die Verkehrsausgaben Nahrungsmittel, Getränke
und Tabakwaren (14,0%) als zweitgrößte Ausgabenposition ab. Der
Anteil der privaten Konsumausgaben am ausgabefähigen Einkommen
verringerte sich zwischen der ersten Jahreshälfte 1998 und 2003 von
77,5% auf 75,4%. Der Rückgang der Konsumquote ist bundesweit
festzustellen. Allerdings liegt diese in den neuen Ländern und
Berlin-Ost mit 79,3% um 4,6 Prozentpunkte höher als im früheren
Bundesgebiet (74,7%).
Nach den Ergebnissen der EVS 2003 sparten die Haushalte in
Deutschland im ersten Halbjahr 2003 durchschnittlich 322 Euro
monatlich, verglichen mit 303 Euro fünf Jahre zuvor (+ 6%).
Allerdings sank die Sparquote geringfügig von 11,6% auf 11,4% des
ausgabefähigen Einkommens. Nach wie vor gibt es zwischen West und Ost
erhebliche Unterschiede in der Spartätigkeit: In der ersten
Jahreshälfte 2003 legten die Haushalte im früheren Bundesgebiet
durchschnittlich 347 Euro monatlich auf die hohe Kante, in den neuen
Ländern und Berlin-Ost waren es 214 Euro. Demzufolge war die
Sparquote in Ostdeutschland auch in der ersten Jahreshälfte 2003 mit
9,5% deutlich niedriger als in Westdeutschland (11,8%).
Am stärksten wuchsen in den zurückliegenden fünf Jahren im
Vergleich zu den Konsumausgaben und den Ersparnissen die Aufwendungen
für Nicht-Konsumzwecke, die so genannten übrigen Ausgaben (u.a.
Versicherungsbeiträge, sonstige Steuern, Kreditzinsen). Im
Durchschnitt erhöhten sich diese Ausgaben von 285 Euro auf 372 Euro
je Haushalt und damit binnen fünf Jahren um 31%. Setzten 1998 die
Haushalte 10,9% ihres ausgabefähigen Einkommens für
nicht-konsumrelevante Ausgaben ein, so waren es in der ersten
Jahreshälfte 2003 13,2%.
Weitere Ergebnisse aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe
2003 über die Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte im ersten
Halbjahr 2003 finden sich in dem Themenband „Ausgewählte Ergebnisse
zu den Einkommen und Ausgaben privater Haushalte“, der als
kostenloses Download im Statistik-Shop unter www.destatis.de/shop
erhältlich ist.
Weitere Auskünfte gibt:	Zweigstelle Bonn,
Auskunftsdienst Wirtschaftsrechnungen und Zeitbudgets,
Telefon: (01888) 644–8880,
E-Mail:  viiid-info@destatis.de
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Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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