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Statistisches Bundesamt

Ein Großteil der importierten Seltenen Erden kamen 2024 aus China

WIESBADEN (ots)

  • Deutschland hat mengenmäßig 13 % weniger Seltene Erden importiert als 2023
  • Die EU-Staaten importieren 46 % aller Seltenen Erden aus China

Seltene Erden sind wichtige Rohstoffe für die Herstellung vieler Hochtechnologieprodukte wie Akkus, Halbleiter oder Magnete für Elektro-Motoren. Der Abbau der 17 darunter gefassten Elemente erfolgt allerdings kaum in Deutschland und der Europäischen Union (EU) - umso größer ist die Abhängigkeit vom Import. Deutschland hat im Jahr 2024 weniger Seltene Erden importiert als im Jahr zuvor: Die eingeführte Menge der begehrten Metalle ging von 5 900 Tonnen (Wert: 66,0 Millionen Euro) im Jahr 2023 auf 5 200 Tonnen (Wert: 64,7 Millionen Euro) im Jahr 2024 zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Damit sank die Importmenge um 12,6 %. Den mengenmäßigen Höchststand der vergangenen zehn Jahre hatten die Importe 2018 mit 9 700 Tonnen (Wert: 38,3 Millionen Euro) erreicht. Im Jahr 2024 kam 65,5 % der importierten Menge direkt aus China (3 400 Tonnen). Der Anteil ging damit leicht zurück: 2023 waren noch 69,1 % der importierten Menge aus China gekommen. Zweitwichtigstes Herkunftsland war 2024 Österreich mit einem mengenmäßigen Anteil an den Importen von 23,2 % (1 200 Tonnen). Darauf folgte Estland mit 5,6 % (300 Tonnen). In diesen beiden Ländern werden Seltene Erden weiterverarbeitet, die ursprüngliche Herkunft ist statistisch nicht nachweisbar.

Einige der wichtigen Rohstoffe kommen vollständig aus China

Bei einigen der Seltenen Erden hat China als Herkunftsstaat einen besonders hohen Anteil. So kamen nach Deutschland importierte Lanthanverbindungen 2024 zu 76,3 % aus China. Diese Verbindungen, die unter anderem für die Herstellung von Akkus genutzt werden, machten gut drei Viertel der gesamten Importmenge Seltener Erden aus. Neodym, Praseodym und Samarium, die unter anderem für Dauermagneten in Elektro-Motoren verwendet werden, wurden nahezu vollständig aus China importiert.

Die EU importiert 46 % der Seltenen Erden aus China

Wie Deutschland importiert auch die EU Seltene Erden zu einem großen Teil aus China. Im Jahr 2024 wurden nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat insgesamt 12 900 Tonnen an Seltenen Erden im Wert von 101 Millionen Euro in die EU Importiert. 46,3 % (6 000 Tonnen) dieser Importe entfielen auf China. Der zweitwichtigste Partner ist Russland mit einem Anteil von 28,4 % (3 700 Tonnen), gefolgt von Malaysia mit 19,9 % (2 600 Tonnen).

Die EU hat einige Rohstoffe zuletzt als strategisch wichtig eingestuft. Dazu zählen aufgrund ihrer Verwendung in Magneten die Seltenen Erden Neodym, Praseodym, Terbium, Dysprosium, Gadolinium, Samarium und Cer. Aufgrund der strategischen Bedeutung sollen bis 2030 maximal 65 % des Bedarfs daran durch den Import aus einem jeweiligen Staat gedeckt werden. Dazu sollen unter anderem die Eigenproduktion und das Recycling der Rohstoffe in der EU gestärkt sowie die Bezugsquellen diversifiziert werden.

Bei einzelnen Seltenen Erden liegt der Anteil Chinas an den Importen in die EU allerdings noch deutlich höher. So kamen 14,2 Tonnen von insgesamt 14,4 Tonnen importiertem Neodym, Praseodym und Samarium 2024 aus China: das entsprach 97,7 %. Darüber hinaus wurden 72,1 Tonnen und damit 99,3 % der Importmenge an Cer und Lanthan aus China eingeführt.

Methodische Hinweise:

Gegenstand der Außenhandelsstatistik ist der grenzüberschreitende Warenverkehr Deutschlands mit dem Ausland. Ausgewertet wurden unter dem Sammelbegriff Seltene Erden die Warennummern WA28053010, WA28053021, WA28053029, WA28053031, WA28053039, WA28053040, WA28053080, WA28461000, WA28469040, WA28469050, WA28469060, WA28469070, WA28469030 und WA28469090.

Durch die Weiterverarbeitung von Seltenen Erden in Ländern wie Österreich oder Estland ist aus statistischer Sicht die ursprüngliche Herkunft (z. B. China, Russland oder Malaysia) nicht mehr feststellbar und der Staat der Verarbeitung wird als Ursprungsland nachgewiesen.

Gegenstand der Betrachtung zum Import in die Europäische Union ist der Außenhandel der EU mit Drittstaaten außerhalb der EU (Extra-EU-Handel). Die Daten stammen von der Europäischen Statistikbehörde Eurostat.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

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