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Statistisches Bundesamt: Energieverbrauch und Kohlendioxidausstoß des Güterverkehrs deutlich gestiegen

Wiesbaden (ots)

Gemessen an den Zielen der
Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ist eine Umkehr der
Entwicklungstendenzen bei den Verkehrsindikatoren
„Güterbeförderungsintensität“ und „Anteil der Binnenschifffahrt an
der Güterbeförderungsleistung“ erforderlich.
Die von deutschen Unternehmen erbrachten Transportleistungen im
Güterverkehr sind im Zeitraum von 1995 bis 2003 um 16% gestiegen.
Damit wurde das Ziel einer Entkopplung zwischen Wirtschaftswachstum –
in diesem Zeitraum + 10% – und Gütertransportvolumen nicht erreicht.
Von 1995 bis 2001 ging der Anstieg der Güterbeförderungsleistung
einher mit einer Zunahme des Energieverbrauchs durch den
Gütertransport um fast 11% und einer Erhöhung der
Kohlendioxidemissionen um 4,9 Mill. Tonnen, d.h. rund 10%. Der
gesamte Energieverbrauch in der deutschen Volkswirtschaft nahm in
dieser Zeit nur um 2% zu und die CO2-Emissionen gingen sogar um 3%
zurück.
Diese und weitere neue Ergebnisse der Umweltökonomischen
Gesamtrechnungen (UGR) hat der Präsident des Statistischen
Bundesamtes, Johann Hahlen, heute auf einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit dem Umweltbundesamt in Berlin vorgestellt.
Die Umweltbelastungen durch den Güterverkehr nahmen allerdings
schwächer zu als die Güterbeförderungsleistung. Die Umwelteffizienz
beim Gütertransport hat sich also verbessert. So verminderten sich
die Kohlendioxidemissionen pro Tonnenkilometer, unter anderem durch
geringeren Kraftstoffverbrauch je gefahrenem Kilometer, bei allen
drei Landverkehrsträgern Straße, Schiene und Binnenschifffahrt.
Dadurch wurde die Emission von insgesamt 3,9 Mill. Tonnen CO2
vermieden.
Die Umwelt wird durch die Beförderung von Gütern durch Bahn und
Binnenschifffahrt deutlich weniger belastet als beim Transport auf
der Straße. So verbraucht die Eisenbahn rund 45 Megajoule (MJ)
Energie, um eine Tonne Fracht über 100 Kilometer zu transportieren –
das entspricht dem Brennwert von 1,2 Litern Dieselkraftstoff. Der
Energieverbrauch auf der Straße ist dagegen bei den auf
Gütertransport spezialisierten Verkehrsdienstleistern (z.B.
Fuhrunternehmen) mit rund 188 MJ – das entspricht dem Brennwert von
5,2 Litern Diesel – mehr als vier Mal so hoch wie bei der Bahn. Der
Kohlendioxidausstoß pro 100 Tonnenkilometer liegt bei der Eisenbahn
bei 2,6 Kilogramm, auf der Straße hingegen bei 13,9 Kilogramm.
Anders als bei der Güterbeförderungsintensität und dem Anteil der
Binnenschifffahrt haben sich weitere sechs (von insgesamt acht)
Indikatoren aus der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung zu
wesentlichen verkehrs- und umweltrelevanten Themen in die gewünschte
Richtung entwickelt. So würde bei der Reduktion der
gesamtwirtschaftlichen Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen
eine Fortsetzung der bisherigen Entwicklungsgeschwindigkeit genügen,
um die Zielvorgaben der Nachhaltigkeitsstrategie zu erfüllen. Das
Ziel einer deutlichen Entkopplung der Entwicklung der
Personenbeförderungsleistung von der Entwicklung des
Wirtschaftswachstums für das Jahr 2010 wurde bereits im Jahr 2003
erreicht. Bei den Zielen Steigerung der Energieproduktivität,
Verminderung der Inanspruchnahme von zusätzlichen Flächen für
Siedlungs- und Verkehrszwecke und Erhöhung des Anteils des
Schienenverkehrs an der Güterbeförderungsleistung geht die
Entwicklung ebenfalls in die angestrebte Richtung. Die bisherige
durchschnittliche Entwicklungsgeschwindigkeit genügt bei diesen
Indikatoren aber nicht, um den jeweiligen Zielwert zum vorgegebenen
Zeitpunkt zu erreichen.
Detaillierte Ergebnisse enthält der Bericht „Verkehr und Umwelt –
Umweltökonomische Gesamtrechnungen 2004“, der kostenlos im
Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de,
Pfad „Presse – Presseveranstaltungen“, abrufbar ist.
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Karl Schoer,
Telefon: (0611) 75-2223,
E-Mail:  karl.schoer@destatis.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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