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Statistisches Bundesamt: Belastung der privaten Haushalte durch die gestiegenen Rohölpreise

Wiesbaden (ots)

Die stark gestiegenen Rohölpreise dürften das
Budget der privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2004
schätzungsweise mit ca. 2,4 Mrd. Euro Mehrkosten für Brenn- und
Kraftstoffe belasten. Dies ergab eine Schätzung des Statistischen
Bundesamtes im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.
Von Januar bis September 2004 sind die Rohölpreise auf Euro-Basis
um durchschnittlich 33% – auf US-Dollar-Basis sogar um 44% –
gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt gestiegen, was zu erhöhten
Kraftstoff- und Heizölpreisen führte. Die Verbraucherpreise für diese
Produkte sind allerdings bis September lediglich um 4,6 bzw. 9,6%
gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt gestiegen. Der im Vergleich zu
den Rohölpreisen niedrigere Anstieg dieser Verbraucherpreise ist vor
allem auf die sehr hohe Steuerkomponente zurück zu führen: Da die
Mineralöl- und Ökosteuer mengenabhängig erhoben werden, bleibt dieser
Kostenbestandteil konstant und wirkt sich daher bei einer Verteuerung
des Grundstoffs Rohöl dämpfend auf die Verbraucherpreise von
Kraftstoffen und Heizöl aus.
Zwei weitere Faktoren mildern derzeit noch die Auswirkungen der
gestiegenen Rohölpreise am Weltmarkt auf die deutschen Haushalte: Der
gestiegene Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar wirkt preisdämpfend
auf die Einkaufspreise für Rohöl – anders als bei der
Energieverteuerung 1999/2000. Damals waren die Rohölpreise auf
US-Dollar Basis um knapp 60%, auf Euro-Basis dagegen – wegen der
seinerzeitigen Schwäche des Euro – um mehr als 80% gestiegen.
Außerdem haben die gestiegenen Rohölpreise im Jahr 2004 noch nicht zu
Anpassungen der Gaspreise bei den Verbrauchern geführt; die Ausgaben
für Erdgas betrugen im Vorjahr rund 13,9 Mrd. Euro und machten damit
fast ein Viertel der Ausgaben für Mineralöle und Gase aus.
Eine noch stärkere Belastung der Haushalte auf Grund der
gestiegenen Rohölpreise haben die Verbraucher selbst abgewendet: Nach
der Teuerungswelle 1999/2000 haben sie erheblich bei Brenn- und
Kraftstoffen gespart, einerseits durch Einschränkung der
mengenmäßigen Nachfrage, andererseits durch verstärkte Nachfrage nach
preiswerteren und effizienteren Energieträgern. So wurde vermehrt
Dieselkraftstoff anstatt der Ottokraftstoffe nachgefragt und beim
Heizen hat Erdgas das Heizöl weiter zurück gedrängt. Im Jahr 2003 lag
so die nachgefragte Kraftstoffmenge um 10% unter dem Niveau von 2000.
Diese Einsparungen dürften wesentlich dazu beitragen, dass die
Belastungen der privaten Haushalte im Jahr 2004 mit ca. 2,4 Mrd. Euro
sehr viel geringer ausfallen werden, als bei der letzten
Teuerungswelle: Im Jahr 2000 mussten die Haushalte trotz Einsparungen
fast 9 Mrd. Euro mehr für Mineralölprodukte aufwenden als im Vorjahr.
Detaillierte Ergebnisse zu dieser Thematik finden sie im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/allg/d/veroe/proser4fvgr_d.htm
Weitere Auskünfte gibt:
Helmut Mayer,
Telefon: (0611) 75-2784,
E-Mail:  helmut.mayer@destatis.de
ots-Originaltext
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Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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