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Statistisches Bundesamt: Erstmals seit 1999 wieder mehr neue Ausbildungsverträge

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
haben nach vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2004 rund 572 900
Jugendliche einen neuen Ausbildungsvertrag im Rahmen des dualen
Systems (Betrieb/Berufsschule) abgeschlossen, 1,5% (+ 8 400) mehr als
im Vorjahr. Damit war erstmals seit 1999 wieder eine steigende Zahl
neuer Ausbildungsverträge zu verzeichnen; bezogen auf 1999 waren dies
allerdings rund 10% weniger Ausbildungsverträge. Im Jahr 2004 haben
jedoch rund 4% mehr Jugendliche als 1999 die allgemein bildenden
Schulen verlassen. Von ihnen strebt der überwiegende Teil eine
Ausbildung im dualen System an.
Die Entwicklung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge
verlief in Ost und West weiterhin unterschiedlich: Während im
früheren Bundesgebiet 2,2% (+ 9 600) mehr Ausbildungsverträge als im
Vorjahr abgeschlossen wurden, waren es in den neuen Ländern
(einschließlich Berlin) 0,9% (– 1 200) weniger, obwohl in
Ostdeutschland ein großer Teil der Ausbildungsanfänger staatlich
gefördert oder außerbetrieblich ausgebildet wird. Deutliche
Unterschiede gab es auch zwischen den einzelnen Ländern: Die Spanne
reichte in den neuen Ländern von – 5,0% in Mecklenburg-Vorpommern bis
+ 1,4% in Berlin und in den alten Ländern von – 0,4% in Hessen bis
+ 7,3% in Bremen.
Im größten Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“ (zu dem u.a.
Banken, Versicherungen, Gast- und Verkehrsgewerbe gehören) wurden im
Jahr 2004 rund 3,4% (+ 10 500) mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen
als im Vorjahr, während die Zahl im Bereich "Handwerk" in etwa auf
dem Stand vom Vorjahr blieb (– 0,2%; – 400). Deutliche Zuwächse gab
es in den Ausbildungsbereichen "Öffentlicher Dienst" (+ 9,1%;
+ 1 300) und „Landwirtschaft“ (+ 3,5%; + 500). Dagegen sank die Zahl
der Ausbildungsanfänger im Bereich "Freie Berufe“ mit 7,2% (– 3 500)
fast in demselben Umfang wie im Vorjahr.
Im Jahr 2004 schlossen 237 700 junge Frauen einen neuen
Ausbildungsvertrag ab, das waren 0,5% (+ 1 200) mehr als im Vorjahr.
Dagegen stieg die Zahl der jungen Männer mit einem neuen
Ausbildungsvertrag um 2,2% (+ 7 300). Damit verminderte sich der
Anteil der Frauen an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen um
0,4%-Punkte auf 41,5%. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Frauen
häufiger als Männer eine rein schulische Berufsausbildung, z.B. in
Sozial- oder Gesundheitsdienstberufen, durchlaufen.
Insgesamt befanden sich am 31. Dezember 2004 rund 1,56 Mill.
Jugendliche in einer Ausbildung im dualen System. Das sind 1,1% (–
17 300) weniger als im Vorjahr.
Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge 2004
Veränderung
                         Anzahl             gegenüber
                                        dem Vorjahr in %
Nach Ausbildungsbereichen
Industrie und Handel        320 220              3,4
Handwerk                    171 423            – 0,2
Landwirtschaft               15 586              3,5
Öffentlicher Dienst          15 446              9,1
Freie Berufe                 45 202            – 7,2
Hauswirtschaft                4 844            – 2,1
Seeschifffahrt                  213             40,1
Insgesamt                   572 934              1,5
Nach Ländern
Baden-Württemberg            73 423              2,4
Bayern                       92 316              2,1
Berlin                       21 300              1,4
Brandenburg                  18 826            – 0,5
Bremen                        5 645              7,3
Hamburg                      12 182              4,7
Hessen                       38 389            – 0,4
Mecklenburg-Vorpommern       16 786            – 5,0
Niedersachsen                54 244              1,6
Nordrhein-Westfalen         115 610              3,2
Rheinland-Pfalz              27 941              1,5
Saarland                      7 923              0,5
Sachsen                      31 467              0,2
Sachsen-Anhalt               19 320            – 2,1
Schleswig-Holstein           18 838              1,7
Thüringen                    18 724            – 0,8
Nachrichtlich:
   Früheres Bundesgebiet    446 511              2,2
   Neue Länder 1)           126 423            – 0,9
1) Einschließlich Berlin
Weitere Auskünfte gibt:
Marianne Renz,
Telefon: (0611) 75-4141,
E-Mail:  berufsbildungsstatistik@destatis.de
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