Große regionale Unterschiede beim Bezug von Sozialhilfe
Wiesbaden (ots)
In den Kreisen (d.h. den kreisfreien Städten und den Landkreisen) Süddeutschlands ist das Risiko, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, in der Regel deutlich geringer als in den anderen Regionen Deutschlands. So lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Sozialhilfequote (Anteil der Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen an der Bevölkerung in Prozent) zum Jahresende 2003 in den bayerischen bzw. baden- württembergischen Kreisen zumeist deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 3,4%.
Die niedrigste Empfängerquote im Kreisvergleich hatte Ende 2003 mit lediglich 0,3% der Kreis Unterallgäu. Unmittelbar dahinter lagen die ebenfalls bayerischen Kreise Freising (0,4%) sowie Aichach- Friedberg und Erlangen-Höchstadt (jeweils 0,5%). Fast ein Drittel der Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern wies eine Sozialhilfequote von unter einem Prozent auf.
Dagegen handelt es sich bei den Regionen mit den höchsten Empfängerquoten mit Ausnahme der Stadt Schwerin um durchweg größere kreisfreie Städte im übrigen früheren Bundesgebiet. Dabei hatten die Städte Bremerhaven mit 11,8%, Kassel (9,9%) und Offenbach am Main (9,4%) die höchsten Sozialhilfequoten.
Dies geht aus der gemeinsamen Veröffentlichung Sozialhilfe regional 2003 der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hervor, die erstmals einen Überblick zum Sozialhilfebezug in allen 439 Kreisen in Deutschland gibt. Die Publikation ist kostenlos online im gemeinsamen Statistikportal (http://www.statistik- portal.de/Statistik-Portal) sowie im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes (http://www.destatis.de/allg/d/veroe/proser4fsoz_d.htm) erhältlich. Sie stellt auch Angaben über die durchschnittlichen monatlichen Bruttokaltmieten sowie die monatlichen Nettoansprüche der Sozialhilfehaushalte im Regionalvergleich zur Verfügung. Ferner enthält die Veröffentlichung auf Kreisebene Schätzungen zur Zahl der Sozialhilfeempfänger, die nicht erwerbstätig, aber grundsätzlich erwerbsfähig sind (Arbeitskräftepotenzial).
Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn, Sascha Krieger, Telefon: (01888) 6448159 oder 8953, E-Mail: sozialhilfe@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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