Asylbewerberleistungen weiter zurückgegangen
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhielten nach vorläufigen Ergebnissen zum 31.12.2004 in Deutschland rund 230 000 Menschen Leistungen zur Deckung des täglichen Bedarfs (so genannte Regelleistungen) nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG). Die Zahl der Leistungsempfänger ist gegenüber 2003 um 12,9% zurückgegangen und liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit Einführung der Asylbewerberleistungsstatistik im Jahr 1994. Der bisherige Höchststand wurde Ende 1996 mit 490 000 Personen festgestellt. Ende 2004 waren 59% der Leistungsempfänger männlich und 41% weiblich.
Neben den vorgenannten Regelleistungen erhielten zum Jahresende 2004 rund 87 000 Menschen besondere Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ( 15,2% gegenüber 2003). Hier waren 57% der Bezieher männlich. Es handelte sich dabei nahezu ausschließlich um Leistungen bei Krankheit, Schwangerschaft oder Geburt.
Die Bruttoausgaben für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz lagen im Jahr 2004 bei insgesamt 1,31 Milliarden Euro. Der größte Teil der Bruttoausgaben wurde mit 0,97 Milliarden Euro für Regelleistungen aufgewandt. Für besondere Leistungen wurden im Jahr 2004 rund 0,34 Milliarden Euro ausgegeben. Nach Abzug der Einnahmen größtenteils Erstattungen anderer Sozialleistungsträger in Höhe von 85,9 Millionen Euro betrugen die Nettoausgaben rund 1,22 Milliarden Euro; dies sind 9,7% weniger als 2003. Entsprechend der Entwicklung der Empfängerzahl lagen im Jahr 2004 auch die Ausgaben auf dem niedrigsten Stand seit Einführung der Asylbewerberleistungsstatistik. Ihren Höchststand hatten sie 1996 mit 2,9 Milliarden Euro brutto.
Empfänger und Empfängerinnen von Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz am 31. Dezember 2004 *
Land Regelleistungsempfänger/-innen 31.12.2004 31.12.2003 Veränderung 2004 zu 2003 absolut in %
Baden-Württemberg 19 270 21 997 12,4 Bayern 17 091 21 714 21,3 Berlin 12 707 18 053 29,6 Brandenburg 6 613 7 673 13,8 Bremen 4 164 4 403 5,4 Hamburg 12 410 13 095 5,2 Hessen 19 068 22 849 16,5 Mecklenburg-Vorpommern 4 952 5 787 14,4 Niedersachsen 28 499 30 326 6,0 Nordrhein-Westfalen 65 067 71 491 9,0 Rheinland-Pfalz 8 836 10 210 13,5 Saarland 2 608 3 251 19,8 Sachsen 10 214 12 070 15,4 Sachsen-Anhalt 7 411 8 286 10,6 Schleswig-Holstein* 5 388 6 302 14,5 Thüringen 5 809 6 733 13,7
Deutschland* 230 107 264 240 12,9
* Vorläufiges Ergebnis für das Berichtsjahr 2004.
Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn, Anna Katharina Winkeler, Telefon: (01888) 644-8144, E-Mail: sozialhilfe@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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