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Statistisches Bundesamt

Statistisches Jahrbuch 2005 erschienen

Wiesbaden (ots)

„Gute Politik braucht gute Statistik, um auf die
Fragen der Globalisierung, des demographischen Wandels oder der
Entwicklung zur Informationsgesellschaft Antworten zu geben. Das
Statistische Jahrbuch bietet diese Fakten und informiert umfassend
über die Lage und den Wandel in unserem Land, in Europa und der
übrigen Welt“. Dies sagte der Präsident des Statistischen
Bundesamtes, Johann Hahlen, heute in Berlin bei der Vorstellung des
Statistischen Jahrbuchs 2005. Mit dem Jahrbuch hat Hahlen auch
Ergebnisse aus der für das Berichtsjahr 2003 zum vierten Mal
durchgeführten Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich
vorgestellt.
In der deutschen Volkswirtschaft vollziehen sich seit gut drei
Jahrzehnten – ebenso wie in anderen Industrienationen – tief
greifende Strukturveränderungen. Waren zum Beispiel 1970 knapp 45%
der 26,6 Millionen Erwerbstätigen im früheren Bundesgebiet im
Dienstleistungsbereich tätig, so sind es heute 71%. Im gleichen
Zeitraum sank der Anteil der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe
an den Erwerbstätigen insgesamt um circa 20 Prozentpunkte von 46% auf
26%. Von 1970 bis 2004 hat sich die Zahl der Erwerbstätigen im
Dienstleistungsbereich von knapp 12 Millionen auf über 27 Millionen
mehr als verdoppelt. Damit war und ist dieser Wirtschaftssektor der
„Job-Motor“ der deutschen Wirtschaft.
Innerhalb des Dienstleistungssektors verlief die Entwicklung in
den letzten Jahrzehnten unterschiedlich. So hat der Anteil der
Erwerbstätigen im Bereich Finanzierung, Vermietung und sonstige
wirtschaftliche Dienstleistungen, also bei den
Unternehmensdienstleistern, gemessen an den Erwerbstätigen des
gesamten Dienstleistungsbereiches, von 14% im Jahr 1970 auf 23% im
Jahr 2004 zugenommen. Die Erwerbstätigenanteile im Handel und
Gastgewerbe (von 37% auf 28%) sowie im Verkehr und der
Nachrichtenübermittlung (von 12% auf 8%) waren rückläufig. Der Anteil
der Unternehmensdienstleistungen an der Bruttowertschöpfung des
Dienstleistungssektors insgesamt stieg in den letzten 30 Jahren von
29% auf 42%.
Im internationalen Vergleich lag Deutschland im Jahr 2003 mit
einem Anteil des Dienstleistungsbereiches an der Bruttowertschöpfung
von 70% im Mittelfeld, etwa auf dem Niveau von Italien und Schweden.
In anderen EU-Ländern, wie Großbritannien (74%) und Frankreich (76%)
war der Wertschöpfungsbeitrag des Dienstleistungsbereiches höher.
Luxemburg war mit 83% die Dienstleistungsnation schlechthin.
Die Datenlage in den einzelnen Dienstleistungsbereichen ist
gegenwärtig noch recht unterschiedlich. Das im Dezember 2000
verabschiedete Dienstleistungsstatistikgesetz schuf die Grundlage für
eine statistische Beobachtung verschiedener ökonomischer Merkmale bei
den hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Tätigkeiten sehr heterogenen
Unternehmen und Einrichtungen aus den Bereichen Verkehr und
Nachrichtenübermittlung sowie Grundstücks- und Wohnungswesen,
Vermietung und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen.
Nachfolgend einige Eckdaten aus der Strukturerhebung im
Dienstleistungsbereich 2003:
– In den Wirtschaftsabschnitten I – Verkehr und Nachrichten-
übermittlung – und K – Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung und
sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen – arbeiteten insgesamt 5,6
Millionen Personen in rund 635 800 Unternehmen und freiberuflichen
Einrichtungen. Damit waren in jedem Dienstleistungsunternehmen im
Schnitt neun Personen beschäftigt: Im Abschnitt K mit seinen eher
kleinen Unternehmen – überwiegend Freiberufler (ohne Ärzte) – waren
es sieben Personen, im Abschnitt I mit einigen Großunter- nehmen
waren es 20 Personen.
– Die Unternehmen aus den Wirtschaftsabschnitten I und K erwirt-
schafteten im Jahr 2003 einen Umsatz in Höhe von 618 Milliarden Euro.
59% davon realisierten Unternehmen aus dem Wirtschafts- abschnitt K,
die 86% der Unternehmen insgesamt in diesem Bereich stellten. Die
Unternehmen aus den Bereichen Verkehr und Nach- richtenübermittlung
erzielten bei einem Anteil von 14% an der Gesamtzahl der Unternehmen
in I und K 41% des Gesamtumsatzes.
– Dem im betrachteten Dienstleistungsbereich erzielten Umsatz in
Höhe von 618 Milliarden Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 464
Milliarden Euro gegenüber. Das sind in Relation zum Umsatz 75%. Bei
den Unternehmen im Abschnitt K ist der Anteil der Personalkosten an
den gesamten Aufwendungen mit fast 40% höher als bei den Unternehmen
im Abschnitt I (27%).
– In den Wirtschaftsabschnitten I und K wurden im Jahr 2003
insgesamt 62,4 Milliarden Euro investiert. Die Investitions- quote –
das Verhältnis von Investitionen und Umsatz – lag bei den Unternehmen
im Abschnitt I bei 8% und erreichte 12% im Abschnitt K.
Um bestehende Datenlücken im Dienstleistungssektor zu schließen,
wurden für die Berichtsjahre 2000 und 2002 Kostenstrukturen in
weiteren Wirtschaftszweigen aus den Wirtschaftsabschnitten Erziehung
und Unterricht, Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen sowie
Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen
Dienstleistungen statistisch erfasst. Hier einige ausgewählte
Ergebnisse der Kostenstrukturstatistik für das Jahr 2002:
– Die 11 100 Fahrschulen beschäftigten 34 400 Personen und
erzielten einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.
– Im Frisörgewerbe waren 89% der 226 200 Beschäftigten Frauen. Der
Umsatz je Frisörsalon lag bei 109 000 Euro.
– Die immer populärer werdende Wellnessbranche, also Bäder,
Saunas, Solarien und Fitnesscenter, beschäftigte 36 400 Personen in 3
700 Einrichtungen. Diese erzielten einen Umsatz in Höhe von 844
Millionen Euro.
– Der Bereich der audiovisuellen Dienstleistungen hat in den
vergangenen Jahren einen sehr großen Aufschwung erfahren. Dort waren
2 800 Unternehmen tätig, die 42 900 Personen beschäftigten und einen
Umsatz von insgesamt 10 Milliarden Euro erzielten.
Das Statistische Jahrbuch 2005 für die Bundesrepublik Deutschland
und das Jahrbuch für das Ausland können im Buchhandel, über die SFG
Servicecenter Fachverlage, Part of the Elsevier Group, Postfach 4343
in 72774 Reutlingen, Telefon +49 (0) 70 71 / 93 53 50, Telefax +49
(0) 70 71 / 93 53 35 (www.s-f-g.com,  destatis@s-f-g.com) oder im
Statistik-Shop auf der Internet-Seite des Statistischen Bundesamtes
(www.destatis.de/shop) bestellt werden, und zwar:
– beide Jahrbücher im Schuber mit der CD-ROM zum Vorzugspreis
  von 84,- Euro
  (Bestell-Nr. 1010100-05700-1, ISBN 3-8246-0743-3),
– das Statistische Jahrbuch 2005 für die Bundesrepublik
  Deutschland zum Preis von 67,- Euro
  (Bestell-Nr. 1010110-05700-1, ISBN: 3-8246-0745-X),
– das Statistische Jahrbuch 2005 für das Ausland
  zum Preis von 31,- Euro
  (Bestell-Nr. 1010120-05700-1, ISBN: 3-8246-0746-8) und
– das Statistische Jahrbuch 2005 für die Bundesrepublik
Deutschland und für das Ausland auf CD-ROM zum Preis von 27,- Euro
(Bestell-Nr. 1010100-05700-3 , ISBN: 3-8246-0744-1).
Journalisten erhalten Rezensionsexemplare des Statistischen
Jahrbuchs 2005 bei der Pressestelle des Statistischen Bundesamtes
(Telefon: 0611/75-3444, E-Mail:  presse@destatis.de).
Weitere Auskünfte geben:
Zum Statistischen Jahrbuch:
Susanne Hagenkort-Rieger,
Telefon: (0611) 75-2624,
E-Mail:  susanne.hagenkort@destatis.de
Zum Dienstleistungsbereich:
Karl-Heinz Pesch,
Zweigstelle Bonn,
Telefon: (01888) 644-8563,
E-Mail:  dienstleistungen@destatis.de
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Email: presse@destatis.de

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