Kartoffelverbrauch der privaten Haushalte stark gesunken
Wiesbaden (ots)
Im Jahr 2003 kauften die privaten Haushalte in Deutschland durchschnittlich 5 Kilogramm Kartoffeln im Monat. 40 Jahre zuvor waren es noch fast viermal so viel, nämlich 19 Kilogramm gewesen. Insgesamt entfielen im Jahr 2003 etwa 22% (43 Euro im Monat) der Ausgaben für Nahrungsmittel auf Gemüse und Obst. Mit monatlich 16,80 Euro wurde für frisches Gemüse rund fünfmal so viel wie für Gemüsekonserven ausgegeben. Äpfel sind das beliebteste Obst der Deutschen: Mit durchschnittlich 4,10 Euro gaben die Haushalte rund ein Fünftel ihrer monatlichen Obstausgaben in Höhe von 20 Euro dafür aus.
Diese und weitere Ergebnisse zum Verbrauch und zur Erzeugung von Nahrungsmitteln in Deutschland hat der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, heute auf der Grünen Woche in Berlin vorgestellt.
Die Daten stammen aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 (EVS 2003). Im Rahmen dieser Erhebung haben rund 12 000 private Haushalte detaillierte Aufzeichnungen zu ihren Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren sowie den gekauften Mengen gemacht. Die Auswertung dieser Aufzeichnungen ist gerade abgeschlossen worden und zeigt unter anderem:
Durchschnittlich gaben die Privathaushalte im Jahr 2003 272 Euro im Monat für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren aus. Der größte Teil dieser Ausgaben entfiel mit 197 Euro auf Nahrungsmittel. Die Ausgaben für alkoholische Getränke lagen mit 27 Euro leicht unter den Ausgaben für alkoholfreie Getränke mit 31 Euro. Für Tabakwaren wurden durchschnittlich 18 Euro im Monat ausgegeben.
Mit der Höhe des Haushaltsnettoeinkommens steigen die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren. Im Jahr 2003 gaben die Haushalte mit einem Nettoeinkommen von 900 bis unter 1 300 Euro im Monat im Schnitt 163 Euro für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren aus. Haushalte mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 2 600 bis unter 3 600 Euro hatten mit 310 Euro monatlich etwa doppelt so hohe Ausgaben für diesen Bereich.
Der höchste Anteil der Nahrungsmittelausgaben entfiel mit 24% (47 Euro im Monat) auf Fleisch und Fleischwaren. Die gekaufte Menge an Fleisch ist jedoch in den letzten 40 Jahren erheblich gesunken: 1962/63 kauften die Haushalte im früheren Bundesgebiet durchschnittlich 2,8 Kilogramm Schweinefleisch im Monat. Im Jahr 2003 war der Schweinebraten der Haushalte in Deutschland mit durchschnittlich 1,3 Kilogramm nur noch halb so schwer wie 1962/63.
Von rund 16% (32 Euro im Monat) der gesamten Ausgaben für Nahrungsmittel wurden Molkereiprodukte und Eier gekauft. Auch der Konsum von frischer Milch und frischen Eiern ist zurückgegangen. Die Haushalte kauften im Jahr 2003 durchschnittlich 9 Liter Milch und 20 Eier im Monat. 40 Jahre zuvor waren es im früheren Bundesgebiet noch durchschnittlich 20 Liter Milch und 44 Eier je Haushalt und Monat gewesen.
Im Rahmen der EVS 2003 wurden auch die Aufwendungen für Mahlzeiten außer Haus und warme Fertiggerichte erfasst und zusätzlich zu den Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgewiesen. Die privaten Haushalte gaben hierfür durchschnittlich 87 Euro aus. 40 Jahre zuvor hatten die Ausgaben für diesen Bereich bei durchschnittlich knapp 14 Euro im Monat gelegen.
Detaillierte Ergebnisse zu den Ausgaben privater Haushalte für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren im Jahr 2003 enthält die Pressebroschüre Erzeugung und Verbrauch von Nahrungsmitteln, die im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de, Pfad: Presse/Presseveranstaltungen, als PDF- Dokument kostenlos abgerufen werden kann.
Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn, Auskunftsdienst Wirtschaftsrechnungen und Zeitbudgets, Telefon: (01888) 644-8880, E-Mail: viiid-info@destatis.de
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