Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Mittwoch, 25.01.2006, 08:00 Uhr
Importpreise 2005: Höchster Anstieg seit 2000; Hauptverursacher: Energie und Rohstoffe

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 25.01.2006, 08:00 Uhr
Der Index der Einfuhrpreise ist nach Mitteilung
des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt 2005 gegenüber
dem Vorjahr kräftig, nämlich um 4,3% gestiegen, nachdem die
Steigerungsrate im Jahr 2004 noch bei 1,0% gelegen hatte. Dies war
die höchste Jahresteuerungsrate seit 2000 (+ 10,1% gegenüber 1999).
Im Vormonatsvergleich erhöhten sich die Importpreise in fast allen
Monaten des Jahres 2005, eine Ausnahme bildeten mit leichten
Preisrückgängen lediglich der Mai und der November. Besonders starke
monatliche Preissteigerungen wurden im März (+ 1,3% gegenüber dem
Vormonat), im Juni (+ 1,6%) und im August 2005 (+ 0,9%) ermittelt.
Im Jahresdurchschnitt 2005 stiegen die Preise für Importe aus dem
Euro-Gebiet (+ 3,5%) etwas schwächer als aus dem Nicht-Euro-Gebiet
(+ 4,9%). Zum einen verteuerten sich im Laufe des Jahres 2005 vor
allem die Einfuhrpreise für Rohstoffe und Halbwaren, die überwiegend
aus Ländern außerhalb der Euro-Zone eingeführt werden. Zum anderen
führten auch Kursverluste des Euro, insbesondere gegenüber dem US-
Dollar, zu Mehrbelastungen für deutsche Importeure.
Der Preisanstieg für importierte Rohstoffe betrug im Durchschnitt
des Jahres 2005 35,8% und für Halbwaren 17,3%. Insbesondere die
überaus starken Preiserhöhungen für wichtige Primärenergieträger
übten einen erheblichen Preisdruck aus. Importiertes Rohöl verteuerte
sich gegenüber 2004 um durchschnittlich 41,3%. Auch die Preise für
importierte Mineralölerzeugnisse waren im Jahresdurchschnitt 36,2%
höher als 2004. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag die Teuerung
auf der Einfuhrseite im Jahresdurchschnitt 2005 bei lediglich 1,3%.
Nachdem die Preise für importiertes Erdgas im Durchschnitt des Jahres
2004 noch leicht gegenüber dem Vorjahr gesunken waren (– 5,0%),
erhöhten sie sich im Jahr 2005 kräftig (+ 38,1% gegenüber 2004). Die
Einfuhrpreise für Erdgas sind über meist langfristige Lieferverträge
an die Ölpreisentwicklung gekoppelt. Dadurch setzten sich die seit
April 2004 zu beobachtenden Gaspreiserhöhungen im Laufe des Jahres
2005 verstärkt fort.
Trotz gefallenem Euro-Kurs und der beschriebenen starken
Teuerungen auf den Rohstoffmärkten waren Importe von Fertigwaren –
sie gehen mit einem Gewicht von rund 74% in die Berechnung des
Einfuhrpreisindex ein – billiger als im Vorjahr (– 1,0%). Ursachen
sind die erneut starken Preisrückgänge bei Datenverarbeitungsgeräten
und -einrichtungen (– 20,2%), elektronischen Bauelementen (– 23,3%)
sowie nachrichtentechnischen Geräten und Einrichtungen (– 5,0%).
Im Dezember 2005 betrug die Jahresteuerungsrate 6,8%. Dies ist im
Vergleich zum Vorjahr der höchste Anstieg der Importpreise seit
Dezember 2000 (+ 6,8%). Der starke Anstieg der Jahresveränderungsrate
ergab sich auch daraus, dass die im Dezember 2004 beobachteten
stärkeren Preisrückgänge nicht mehr in die Berechnung der
Vorjahresrate eingehen (Basiseffekt). Im November und im Oktober 2005
hatte die Jahresveränderungsrate + 5,5% beziehungsweise + 4,3%
betragen.
Für den weiteren Anstieg der Einfuhrpreise im Vorjahresvergleich
ist im Dezember 2005 neben dem Basiseffekt – wie schon in den
Vormonaten – im Wesentlichen die auf Grund gestiegener
Weltmarktpreise anhaltende Verteuerung der Energie (+ 52,0% gegenüber
Dezember 2004) verantwortlich. Insbesondere rohes Erdöl und
Mineralölerzeugnisse, aber auch Erdgas waren dabei die
Hauptverursacher. Für rohes Erdöl mussten die Importeure im Dezember
 gegenüber dem Vorjahresmonat 59,3% mehr bezahlen,
Mineralölerzeugnisse verteuerten sich um 48,7%. Der Einfuhrpreisindex
ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Dezember 2005 um 2,9%
höher als im Vorjahr. Für Erdgas stiegen die Preise gegenüber
Dezember 2004 um 45,6%, für Steinkohle um 6,5%.
Hohe Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahresmonat wurden im
Dezember 2005 außerdem bei folgenden Gütern festgestellt: Eisenerze
(+ 81,3), Rohkupfer (+ 63,6%), Rohkaffee (+ 32,1%) und NE-Metallerze
(+ 31,5%). Billiger als vor einem Jahr waren dagegen unter anderem
elektronische Bauelemente (– 21,0%) und Datenverarbeitungsgeräte und
-einrichtungen (– 17,5%).
Gegenüber November 2005 stieg der Einfuhrpreisindex um 0,3%. Im
Vormonatsvergleich verteuerten sich vor allem Rohkupfer (+ 7,2% nach
+ 6,6% im November und + 7,6% im Oktober 2005) und Rohaluminium
(+ 6,5% nach + 5,0% im November und + 1,4% im Oktober 2005). Der
Preisanstieg für die Einfuhr von Erdgas verlangsamte sich im
Vormonatsvergleich weiter (+ 2,4% nach + 3,2% im November 2005 und
+ 7,2% im Oktober 2005), im Gegensatz zu der Preisentwicklung bei
Rohkaffee (+ 6,0% nach + 2,6% im November und + 5,9% im Oktober). Die
Preise für die Einfuhr von rohem Erdöl stiegen im Vormonatsvergleich
wieder an (+ 0,7%), nachdem sie im November 2005 um 3,8% und im
Oktober 2005 um 2,3% gesunken waren. Steinkohle wurde dagegen im
Vormonatsvergleich billiger (– 1,8% nach + 7,8% im November 2005 und
+ 4,2% im Oktober 2005). Die Preise für Mineralölerzeugnisse fielen
nur unerheblich (– 0,1%), nachdem sie im November 2005 noch 10,4% und
im Oktober 2005  3,2% nachgegeben hatten. Hier sanken insbesondere
die Preise für Dieselkraftstoff und leichtes Heizöl (– 1,7%), während
Motorenbenzin wieder teurer wurde (+ 0,7% nach – 11,4% im November
2005).
Die deutschen Exporteure konnten auf den Auslandsmärkten im Jahr
2005 trotz des relativ schwächeren Euro etwas größere Preiserhöhungen
realisieren als im Vorjahr: Der Index der Ausfuhrpreise stieg
gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2004 um 1,3%. Die weltweit zu
beobachtenden Preiserhöhungen auf den Rohstoffmärkten konnten
zumindest teilweise an Kunden im Ausland weitergegeben werden.
Exporte in die Euro-Länder verteuerten sich dabei um durchschnittlich
1,4% und in Nicht-Euro-Länder um 1,0%.
Im Dezember 2005 betrug die Jahresteuerungsrate des
Ausfuhrpreisindex 1,9%. Im November und im Oktober 2005 hatte die
Jahresveränderungsrate + 1,4% beziehungsweise + 1,3% betragen.
Gegenüber November 2005 stieg der Ausfuhrpreisindex geringfügig
(+ 0,1%).
Index der Außenhandelspreise
Veränderung
                                          gegenüber      Veränderung
    Jahr / Monat       2000 = 100         Vorjahres-      gegenüber
                                          zeitraum         Vormonat
                                              %               %
Index der Einfuhrpreise
2000 JD                   100,0            + 10,1               -
2001 JD                   100,6             + 0,6               -
2002 JD                    98,4             - 2,2               -
2003 JD                    96,2             - 2,2               -
2004 JD                    97,2             + 1,0               –
2005 JD                   101,4             + 4,3               –
2004     Dezember          97,2             + 2,2           – 0,9
2005     Januar            98,0             + 2,9           + 0,8
         Februar           98,8             + 3,7           + 0,8
         März             100,1             + 3,8           + 1,3
         April            100,1             + 3,3         +/– 0,0
         Mai               99,7             + 2,2           - 0,4
         Juni             101,3             + 4,4           + 1,6
         Juli             101,9             + 4,7           + 0,6
         August           102,8             + 4,7           + 0,9
         September        103,3             + 5,1           + 0,5
         Oktober          103,7             + 4,3           + 0,4
         November         103,5             + 5,5           – 0,2
         Dezember         103,8             + 6,8           + 0,3
nachrichtlich:
 Gesamtindex ohne
 Erdöl und Mineralöl-
 erzeugnisse               99,9             + 2,9           + 0,3
Index der Ausfuhrpreise
2000 JD                   100,0             + 3,1               -
2001 JD                   101,0             + 1,0               -
2002 JD                   100,8             - 0,2               -
2003 JD                   100,6             - 0,2               -
2004 JD                   101,1             + 0,5               –
2005 JD                   102,4             + 1,3               –
2004     Dezember         101,2             + 1,0           – 0,4
2005     Januar           101,5             + 1,3           + 0,3
         Februar          101,8             + 1,5           + 0,3
         März             102,1             + 1,3           + 0,3
         April            102,1             + 1,0         +/– 0,0
         Mai              102,0             + 0,7           - 0,1
         Juni             102,2             + 1,1           + 0,2
         Juli             102,4             + 1,2           + 0,2
         August           102,4             + 0,9         +/- 0,0
         September        102,8             + 1,3           + 0,4
         Oktober          103,0             + 1,3           + 0,2
         November         103,0             + 1,4         +/– 0,0
         Dezember         103,1             + 1,9           + 0,1
JD = Jahresdurchschnitt
Weitere Auskünfte gibt:	
Marion Knauer,
Telefon: (0611) 75-2302,
E-Mail:  aussenhandelspreise@destatis.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 24.01.2006 – 11:00

    Zahl der Woche - Zur Süßwarenmesse in Köln: Schokolade und Kakao teurer

    Wiesbaden (ots) - „Naschkatzen“ mussten 2005 deutlich mehr für Schokolade zahlen als noch fünf Jahre zuvor. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich der am Sonntag beginnenden internationalen Süßwarenmesse in Köln mitteilt, stiegen die Preise für Schokolade, kakaohaltigen Brotaufstrich und Kakaopulver im Schnitt um 12,0%. Die beliebte Vollmilchschokolade ...

  • 24.01.2006 – 07:55

    Aufträge im Bauhauptgewerbe November 2005: Real + 8,2% zum Vorjahr

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, verzeichnete das Bauhauptgewerbe (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) im November 2005 in Deutschland preisbereinigt 8,2% höhere Auftragseingänge als im entsprechenden Vorjahresmonat. Die Baunachfrage nahm im Hochbau um 13,2% zu, im Tiefbau erhöhte sie sich um 3,4%. In den Betrieben des Hoch- und ...

  • 23.01.2006 – 07:55

    November 2005: Unfallzahlen im Straßenverkehr unverändert, aber weniger Getötete

    Wiesbaden (ots) - Im November 2005 wurden in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes 200 600 Straßenverkehrsunfälle von der Polizei aufgenommen, 0,2% weniger als im November 2004. Bei Unfällen mit Personenschaden, die sich um fast 2% auf 26 500 verringerten, wurden 410 Verkehrsteilnehmer getötet, dies waren 5% weniger als im ...