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Statistisches Bundesamt

10,6% des Bruttoinlandsprodukts für Gesundheit ausgegeben

Wiesbaden (ots)

Im Jahr 2004 wurden in Deutschland insgesamt
234,0 Milliarden Euro für Gesundheit ausgegeben, das heißt 0,2% mehr
als im Jahr 2003 (2002/2003: + 2,5%). Das waren 10,6% des
Bruttoinlandsprodukts. Seit dem Jahr 1995 sind die
Gesundheitsausgaben bis 2004 um 47,5 Milliarden Euro angestiegen (+
25,5%). Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen
Steigerung von 2,6%. Diese und weitere Ergebnisse zu den
Gesundheitsausgaben, den Krankheitskosten und zum Gesundheitspersonal
hat der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, heute
auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt.
Gut 56% der Gesundheitsausgaben des Jahres 2004 hat die
gesetzliche Krankenversicherung getragen, nämlich 131,6 Milliarden
Euro. An zweiter Stelle standen die privaten Haushalte und privaten
Organisationen ohne Erwerbszweck mit 32,1 Milliarden Euro oder knapp
14% der Ausgaben. 9% der Ausgaben oder 21,1 Milliarden Euro entfielen
auf die private Krankenversicherung. Die Anteile der einzelnen
Ausgabenträger an den Gesundheitsausgaben haben sich von 1995 bis
2004 verschoben: Der Ausgabenanteil der gesetzlichen
Krankenversicherung reduzierte sich von 60% auf 56%. Derjenige der
privaten Haushalte/privaten Organisationen ohne Erwerbszweck nahm in
diesem Zeitraum dagegen von 10% auf 14% zu. Der Anteil der privaten
Krankenversicherung erhöhte sich leicht von 8% auf 9%.
Gesundheitsausgaben fallen überall dort an, wo Patientinnen und
Patienten versorgt oder Leistungen für die Gesundheitsversorgung
erbracht werden. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Einrichtungen
der ambulanten und (teil-)stationären Gesundheitsversorgung: Zusammen
entfielen im Jahr 2004 rund 198,2 Milliarden Euro der
234,0 Milliarden Euro auf Leistungen dieser beiden Sektoren.
Insgesamt 112,8 Milliarden Euro betrugen die Ausgaben für Leistungen
der ambulanten Einrichtungen wie Arztpraxen (34,6 Milliarden Euro)
und Apotheken (31,8 Milliarden Euro). 85,4 Milliarden Euro wurden für
Leistungen der (teil-)stationären Einrichtungen aufgewendet. Dazu
zählen unter anderem Krankenhäuser (60,4 Milliarden Euro) und
Einrichtungen der (teil-)stationären Pflege (17,7 Milliarden Euro).
Im Jahr 2004 entstanden durch Prävention, Behandlung,
Rehabilitation und Pflege Krankheitskosten in Höhe von 224,9
Milliarden Euro. Die Krankheitskosten sind rund 9,0 Milliarden Euro
geringer als die gesamten Gesundheitsausgaben. Die letzteren
enthalten auch die Ausgaben für Investitionen, während die
Krankheitskostenrechnung nur die laufenden Gesundheitsausgaben
berücksichtigt.
Die höchsten Kosten von 35,3 Milliarden Euro (16% der gesamten
Krankheitskosten) wurden im Jahr 2004 durch Krankheiten des
Kreislaufsystems verursacht. Es folgten Krankheiten des
Verdauungssystems mit 33,3 Milliarden Euro (15%) sowie Muskel-
Skelett-Erkrankungen mit 24,5 Milliarden Euro (11%). Für psychische
und Verhaltensstörungen mussten im Jahr 2004 22,8 Milliarden Euro
(10%) aufgewendet werden. Damit verteilte sich über die Hälfte der
gesamten Krankheitskosten – im Jahr 2004 waren das rund
115,8 Milliarden Euro – auf vier Krankheitsklassen. Im Durchschnitt
entfielen im Jahr 2004 auf jeden Einwohner Krankheitskosten von rund
2 730 Euro. Die Pro-Kopf-Kosten der Frauen von 3 110 Euro lagen über
denen der Männer (2 320 Euro). Mit dem Lebensalter der Betroffenen
steigen die Krankheitskosten überproportional an: Am geringsten waren
sie im Jahr 2004 bei den Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren mit
1 110 Euro pro Kopf. Bei den 45- bis 64-Jährigen lagen sie bei
2 910 Euro und bei den über 84-Jährigen bei 14 750 Euro pro Kopf.
Mit 24,5 Milliarden Euro entstanden im Jahr 2004 gut 11% der
Krankheitskosten in ambulanten oder (teil-)stationären
Pflegeeinrichtungen. Dabei handelt es sich ausschließlich um Kosten
für pflegerische Leistungen sowie Unterkunft und Verpflegung. Pro
Kopf war das ein Betrag von durchschnittlich 300 Euro der insgesamt
2 730 Euro. Besonders hoch waren die Kosten für Leistungen in
Pflegeeinrichtungen bei den über 84-Jährigen (Hochbetagten): Hier
wurden pro Kopf rund 7 500 Euro für diese Leistungen ausgegeben.
Damit wurde bei den Hochbetagten rund die Hälfte der Krankheitskosten
durch die Versorgung ambulanter und (teil-) stationärer
Pflegeeinrichtungen verursacht (51%). Im Jahr 2004 waren das
insgesamt rund 10,4 Milliarden Euro. Bei hochbetagten Frauen war der
Kostenanteil in Pflegeeinrichtungen mit 54% (8 450 Euro pro Kopf)
deutlich höher als bei hochbetagten Männern mit 38% (4 510 Euro pro
Kopf).
Detaillierte Ergebnisse zu diesen Themen enthält die
Pressebroschüre „Gesundheit – Ausgaben, Krankheitskosten und Personal
2004“. Sie ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de (Pfad: Presse/Presseveranstaltungen) kostenlos
abrufbar.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Auskunftsdienst Gesundheitsrechensysteme,
Telefon: (01888) 644-8234,
E-Mail:  gesundheitsrechensysteme@destatis.de
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Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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