Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Ende 2005 erhielten noch rund 781 000 Haushalte Wohngeld

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt,
erhielten am Jahresende 2005 in Deutschland rund 781 000 Haushalte
Wohngeld. Dies waren 2,1% aller privaten Haushalte. Wohngeld ist ein
von Bund und Ländern getragener Zuschuss zu den Wohnkosten. Dieser
wird - gemäß den Vorschriften des Wohngeldgesetzes -
einkommensschwächeren Haushalten gewährt, damit diese die Wohnkosten
für angemessenen und familiengerechten Wohnraum tragen können.
Mit dem Vorjahr, als rund 3,5 Millionen Haushalte Wohngeld
bezogen, sind die Angaben nur bedingt vergleichbar. Ursache für den
deutlichen Rückgang (- 78% gegenüber dem Jahresende 2004) im Jahr
2005 ist das Inkrafttreten des "Vierten Gesetzes für moderne
Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" (Hartz IV) und die damit
verbundenen Änderungen wohngeldrechtlicher Bestimmungen zum 1. Januar
2005. Seit diesem Zeitpunkt entfällt für Empfänger staatlicher
Transferleistungen (zum Beispiel Arbeitslosengeld II beziehungsweise
Sozialgeld nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch, Hilfe zum
Lebensunterhalt beziehungsweise Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung nach dem Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch,
Asylbewerberleistungen) sowie Mitglieder ihrer Bedarfsgemeinschaft
das Wohngeld. Dies hatte auch zur Folge, dass Bezieher von
Sozialhilfe und Kriegsopferfürsorge seit dem 1. Januar 2005 nicht
mehr zu den Wohngeldempfängern zählen. Die angemessenen
Unterkunftskosten der Empfänger dieser Transferleistungen werden
seitdem im Rahmen der jeweiligen Sozialleistungen berücksichtigt, so
dass sich für die einzelnen Leistungsberechtigten keine Nachteile
ergeben.
Mieter erhalten das Wohngeld als Mietzuschuss, selbst nutzende
Eigentümer erhalten Lastenzuschuss, das heißt einen Zuschuss zur
Belastung (Aufwendungen für Kapitaldienst und Bewirtschaftung) des
Eigentums.
89,1% der Empfängerhaushalte erhielten 2005 ihr Wohngeld als
Mietzuschuss und die restlichen 10,9% als Lastenzuschuss. Der
durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch lag 2005 bei 95 Euro.
Den Empfängerhaushalten von Mietzuschuss wurden durchschnittlich 92
Euro im Monat an Wohngeld ausgezahlt, den Empfängerhaushalten von
Lastenzuschuss durchschnittlich 120 Euro. Die monatliche
Bruttokaltmiete der Mietzuschussempfänger betrug Ende 2005
durchschnittlich 5,72 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, die monatliche
Belastung der Lastenzuschussempfänger lag mit durchschnittlich 4,33
Euro je Quadratmeter Wohnfläche niedriger. Fast die Hälfte aller
Wohngeldempfänger lebt allein (48,6%), weitere 16,7% leben in
Zwei-Personen-Haushalten und 10,7% in Drei- Personen-Haushalten. In
den übrigen 24,0% der Empfängerhaushalte wohnen vier oder mehr
Personen.
Neben den rund 781 000 "reinen" Wohngeldhaushalten gab es Ende
2005 in Deutschland noch rund 30 000 wohngeldrechtliche Teilhaushalte
in so genannten "Mischhaushalten". Dabei handelt es sich um
Haushalte, in denen Empfänger von staatlichen Transferleistungen, die
nicht selbst wohngeldberechtigt sind, mit Personen zusammen leben,
die wohngeldberechtigt sind.
Die Gesamtausgaben für das Wohngeld betrugen im Jahr 2005
bundesweit rund 1,2 Milliarden Euro; dies entspricht einem Rückgang
um 76% gegenüber dem Vorjahr. Die Wohngeldausgaben je Einwohner
beliefen sich somit im Jahr 2005 auf rund 15 Euro.
Haushalte mit Bezug von Wohngeld und
       durchschnittlicher monatlicher Wohngeldanspruch
    nach Haushaltsgröße in Deutschland am 31. Dezember 2005
Reine                           Davon:
         Wohngeldhaushalte      Mietzuschuss     Lastenzuschuss
                   durch-             durch-              durch-
Haus       Ins-    schnitt-    zu-    schnitt-    zu-    schnitt-
halte       ge-    licher      sam-   licher      sam-    licher
mit        samt    monatl.     men    monatl.     men     monatl.
Per-              Wohngeld-          Wohngeld-          Wohngeld-
sonen             anspruch           anspruch           anspruch
         Anzahl     Euro      Anzahl   Euro     Anzahl    Euro
1       379 686       63     363 446     63      16 240     66
2       129 985       92     119 913     93      10 072     88
3        83 603      114      73 982    114       9 621    110
4       101 062      132      80 123    136      20 939    117
5        53 619      154      38 446    161      15 173    136
6        20 501      182      13 333    193       7 168    162
7         6 973      212       4 019    226       2 954    192
8         2 735      246       1 255    270       1 480    225
9         1 205      320         414    352         791    303
10
oder
mehr      1 291      423         300    456         991    413
Ins-
gesamt  780 660       95     695 231     92      85 429    120
Weitere Auskünfte gibt:	
Zweigstelle Bonn,
Carola Müller,
Telefon: (01888) 644-8149,
E-Mail:  carola.mueller@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 24.10.2006 – 12:32

    Berichtigung - Straßenverkehrsunfälle, August 2006

    Wiesbaden (ots) - Bitte beachten Sie den korrigierten Text im 2. Absatz: es muss lauten: Die Gesamtzahl der von der Polizei in Deutschland im Zeitraum Januar bis August 2006 aufgenommenen Straßenverkehrsunfälle ist gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,0% auf 1,44 Millionen gesunken. Darunter waren 209 100 Unfälle (- 5,7%), bei denen ...

  • 24.10.2006 – 11:00

    Januar bis Juli 2006: Deutsche Getreideausfuhren steigen um 16%

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden 6,7 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 841 Millionen Euro von Januar bis Juli 2006 aus Deutschland ausgeführt. Das waren 16,0% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Eingeführt wurden 2,5 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 472 Millionen Euro, 11,7% mehr als von Januar bis Juli 2005. Aus Deutschland exportiert wurden hauptsächlich ...

  • 24.10.2006 – 07:55

    Rund 154 100 Euro an Drittmitteln je Universitätsprofessur 2004

    Wiesbaden (ots) - Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nahmen die deutschen Hochschulen im Jahr 2004 von privaten und öffentlichen Einrichtungen 3,47 Milliarden Euro an Drittmitteln ein. Das entspricht einer Steigerung um knapp ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Durchschnitt nahmen Professorinnen und Professoren 93 200 Euro an Drittmitteln ein. Die Höhe der eingeworbenen Drittmittel ist je nach ...