ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di: Prüfungspanne bei IT-Berufen darf nicht zu Benachteiligungen für Auszubildende führen
Hamburg (ots)
Als "äußerst peinliche Angelegenheit für die Industrie- und Handelskammern" hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die notwendig gewordene Verschiebung der Abschlussprüfungen in den Ausbildungsberufen des Informations- und Telekommunikationsbereichs (IT-Berufe) bezeichnet. Bundesweit müssen rund 10.000 Auszubildende die Prüfungsarbeiten nachschreiben, nachdem wesentliche Prüfungsinhalte im Internet nachzulesen waren.
"Diese Panne darf auf keinen Fall auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen werden", erklärte das für Bildungsfragen zuständige ver.di-Bundesvorstandsmitglied Dorothea Müller am Donnerstag in Hamburg. Nicht nur Auszubildende, sondern auch Absolventen der beruflichen Umschulung seien betroffen. Die Gefahr, dass dadurch zugesagte Arbeitsverhältnisse für diesen Personenkreis nicht zustande kommen, sei nicht von der Hand zu weisen.
Müller kritisierte in diesem Zusammenhang die unzureichende Aufgabenerstellung und Prüfungsdurchführung der Industrie- und Handelskammern. Seit es diese neue Berufe gebe, seien die Kammern nicht in der Lage, eine ordnungsgemäße Abwicklung zu gewährleisten. Kritik bei den betroffenen Auszubildenden gebe es seit langem. Wenn die Industrie- und Handelskammern ständig neue Ausbildungsberufe forderten, müsse man auch bereit sein, innovative Formen der Prüfungsgestaltung mit zu entwickeln.
Frau Müller forderte eine grundlegende Reform der Aufgabenerstellung bei diesen Berufen unter Beteiligung der zuständigen Sozialpartner. Die neuen Formen der Ausbildung im IT-Bereich mache auch eine zeitgemäße Gestaltung der Prüfungen notwendig. Dem stünden die bürokratischen Hemmnisse der Industrie- und Handelskammern noch immer entgegen.
Die Gewerkschafterin verwahrte sich entschieden gegen den Vorwurf einzelner Kammervertreter, dass es bei den Arbeitnehmervertretern von Prüfungsausschüssen "undichte" Stellen gebe. Wer so etwas behaupte, so Müller, widersetze sich einer paritätischen Mitwirkung aller Beteiligten an der beruflichen Bildung.
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