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Medien-Info: Start der Tarifrunde für den kommunalen Nahverkehr – ver.di übergibt Forderungen in 16 Bundesländern

Start der Tarifrunde für den kommunalen Nahverkehr – ver.di übergibt Forderungen in 16 Bundesländern

Mit einer konzertierten Übergabe der Tarifforderungen in allen sechzehn Bundesländern startet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) heute (5. Dezember 2023) die Tarifrunde TV-N 2024 zu den Arbeitsbedingungen im kommunalen Nahverkehr. Von der Tarifrunde sind über 100 kommunale Unternehmen in den Städten und Landkreisen betroffen. Dafür wurden in 14 Bundesländern die Flächentarifverträge über die Arbeitsbedingungen in den ÖPNV-Unternehmen gekündigt, hinzu kommen die Haustarifverträge der Hamburger Hochbahn und der VHH. Zusätzlich soll in Bayern der ungekündigte Tarifvertrag verhandelt werden. In Brandenburg, dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden außer den Arbeitsbedingungen auch die Löhne und Gehälter der Beschäftigten verhandelt.

„Es gibt einen dramatischen Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV. In allen Tarifbereichen fallen heute täglich Busse und Bahnen aus, weil es nicht genug Personal gibt. Denn die Arbeitsbedingungen im ÖPNV sind weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein. Die Verkehrswende benötigt auch eine echte Arbeitswende im Verkehr. Die wollen wir mit dieser Tarifrunde einleiten“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle und verweist damit auf die hohen Erwartungen an die Arbeitgeber in allen betroffenen Tarifbereichen.

Da die Tarifverträge sich an vielen Stellen voneinander unterscheiden, hat jeder Tarifbereich im Austausch mit den Beschäftigten eigenständig Forderungen entwickelt. Zu den Kernforderungen gehören Entlastungselemente, in jeweils mehreren Bundesländern: Verkürzung der Wochenarbeitszeit, Erhöhung des Urlaubsanspruches, zusätzliche Entlastungstage für Schicht- und Nachtarbeit sowie

Begrenzung geteilter Dienste und unbezahlter Zeiten im Fahrdienst.

Der größte Teil der kommunalen ÖPNV-Unternehmen ist den Tarifverträgen Nahverkehr (TV-N) unterworfen, die in den Bundesländern (außer Hamburg) durch den jeweiligen Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) mit ver.di abgeschlossen und jeweils auch vor Ort verhandelt werden. Die Tarifverträge regeln Arbeitsbedingungen (Mantel) und Entlohnung. In sieben TV-N ist die Entgeltentwicklung unmittelbar an die Entgeltentwicklung im TVÖD gekoppelt (Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen). In den übrigen Bundesländern gibt es eigenständige TV-N- Entgelttarifverträge mit teilweise voneinander verschiedenen Laufzeiten. Die Laufzeiten der Manteltarifverträge, in denen die Arbeitsbedingungen geregelt sind, wurden zum zweiten Mal synchronisiert, was ermöglicht, dass alle Mäntel TV-N gleichzeitig kündbar und verhandelbar sind. Die konkreten Tarifforderungen legen die jeweiligen Tarifkommissionen für jeden Landestarifvertrag eigenständig fest. Der TV-N Bayern ist nicht gekündigt, hier wird auf Grundlage einer freiwilligen Verpflichtung der Arbeitgeber dennoch verhandelt. Die Haustarifverträge (Mäntel) der Hamburgischen ÖPNV-Unternehmen Hochbahn und VHH sind ebenfalls Teil dieser Tarifrunde.

Die Übergabe der Forderungen wird heute an vielen Orten durch Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays For Future begleitet. „Die Bundesregierung versteht immer noch nicht, dass die Arbeitsbedingungen im Nahverkehr krank machen. Dabei brauchen wir ihn dringend, um verlässlich und sicher zur Schule, Arbeit oder zum Arzt zu kommen. Das geht nur mit den Menschen, die die Busse und Bahnen fahren, putzen und reparieren. Deswegen stehen wir heute in vielen Städten zusammen - für gute Arbeit und Mobilität für alle", so Darya Sotoodeh von Fridays for Future.

Hinweis für die Redaktionen:

Die Tarifforderungen werden heute von Beschäftigten an den jeweiligen Sitzen der Arbeitgeberverbände übergeben. Über die konkreten Übergabeaktionen und regionalen Forderungen informieren die ver.di Landesbezirke oder Bezirke mit eigenen Veröffentlichungen in den Bundesländern.

Örtliche Ansprechpartner:

Baden-Württemberg (Stuttgart, KAV): Jan Bleckert 0160/94774756

Bayern (München, KAV): Dr. Katharina Wagner 01511/2283209

Berlin (KAV): Gordon Günther 0170/5748579

Brandenburg (Potsdam, KAV): Jens Gröger 0170/5748541

Bremen (KAV): Franz Hartmann 01511/7444341

Hamburg (Hochbahn AG, HVV): Gabriel Riesner 0151/17600289

Hessen (Frankfurt/Main, KAV): Jochen Koppel 01516/1485888; Philipp Schumann 0160/8864436

Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin, KAV): Sascha Bähring 0151/6461517

Niedersachsen (Hannover, Ernst-August-Platz): Marian Drews 0160/4795893

Nordrhein-Westfalen (Wuppertal, KAV): Peter Büddicker 0170/2230803

Rheinland-Pfalz (Mainz, KAV): Marko Bärschneider 01516/5620437

Saarland (Saarbrücken, KAV): Christian Umlauf 01516/13344921

Sachsen (Dresden, KAV): Paul Schmidt 0171/2206294

Sachsen-Anhalt: siehe Sachsen

Schleswig-Holstein (Kiel, KAV): Sascha Bähring 0151/6461517

Thüringen: siehe Sachsen

Für allgemeine bundesweite Rückfragen: Andreas Schackert (ver.di-Bundesfachgruppenleiter) 0160/98129455

V.i.S.d.P.

Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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