ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jahrespressegespräch: ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis bekräftigt Forderung nach Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro
Jahrespressegespräch:
ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis bekräftigt Forderung nach Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt ihre Forderung nach Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro, um unionsrechtskonform die EU-Mindestlohnrichtlinie einzuhalten. „Für Millionen Menschen, die in Deutschland nach wie vor für den Mindestlohn arbeiten, ist seine Höhe von enormer Bedeutung. Wer wenig verdient, hat wegen weiter steigender Lebensmittelkosten, Mieten und Mobilitätskosten größte Probleme, das tägliche Leben einigermaßen zu bewältigen“, betonte Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Mitglied der Mindestlohnkommission. Schon heute müsste der Mindestlohn deutlich über 14 Euro liegen, um den Anforderungen der EU-Mindestlohnrichtlinie zu entsprechen. Da die Durchschnittslöhne aber weiter steigen, müsste der Mindestlohn 2026 bei mindestens 15 Euro pro Stunde liegen.
Seit Ende 2024 muss die EU-Mindestlohnrichtlinie in nationales Recht umgesetzt sein. Sie legt fest, dass der Mindestlohn mindestens 60 Prozent des Medianeinkommens von Vollzeitbeschäftigten erreichen sollte.
„Wir gehen als Arbeitnehmerseite davon aus, dass wir es dieses Mal einvernehmlich schaffen, den Mindestlohn zügig auf die 15 Euro zu steigern“, bekräftigte Kocsis. Die Arbeitgeberseite hatte bei der letzten Festlegung des Mindestlohns eine deutlichere Erhöhung blockiert. Jüngst hatte sich die neu konstituierte Mindestlohnkommission aber darauf verständigt, die Kriterien der EU-Mindestlohnrichtlinie bei der Entscheidung zur zukünftigen Höhe mit zu berücksichtigen.
Kocsis: „In großen Teilen der Dienstleistungsbranchen, wie etwa in der Logistik, im Handel oder der Gastronomie, haben Unternehmen weiter Probleme, geeignete Arbeitskräfte zu finden, weil hier häufig die Tarifbindung fehlt und nur Mindestlöhne gezahlte werden. Ein höherer Mindestlohn stärkt zudem die Binnennachfrage und die Kaufkraft.“
V.i.S.d.P.
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