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Medien-Info: Künstliche Intelligenz im Handel: ver.di rüstet Betriebsräte für digitale Veränderungsprozesse

Künstliche Intelligenz im Handel: ver.di rüstet Betriebsräte für digitale Veränderungsprozesse

Die digitale Transformation verändert die Arbeitswelt im Handel in atemberaubendem Tempo. Ob an der Kasse, im Warenwirtschaftssystem oder in der Kundenberatung – kein Bereich bleibt unberührt. Diese Veränderungen stellen Beschäftigte und Gewerkschaft vor eine zentrale Aufgabe: Wie können sie diese Entwicklung aktiv mitgestalten? Um die Beschäftigten für diesen Veränderungsprozess gut zu rüsten, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) heute und morgen (11. und 12. März 2025) bundesweit Betriebsräte zu ihrer Konferenz „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz im Handel“ nach Berlin eingeladen.

„Im Handel werden technische Neuerungen bislang in den meisten Fällen ohne Beteiligung von Betriebsräten, geschweige denn von Beschäftigten eingeführt. Das darf so nicht sein. Die Beschäftigten sind als aktiver Teil bei der Umsetzung des Digitalisierungsprozesses einzubeziehen“, so Silke Zimmer, für den Handel zuständiges ver.di-Bundesvorstandsmitglied. Vor allem der Datenschutz mache den Beschäftigten und der Gewerkschaft große Sorge, führt die Gewerkschafterin aus: „In der digitalen Arbeitswelt werden Arbeitsprozesse jederzeit digital nachvollziehbar und Beschäftigte auf Schritt und Tritt kontrollierbar. Jede Handlung von Beschäftigten hinterlässt Datenspuren, ob bei der Nutzung von Handscannern, einer App oder eines Dienstfahrzeuges. Damit lassen sich Aussagen treffen, nicht nur darüber, wieviel Zeit einzelne Beschäftigte für eine Aufgabe benötigen, sondern auch darüber, wann sie sich mit Kolleginnen und Kollegen unterhalten haben oder wie lange sie Pause machen.“

Werden Daten miteinander in Beziehung gesetzt, könnten sogar Prognosen über vermeintliches Verhalten in der Zukunft getroffen werden. „Beschäftigte dürfen dieser Entwicklung nicht schutzlos ausgeliefert sein. Deswegen braucht es Mitbestimmung durch Betriebsräte bei der Digitalisierung. Damit die Beschäftigten nicht nur mit den Folgen der Einführung von digitalen Techniken konfrontiert werden, müssen sie aktiv in den Digitalisierungsprozess miteinbezogen werden. Der Digitalisierungstarifvertrag von H&M aus dem Jahr 2022 versucht, darauf Antworten zu geben“, so Zimmer.

Mittlerweile sind Digitalisierungsprozesse und Künstliche Intelligenz (KI) konzernübergreifend bei der Personalplanung, im Verkauf und in der Kundeninteraktion im Einsatz. Beispielsweise werden Chatbots und virtuelle Assistenten eingesetzt, die Kundinnen und Kunden online 24/7 beraten. „Das erfordert eine ausgeklügelte technologische Infrastruktur und komplexe Fachkenntnisse der Beschäftigten“, so Zimmer. „Die digitale Transformation erfordert daher eine ständige Weiterbildung der Beschäftigten, damit sie mit der technologischen Entwicklung Schritt halten können. Automatisierte Planungen und KI-gestützte Systeme dürfen daher nicht die menschliche Kontrolle und das Fachwissen ersetzen. Es geht vielmehr darum, wie KI sinnvoll und unter Wahrung der Mitbestimmungsrechte eingesetzt werden kann“, sagt die Gewerkschafterin.

In verschiedenen Workshops und mit namhaften Impulsgebern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik – etwa Dr. Simon Janssen (IAB), Stefan Genth (HDE) und Ana Dujić (BMAS) - wollen die Teilnehmenden der Konferenz strategischen und praktischen Fragen nachgehen, etwa der Frage, wie neue Technologien eingesetzt werden können, wie der Datenschutz gewahrt, wie Mitbestimmungsmöglichkeiten und Weiterbildungen gesichert und wie Beschäftigte im Digitalisierungsprozess für ihre Rechte mobilisiert werden können.

Auf der Konferenz informieren sich Betriebsräte von Metro, IKEA, REWE, Kaufland, Zara, Amazon, H&M, Marktkauf, Transgourmet, Netto, Perschmann, OBI, Hoffman Supply Chain und SATURN über Chancen und Risiken von KI und Digitalisierung für Beschäftigte im Handel.

V.i.S.d.P.

Daniela Milutin 
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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