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ots.Audio: "Kein Leben ohne Laster - Güterverkehr ist die Basis unserer Volkswirtschaft"

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Berlin (ots)

Beim Nutzfahrzeug-Symposium in Berlin diskutieren Experten über die Zukunft des Straßengüterverkehrs MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Was wäre unsere Volkswirtschaft ohne den Lastwagen? Rund 70 Prozent der gesamten Güterverkehrsleistung wird von Nutzfahrzeugen erbracht: Die Oliven aus Griechenland, die Zitronen aus Spanien, das Fleisch vom regionalen Schlachthof... Laster sind das Rückgrat der modernen Industriegesellschaft. Darauf hat der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie Matthias Wissmann beim ersten VDA-Nutzfahrzeug-Symposium in Berlin hingewiesen. Wissmann betonte, dass in Punkto Energieeffizienz und Schadstoffausstoß in den letzten Jahren viel getan worden ist, dass es aber in Zukunft Aufgabe der Industrie sein wird, weitere Einsparpotentiale zu finden:

O-Ton Matthias Wissmann

Die CO2-Einsparpotentiale sind noch nicht ausgeschöpft. Alternative Antriebe wie Erdgas, Biokraftstoffe, vor allem der zweiten und dritten Generation, die kommen werden, und für bestimmte Segmente verschiedene Formen der Elektromobilität werden den CO2-Ausschuss in Zukunft noch weiter verringern. Hybride Nutzfahrzeuge können zukünftig im städtischen Verteilerverkehr verstärkt eingesetzt werden. Hier sind schon jetzt 10 bis 15 Prozent Kraftstoffersparnis möglich. (0'27)

Laut Wissmann sind moderne Lkw aber schon jetzt "wahre Spritsparkünstler". Ein 40-Tonner verbraucht heute im Schnitt noch rund 30 Liter je 100 Kilometer. Pro Tonne Ladegewicht liegt damit der Verbrauch bei nur einem Liter pro Kilometer. Diskutiert wurde beim Nutzfahrzeug-Symposium aber auch das Thema alternative Antriebe: Der MAN-Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Pachta-Reyhofen zeigte auf, was moderne Technologie im Nutzfahrzeug im Blick auf die Energieeffizienz leisten können. MAN hat Hybridbusse im Einsatz, und der Versuch zeigt, dass sich mit der Kombination aus normalem Verbrennungsmotor und Elektromotor deutlich Energie und CO2 einsparen lässt:

O-Ton Dr. Georg Pachta-Reyhofen

Wir haben sehr erfolgreich jetzt Messungen gemacht, im Linienverkehr, im gemischten Verkehr, sowohl in Nürnberg als auch in München, aber sie laufen auch im Moment in Wien, in Mailand, Barcelona und Paris, also in allen großen Städten. Die Erfahrung ist zwischen 25 und 30 Prozent. Das ist absolut sauber gemessen, weil dieser eine Hybridbus mitfährt im normalen Linienverkehr mit all den Dieselbussen, gleiche Linie, gleiche Tageszeiten, gleiche Beladung und so weiter. Man kann davon ausgehen, zwischen 25 und 30 Prozent Kraftstoff = CO2 können Sie im innerstädtischen Verkehr mit Hybridstadtbussen einsparen. (0'36)

Von der Politik gab es für die Leistungen der Nutzfahrzeugindustrie ein dickes Lob. Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer vom Bundesverkehrsministerium:

O-Ton Dr. Andreas Scheuer

Ich denke auch, dass dem Gewerbe ein Kompliment gemacht werden muss, zum einen den Herstellern, nicht nur im Pkw-Bereich. Die deutschen Hersteller haben mehr als 30 Prozent Effizienzgewinn beim Verbrennungsmotor geboten. Das ist eine absolut tolle Zahl und ein Zwischenschritt zur neuen Kraftstoffstrategie und Mobilitätsstrategie. Und man soll auch selbstbewusst hervorheben, dass gerade der Lkw da einen noch immenseren Beitrag geleistet hat. Unser Ziel ist, meine Damen und Herren, dass Deutschland Logistik-Weltmeister bleibt, dass wir Top-Nummer 1 bleiben, denn die Bundesregierung steht ausdrücklich dazu, Verkehr zu ermöglichen und nicht zu behindern oder gar zu verhindern. (0'44)

Daimler-Nutzfahrzeug-Chef Andreas Renschler verwies darauf, dass sich die europäische Nutzfahrzeugindustrie vorgenommen hat, Verbrauch und CO2-Emissionen ihrer Fahrzeuge von 2005 bis 2020 um weitere 20 Prozent zu reduzieren. Ein Dorn im Auge ist den Herstellern aber, dass die Europäische Gemeinschaft jetzt nach den Pkw auch bei den Nutzfahrzeugen die CO2-Einsparziele festlegen möchte. Andreas Renschler:

O-Ton Andreas Renschler

Effizienz entsteht durch fairen Wettbewerb der Verkehrsteilnehmer, nicht durch staatliche Lenkung. Wohin eine ideologische Planwirtschaft führt konnte man im Ostblock besichtigen. Das wirksamste Umweltgesetz ist das Gesetz des Marktes. Unsere Kunden erwarten minimalen Verbrauch und damit auch minimale Emissionen. Deshalb setzen wir weiterhin alles daran, entsprechende Lkw zu liefern. Darauf, meine Damen und Herren, ist Verlass. (0:30)

Die Bundesregierung erwartet bis 2025 gegenüber dem Jahr 2004 eine signifikante Steigerung aller Verkehrsarten - auch des Güterverkehrs. Das bedeutet, dass auch in Zukunft der Lkw den Löwenanteil der Gütertransporte schultern muss. Deshalb hält VDA-Präsident Matthias Wissmann neben allen motorischen und konstruktiven Maßnahmen den angekündigten Feldversuch mit Lang-Lkw für wichtig.

O-Ton Matthias Wissmann

Wir können mit einer sinnvollen Anpassung in Maßen und Gewichten die Kapazität des Straßengüterverkehrs mit vergleichsweise einfachen Mitteln erhöhen. Wenn statt drei herkömmlichen Lkw nur noch zwei Lang-Lkw für die gleichen Transportvolumen benötigt werden sind bis zu 30 Prozent Kraftstoffersparnis möglich. Deshalb hat ja jemand vor einiger Zeit mal gesagt: Der Lang-Lkw ist in diesem Sinne ein echter Öko-Laster. (0:26)

Abmoderation:

Beim ersten Nutzfahrzeug-Symposium des VDA diskutieren Fachleute heute in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften das Thema "Die Zukunft des Straßengüterverkehrs".

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Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hermann Orgeldinger 0711 3277759 0

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