VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
Matthias Wissmann: "Automobillogistik spielt in der Champions-League!" Forum Automobillogistik von VDA und BVL in Frankfurt am Main MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
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Frankfurt am Main (ots)
Anmoderation:
Wer heutzutage ein neues Auto kauft, kennt das Problem: Welche Motorisierung, welche Farbe, welche Extras? Die Zahl der möglichen Ausstattungsmerkmale für ein Fahrzeug scheint gegen unendlich zu gehen. Für den potentiellen Käufer ist das individuelle Wunschauto ein Segen, für Hersteller und Zulieferer stellt diese Individualisierung eine gigantische logistische Herausforderung dar. Denn die Teile und Komponenten eines Fahrzeugs kommen oft aus verschiedenen Kontinenten und müssen rechtzeitig in der Reihenfolge des Einbaus direkt ans Montageband geliefert werden. Eine logistische Meisterleistung, wie der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie Matthias Wissmann gestern (04.02.14) am Rande des "Forum Automobillogistik" in Frankfurt am Main betonte:
O-Ton Matthias Wissmann
Ich glaube, inzwischen weiß jeder, wie wesentlich wir von der logistischen Kompetenz abhängen. Wir wissen genau, dass immer mehr die Qualität der logistischen Dienstleistung entscheidend ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland und für die Zukunft unserer Industrie. (0:26)
Wie effizient und erfolgreich die Logistik-Experten der deutschen Automobilbranche arbeiten belegt das abgelaufene Jahr 2013. Denn das war aus Sicht der deutschen Hersteller, global gesehen, sehr erfreulich: trotz eines schwachen europäischen Marktes wurden gut 5,4 Millionen Pkw in Deutschland produziert, weitere 8,7 Millionen Autos wurden im Ausland gefertigt. Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Bundesvereinigung Logistik Professor Thomas Wimmer hatte die Logistik einen maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg:
O-Ton Professor Thomas Wimmer
Wen ein Produkt sexy sein soll, dann muss es auch genau so sein, wie der Kunde sich das vorstellt. Die Zulieferketten müssen funktionieren. Es werden riesengroße Variantenzahlen erzeugt, es muss auf Kundenwünsche eingegangen werden. Es entsteht also eine zunehmende Komplexität und die können Sie nur sortieren, wenn Sie mit Methoden und Verfahren der Logistik rangehen und einfach mal überlegen, wie Sie Prozesse schlanker machen können. (0:23)
Die automobile Produktionslogistik ist für Hersteller und Zulieferer gleichermaßen die Voraussetzung einer reibungslos funktionierenden Wertschöpfungskette. Heute werden identische Baureihen sowie deren Systeme und Komponenten in vier Kontinenten produziert. Unterschiedliche lokale Rahmenbedingungen, volatile Märkte und globale Lieferbeziehungen stellen die Automobil-Logistiker dabei vor immer neue Herausforderungen. So wird schon jetzt hochmoderne Informationstechnologie mit realen Entwicklungs-, Fertigungs- und Logistikprozessen kombiniert. Das Produkt bestimmt auf diese Weise gewissermaßen selbst, wie es bearbeitet werden will und wohin es versendet wird. VDA-Präsident Matthias Wissmann:
O-Ton Matthias Wissmann
Einige der weltgrößten Logistikunternehmen kommen aus Deutschland. Man kann sagen, die Logistik in der Automobilindustrie spielt inzwischen in der Champions-League der Logistik überhaupt. Und sie wächst immer stärker über die Feuerwehrrolle, die sie in der Vergangenheit hatte, hinaus, in eine Steuerfunktion, und diese Steuerfunktion wird an Bedeutung zunehmen, am Beginn einer neuen, der vierten industriellen Revolution, die wir ja alle als Industrie 4.0 bezeichnen. (0:34)
Der VDA-Präsident betonte in Frankfurt auch die Bedeutung offener Märkte für die exportorientierte deutsche Automobilindustrie, immerhin werden drei von vier in Deutschland produzierten Autos exportiert. Die Hälfte davon sind im Übrigen dem Premiumsegment zuzuordnen. Grund genug für Matthias Wissmann, an dieser Stelle einen dringenden Appell an die Politik zu richten:
O-Ton Matthias Wissmann
Und klar ist natürlich, dass dort die Anforderungen an die Logistik-Dienstleistungen mindestens so hoch sind, wie im Volumensegment. Und klar ist natürlich auch, über unser Logistikthema hinaus, dass wir von freien und offenen Märkten sehr viel stärker leben, als praktisch jede andere europäische Industrie. Deswegen ist es eine unserer strategisch entscheidenden Aufgaben für die Industrie, aber eben auch für die Logistik, dass wir immer wieder Schneisen schlagen für den freien Welthandel. Und das wird die Politik überzeugen, wo es notwendig ist auch antreiben, den freien Welthandel zu stärken. (0:40)
Abmoderation:
Noch bis heute Nachmittag (5.2.14) diskutieren führende Automobil- und Logistikexperten in Frankfurt, wie die nötige Infrastruktur erhalten und weiter ausgebaut werden kann, damit die deutsche Automobilindustrie auch in der Zukunft wettbewerbsfähig bleibt.
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