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VDA-Präsident Bernhard Mattes: "Mobilität von morgen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe"

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Berlin (ots)

Bei der Halbjahres-Pressekonferenz betont die Industrie, dass sie entschlossen ist, zum Erreichen der Klimaziele beizutragen

MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Die deutschen Automobilhersteller und ihre Zulieferer investieren massiv in Elektromobilität und alternative Antriebe, in Digitalisierung und Vernetzung. Bei der Halbjahres-Pressekonferenz des VDA heute in Berlin betonte Verbandspräsident Bernhard Mattes den Willen dieser Leitindustrie, auch in Zukunft auf den Weltmärkten vorn mitzuspielen.

O-Ton Bernhard Mattes

Die deutsche Automobilindustrie ist entschlossen, zum Erreichen der Klimaschutzziele beizutragen. Dafür arbeiten Hersteller und Zulieferer an vielen neuen Produkten und Dienstleistungen, um für alle Mobilitäts- und Transportwünsche überzeugende Lösungen anbieten zu können. Richtig ist aber auch: Alternative Antriebe entfalten nur dann ihre volle CO2-Wirkung, wenn sie auf Basis regenerativer Energien verwendet werden. Mobilitätswende auf der einen Seite und Energiewende auf der anderen Seite sind zwei Seiten einer Medaille. (0'35)

Die deutsche Automobilindustrie investiert in den kommenden drei Jahren 40 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung. Bis 2023 werden die Hersteller über 150 Elektro-Modelle anbieten und damit ihr Angebot verfünffachen. Auch wenn der Schwerpunkt auf der Elektromobilität liegt, wird an alternativen Antrieben und Kraftstoffen gearbeitet. Dazu gehören klimaneutrale E-Fuels, CNG und Wasserstoff. Mattes forderte ein koordiniertes Vorgehen auf allen Ebenen und den Abbau von Hemmnissen. Er warnte die Politik aber, die CO2-Ziele immer weiter zu verschärfen:

O-Ton Bernhard Mattes

Von 28 EU-Ländern werden in den nächsten Jahren vier oder fünf die Hauptlast der Zielerreichung für die ganze EU tragen müssen, denn in vielen anderen Staaten sind die infrastrukturellen Voraussetzungen überhaupt nicht gegeben und die Menschen verfügen auch nicht über die Mittel, in die Elektromobilität einzusteigen, und das in großer Zahl. Deswegen: Eine zusätzliche Verschärfung der CO2-Ziele, die vor allem in Deutschland diskutiert wird, ist für uns hoch problematisch. Wir bekennen uns zum Pariser Klimaschutzziel. Wir bekennen uns und wollen entschlossen die CO2-Reduktionsziele bis 2030 umsetzen, eine weitere Verschärfung würde die Aufgabe aber sehr, sehr schwer machen. (0'40)

Bis 2030 fordert die EU eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes von 37,5 Prozent. Das bedeutet: Im Jahr 2030 müssen in Deutschland zwischen 7 und 10,5 Millionen E-Autos im Bestand sein. Für den VDA-Präsident eine große Herausforderung:

O-Ton Bernhard Mattes

Die Unternehmen brauchen Verlässlichkeit. Verlässlichkeit ist ein hohes Gut. Wir haben uns auf diese Zielwerte eingerichtet, wir arbeiten intensiv daran, mit allen Anstrengungen, das zu erreichen. Und von wenigen hunderttausend Fahrzeugen auf viele Millionen in zehn Jahren zu kommen zeigt, wie groß die Aufgabe ist. (0'20)

Ein zentraler Punkt ist die Ladestruktur. Sie muss im öffentlichen und privaten Raum rasch, nachhaltig und flächendeckend ausgebaut werden. Momentan verfügt Deutschland über 17.400 Ladepunkte, notwendig aber sind bis zum Jahr 2030 eine Million. Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es alle Kräfte in Deutschland.

O-Ton Bernhard Mattes

Im Transformationsprozess brauchen wir starke Partner in Politik und Gesellschaft. Notwendig sind deutlich sichtbare politische Impulse, um die Weichen für die Mobilität von morgen zu stellen, vor allem bei der Ladeinfrastruktur. Mobilität von morgen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das lässt sich nicht an eine Branche delegieren. Alle Akteure - Politik, Industrie, Gesellschaft - müssen ihren Teil dazu beitragen, damit die Transformation zum Erfolg wird und wir in das Zeitalter der nachhaltigen Mobilität der Zukunft eintreten, und das erfolgreich. (0'35)

Abmoderation:

Die Halbjahresbilanz auf dem deutschen Pkw-Markt ist positiv: In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden gut 1,8 Millionen Pkw neu zugelassen. Das ist das höchste Marktvolumen in einem ersten Halbjahr in diesem Jahrzehnt.

Pressekontakt:

Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0

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