Effenberg über Bayern: "Gladbach hätte drei, vier Tore machen können"
Unterföhring (ots)
München, 18. August 2013. In Sky90 - die Kia Fußballdebatte debattierten u.A. Stefan Effenberg und Willi Lemke über das Geschehen am 2. Spieltag der Fußball-Bundesliga.
Sky Experte Stefan Effenberg...
...über den FC Bayern: "Matthias Sammer sagt, gebt Guardiola Zeit. Das ist für mich ein Zeichen an die Konkurrenz, vor allem an Dortmund, vielleicht ein Punktepolster rauszuarbeiten. Weil wenn sie mal ins Rollen kommen, und das werden sie, dann wird das verdammt schwierig. Gewisse Dinge stimmen. In der Abwehr gab es auch gegen Frankfurt ein paar Probleme, aber schon weniger. Gewisse Schwächen in der Verteidigung habe ich schon gesehen, an denen werden sie arbeiten müssen. Gladbach hätte in München drei, vier Tore machen können und das darf natürlich nicht passieren. Da haben sie etwas offenbart, was vor zwei Jahren schon einmal so war. Da stimmte eine gewisse Abstimmung nicht. Vielleicht zu überlegen auf zwei Sechser zurückzugehen anstatt ein Sechser, das muss Guardiola, und das wird er auch, herausfinden."
...die Probleme beim Hamburger SV: "Van der Vaart ist schon derjenige, der die meiste Last auf den Schultern trägt. Aber es ist ja auch kein anderer da. Man braucht im Team eine Achse, an die sich jeder anlehnt, aber die ist nicht da. Du spielst gegen den HSV, nimmst van der Vaart aus dem Spiel und schon hast du das Spiel im Griff."
...über die Kritik an Mats Hummels nach dem Länderspiel: "Es ist immer leicht, Einen rauszunehmen und auf den draufzukloppen. Man muss sich auch die Entstehung der Gegentore anschauen. Die Abwehrspieler sind nun einmal die, die als Letzte hinten drin stehen. Man tut keinem einen Gefallen damit, auf Einen draufzuhauen. Jogi (Löw) wird die Fehler aufarbeiten."
Werder Bremen Aufsichtsratsvorsitzender Willi Lemke...
...über Werders Transferpolitik: "In den letzten drei Jahren war das nicht witzig. Wir sind vom Himmel fast runter in die Hölle gefallen, konnten mit unseren Transfers überhaupt nicht landen. Als ich gestern Max Kruse in Gladbach gesehen habe, das ist ein Werderaner Jung, den haben wir nicht gehalten, was aus meiner Sicht ein schwerer Fehler war. Aber der Aufsichtsrat ist nicht für die Einkaufspolitik zuständig. Wenn die sportliche Leitung sagt der bringt nix für uns... Das sind keine Grüße an Klaus Allofs. Ich möchte hier die Wahrheit sagen können. Wenn ich mir die letzten drei Jahre angucke, wen wir gekauft haben, waren das nicht alles Transfers Volltreffer, so sage ich es mal, damit Klaus nicht böse ist, dass ich über Max Kruse rede."
...über den neuen Werder Trainer Robin Dutt: "Ich habe zum Trainer gesagt. Sie müssen damit rechnen, dass sie wie Rehhagel und Schaaf 14 Jahre hier bleiben. Die Zeit mit Schaaf war grandios. Jetzt kommt ein Neuer und sagt: "Herr Lemke, ich habe Fehler gemacht in Leverkusen." Da hat er Hochachtung bei mir bekommen, das machen nicht viele. In Bremen ist eine Umbruchsstimmung zu merken, überall."
...über den Abschied von Thomas Schaaf: "Ich bin mir sicher, dass Thomas Schaaf die Bilder sehr nahe gegangen sind. Er war zum Schluss sehr angeschlagen durch die Erfolglosigkeit. Wir hätten ihn gerne gegen Nürnberg auf der Bank gehabt, aber er hat das abgelehnt. Ich war total begeistert von der Aktion der Fans."
...über die Zukunft von Thomas Schaaf: "Ich glaube er braucht eine Auszeit. Die hat er unheimlich verdient. Was in den letzten Monaten passiert ist war hat ihn schwer belastet. Irgendwann sehen wir ihn wieder bei einem Topclub in Europa oder als Nationaltrainer in der Welt. Dann drücken wir ihm so die Daumen, wie wir den Griechen mit Otto (Rehhagel) die Daumen gedrückt haben."
...über Hoeneß Warnung vor "spanischen Verhältnissen" in der Bundesliga: "Vergessen wir mal, dass Uli Hoeneß das gesagt hat. Sagen wir der Kaiser sagt das, dann gebe ich ihm recht. Das habe ich vor Jahren schon gesagt. 1986 wurde das erste Mal live übertragen, da ging Konkurrenzkampf los. Bei der Verteilung des Geldes ist es dazu gekommen, dass die, die viel kriegen, immer noch mehr kriegen und die Kleinen kriegen nur wenig mehr. Wenn die Schere weiter auseinander geht, werden wir die Spannung nicht mehr haben, die wir brauchen. Es soll doch spannend bleibend!"
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