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"Das Verbot einer Sat-Anlage hat rechtlich in Zukunft keinen Bestand mehr"

München/Bonn (ots)

Wohnungswirtschaft und Medien diskutieren auf dem "forum zukunft"
Chancen und Risiken durch aktuelle Entwicklungen im Bereich der
Medienversorgung
Die deutsche Wohnungswirtschaft muss sich auf entscheidende
Veränderungen einstellen. "Wer in seinen Wohnungen nur Kabelanschluss
anbietet, wird Probleme bekommen", prophezeite Prof. Dr. Dieter Dörr
gestern Abend auf dem "forum zukunft". Den rund 150
Kongressteilnehmern aus der Wohnungswirtschaft erläuterte der
Europarechtler und Leiter des Mainzer Medieninstituts dazu eine
Mitteilung der Europäischen Kommission zum freien Waren- und
Dienstleistungsverkehr. "Das Verbot einer Sat-Anlage hat rechtlich in
Zukunft keinen Bestand mehr", erklärte Dörr. Denn in der Mitteilung
werde ausdrücklich festgestellt, dass jeder Mieter ein Recht auf den
Empfang des vollständigen und bereits heute sehr vielseitigen
Programmangebots habe, das über Satellit ausgestrahlt wird. In den
Kabelnetzen wird dieses Angebot aufgrund der eingeschränkten
Übertragungskapazitäten jedoch nur teilweise verbreitet. Deshalb
warnte Dörr die Wohnungswirtschaft eindringlich davor, dem Mieter nur
das Kabel als Empfangsmöglichkeit anzubieten. In diesem Zusammenhang
verwies er zudem nachdrücklich auf Artikel 10 der Europäischen
Menschenrechtskonvention. Dieser garantiere die Informationsfreiheit
der Endverbraucher, damit, so Dörr, "jeder auch das sehen und hören
kann, was er möchte."
Neue Herausforderungen im Bereich der Medienversorgung sieht auch
Bruno B. Baumann, Geschäftsführer der Beratungssozietät Baumann +
Partner, auf die Branche zukommen: "Mit dem Ausstieg der Telekom aus
dem Kabel-TV-Geschäft steht die Medienversorgung in Wohnimmobilien
vor einer grundlegenden Neuordnung", erklärte er. Eine
bedarfsgerechte Medienversorgung sei nach seiner Auffassung dabei ein
"strategischer Erfolgsfaktor und wichtiges Argument" für den
Mietermarkt. Insofern sei es ein großer Fehler, Unternehmen und
Verbände der Wohnungswirtschaft nicht in die Diskussion um den
Verkauf und Ausbau der Kabelnetze sowie künftige Medienangebote
einzubinden. Einen Überblick über das Verbraucherverhalten im
Medienbereich gab Peter Biettner von der GfK AG. Neben einem
einfachen Zugang und günstigen Preisen sei vor allem der Anspruch
nach Programmvielfalt gestiegen, erläuterte der Konsumforscher.
Auf dem "forum zukunft" diskutierten Entscheider der
Wohnungswirtschaft im Gästehaus Petersberg bei Bonn einen Tag lang
die Erwartungen von Mietern an die Medienversorgung. Als Partner der
Wohnungswirtschaft hat PREMIERE WORLD mit der Veranstaltung erstmals
diese Möglichkeit zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch angeboten.
Angeregt wurde die Diskussion neben den Vorträgen von Dörr, Baumann
und Biettner durch ein Gespräch mit Uli Hoeneß über die Beziehung
zwischen Fußball und Medien, aus ethischen Gesichtspunkten
betrachtete der Publizist Pater Dr. Dr. Zoche die Entwicklungen in
der Wohnungswirtschaft und Dr. Tobias Schmid, Leiter Recht und
Medienpolitik der Home Shopping Europe AG, zeigte auf, wie das
Wohnzimmer über den Fernseher zum interaktiven Einkaufszentrum wird.
In einer Abschlussrunde diskutierten unter anderem Markus Fritz,
Geschäftsführer ASTRA-Marketing, und Holger Delpho von der Prognos AG
auf dem Podium.
Diese Meldung ist im Internet unter www.premiereworld.de (Rubrik
"Inside") abrufbar.
Rückfragen
Katrin Gogl
Leitung Unternehmenskommunikation
PREMIERE WORLD
Tel.: 089/99 58-63 77
Fax: 089/99 58-63 58 
katringogl@premiereworld.de

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