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Hitzfeld: "Standen mehr unter Druck als der BVB, weil wir ja Meister werden müssen."

München (ots)

Hoeneß bricht bei Premiere Schweigen: "Wollten Medien mal so
   richtig in die Offensive bringen!"
Mit einem 2:1-Sieg über den Erzrivalen und Tabellenzweiten
Borussia Dortmund, kann sich der FC Bayern München sportlich wieder
etwas rehabilitieren und gleichzeitig die Tabellenführung weiter
ausbauen. Mit zwei Platzverweisen und sechs gelben Karten blieb das
Ästhetische in diesem hitzigen Prestigeduell traditionell erneut auf
der Strecke. "Die drei Punkte sind heute im Vordergrund gestanden",
erklärt dann auch Ottmar Hitzfeld die gewohnt übermäßige Härte in der
Partie. "Wir standen heute mehr unter Druck als Dortmund, da wir ja
unbedingt deutscher Meister werden müssen. Nach dem unglücklichen
Rückstand mussten wir mehr fürs Spiel machen und waren auch die
überlegenere Mannschaft."
Matthias Sammer muss die drei Punkte in München lassen, nimmt
dafür aber zusätzliche Probleme mit nach Dortmund: "Ich mache mir
eher über die Folgeschäden Gedanken. Wir haben heute Christoph
Metzelder mit einer Muskelverletzung verloren, und eine rote und zwei
gelb-rote Karten kassiert. Das ist die Problematik!"
Nach dem Aus in der Champions League hatte sich Uli Hoeneß selber
ein Interview-Verbot verordnet. Bei Premiere meldete er sich heute
wieder zu Wort: "Zunächst muss ich sagen, dass ich vor dem Spiel
bereits gesagt habe, dass ich nach dem Spiel was sagen werde. Nicht,
dass es jetzt so aussieht, als ob ich das nur tue, weil wir gewonnen
haben. Karl-Heinz Rummenigge und ich haben nach dem La Coruña-Spiel
gesagt, dass wir bis nach dem Dortmund-Spiel etwas Ruhe geben, um die
Dinge laufen zu lassen und die Medien mal so richtig in die Offensive
zu bringen." Zum Sportlichen meinte der Bayern-Manager: "Von der 64.
Minute bis zum 2:1 haben wir wahnsinnigen Fußball gespielt! Es ist
natürlich, dass die Mannschaft, als Dortmund mit 9 Spielern gespielt
hat, etwas unruhig und verhalten wurde, weil man sich natürlich sagt,
wenn man jetzt ein Gegentor bekommt, ist man die Lachnummer der
Nation." Das Auftreten des deutschen Meisters hatte sich Hoeneß zudem
anders vorgestellt: "Ich verstehe das nicht. Die Mannschaft hat eine
fantastische Form, hat die erste viertel Stunde super gespielt. Ich
habe nicht verstanden, warum sie sich durch die vielen Fouls aus dem
Rhythmus gebracht hat. Aber der Schiedsrichter hätte nicht Frings vom
Platz stellen sollen, sondern Dede, denn der hat 5 Fouls gemacht. Das
andere war dann eine Konzession."
"Da kann ich ja nach Hause gehen!", schimpfte Sammer über die
seiner Meinung nach ungerechten Schiedsrichterentscheidungen gegen
Jan Koller. "Koller bekommt alle Freistöße gegen sich und erhält als
Clou zum Schluss noch die gelbe Karte. Das ist ja Hohn!"
"Ich kommentiere das nicht. Ich war ja früher auch ein Hitzkopf",
meinte Sammer zum harten Einsteigen Giovanne Elbers gegen Jens
Lehmann. "Dafür gibt es aber Entscheidungsträger, die dort auch
Entscheidungen treffen sollen! Und wenn Lehmann dann anschließend das
zweite Mal relativ harmlos reklamiert, dann muss ich als
Schiedsrichter etwas mehr Souveränität haben und sagen:`Jetzt
beruhigen sie sich!`".
"Ich habe den Schiedsrichter bei der ersten Ermahnung nur gefragt,
ob nur wir die gelben Karten bekommen", meinte Lehmann zu seinem
Platzverweis. "Bei der zweiten habe ich ihm gesagt, dass es Abseits
war und dass der Bayern-Spieler den Ball weg geschossen hat.
Natürlich in einem aggressiveren Ton, aber das berechtigt ihn nicht,
mich vom Platz zu stellen. Er scheint nur drauf gewartet zu haben!"
Bereits vor dem Spiel hatte sich Ottmar Hitzfeld in einem
persönlichen Premiere-Interview mit Dieter Nickles zu den
Geschehnissen der vergangenen Tage geäußert: "Ich finde es eine
absolute Sauerei was mit Oliver Kahn passiert und wie sein
Privatleben in den Zeitungen zitiert wird. Da kommen Gerüchte auf und
werden weitergereicht. Es wird nur noch über Gerüchte geredet. Das
ist eine absolute Schweinerei! Oliver Kahn ist ein Kämpfer für Bayern
München und er kämpft auch für seine Familie. Seine Frau ist
schwanger und muss solche Gerüchte lesen. Das ist schon die unterste
Schublade! Mann muss aufpassen, dass Oliver Kahn im Land bleibt. Es
wäre schade, wenn solch ein Spieler ins Ausland flüchtet, denn
irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht, wenn die Familie
einbezogen wird."
Zu seinem früheren Schützling Matthias Sammer meinte Hitzfeld: "Er
war ja früher ein Weltklassefußballer, hat bei Dortmund großartige
Leistungen gebracht. Da habe ich schon gesagt, dass er mal ein großer
Trainer wird, weil er bereits als Spieler wie einer gedacht hat. Er
ist sehr ehrgeizig. Und wenn er bei Dortmund noch den ein oder
anderen Titel holt, wird er sicherlich auch mal ein Kandidat für
Bayern München."
Michael Wollny
Premiere Sport-PR
Tel.: 089/9958-6367

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