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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

KBV und Kassen einigen sich über Darmkrebs-Vorsorge
Darmspiegelung wird Vorsorgeleistung - mit neuer Richtlinie zur Qualitätssicherung

Berlin (ots)

Die Darmkrebsvorsorge in Deutschland wird
verbessert. Ab dem 1. Oktober 2002 zahlen die gesetzlichen
Krankenkassen (GKV) für Versicherte ab dem 56. Lebensjahr zwei
Spiegelungen des gesamten Dickdarms (Koloskopien) im Abstand von
10 Jahren. Für die neue Leistung im GKV-Katalog gelten strenge
Qualitätsrichtlinien. "Das ist ein großer Erfolg für die
Krebsprävention in Deutschland", sagte Dr. Manfred Richter-Reichhelm,
Erster Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV),
heute in Berlin.
Auf vier Säulen stützt sich die Qualitätssicherung bei der
präventiven Koloskopie. 200 Koloskopien und 50 Polypektomien müssen
Ärzte durchgeführt haben, bevor sie diese Leistung mit den Kassen
abrechnen können. Sie müssen regelmäßig mindestens 200
Darmspiegelungen und zehn Polypektomien im Jahr vornehmen. Ihre
Praxis muss auf Notfälle im Zusammenhang mit dem Eingriff vorbereitet
sein und Hygiene-Maßstäbe erfüllen, die an Richtlinien des
Robert-Koch-Instituts und des Pettenkofer-Instituts angelehnt sind.
Darauf einigten sich KBV und Kassen am Mittwoch.
Die präventive Koloskopie wird extrabudgetär in den Einheitlichen
Bewertungsmaßstab (EBM) aufgenommen. Außerdem wird die pro
Quartal für die kurative Koloskopie zur Verfügung stehende
Honorarsumme im vierten Quartal 2002 um 0,05 Prozent erhöht. Im
ersten Quartal 2003 folgt eine Erhöhung um 0,1 Prozent. "Die
Finanzierung der präventiven Koloskopie geht nicht auf Kosten anderer
Leistungen im EBM. Sie wird mit einem festen Punktwert vergütet. Wir
sind erleichtert, dass eine medizinisch sinnvolle Leistung nicht den
Druck durch die noch bestehenden Praxisbudgets erhöht", betonte
Richter-Reichhelm. Die zusätzliche Vergütung hatte der Vorstand der
KBV vergangene Woche mit den Spitzenverbänden der gesetzlichen
Krankenkassen ausgehandelt.
Dickdarmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste
Krebserkrankung. Rund 55.000 Menschen erkranken jedes Jahr daran.
Nach Expertenmeinung sind ab dem 56. Lebensjahr Darmspiegelungen im
10-Jahres-Abstand die effektivste Maßnahme, um Darmkrebs früh zu
erkennen und wirkungsvoll zu behandeln. Die Methode gilt als
effektiver als die Laboruntersuchung auf verborgenes Blut im Stuhl.
Wenn eine Darmkrebserkrankung rechtzeitig erkannt wird, sind die
Heilungschancen sehr gut.
Ihre Ansprechpartner:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 0221 / 4005-213
Roland Ilzhöfer,  Tel.: 030  / 4005-1230
Gabriele Prissok, Tel.: 030  / 4005-1240
E-Mail:  presse@kbv.de
www.kbv.de

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