DSO Deutsche Stiftung Organtransplantation
Verdacht auf Tollwut nach Organspende hat sich bestätigt
Neu-Isenburg (ots)
Institut für Virologie in Essen und Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg bestätigen Tollwut-Diagnose bei Organspenderin
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) meldet, dass die Organspenderin, deren Organe Anfang des Jahres sechs Patienten in Deutschland transplantiert wurden, tatsächlich an Tollwut erkrankt war. Der Verdacht wurde anhand histologischer und immunhistologischer Untersuchungen des Hirngewebes der Spenderin am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg bestätigt.
"Es gibt keinen Zweifel mehr an der Diagnose", sagt Professor Dr. Herbert Schmitz, Direktor der Abteilung Virologie des Bernhard-Nocht-Institutes, "die untersuchten Gewebeproben ergaben einen eindeutigen Befund".
"Die vorliegenden Ergebnisse sind eindeutig", bekräftigt auch Professor Dr. Michael Roggendorf, Direktor des Instituts für Virologie.
Bei zwei der organtransplantierten Patienten konnte mit molekularbiologischen Methoden das Tollwutvirus nachgewiesen werden. Somit ist von einer Infektion auszugehen. Bei einem weiteren Patienten erfolgte der Nachweis Tollwut-spezifischer Antikörper im Neutralisationstest. Aus diesen Befunden lässt sich nicht auf eine akute Infektion schließen, da eine frühere Immunisierung nicht ausgeschlossen ist.
Große Betroffenheit äußert Professor Dr. Günter Kirste, Vorstand der DSO. "Ich bitte aber in der Diskussion um diesen Fall, die Anonymität der Spenderin und ihrer Angehörigen weiter zu wahren", appelliert der Mediziner. "Die Spenderin mit ihrer hochherzigen Geste der Organspende trifft sicher keinerlei Schuld an dieser Situation".
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