Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl)
Parkinson: Mehr Lebensqualität durch logopädische Therapie
Sprech- und Schluckbeschwerden rechtzeitig erkennen und behandeln
Frechen (ots)
"Eine frühzeitige gezielte logopädische Therapie kann die Lebensqualität vieler Parkinsonpatienten deutlich steigern." Dies sagte die Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie (dbl), Monika Rausch, heute vor der Presse in Karlsruhe. Im Vorfeld des vom 19.-21. Juni 2003 in Karlsruhe stattfindenden 32. dbl-Kongresses "Sprache und Motorik - Logopädie bewegt" wies sie darauf hin, dass die Kommunikationsfähigkeit der betroffenen Patienten mit Hilfe logopädischer Therapiemethoden erheblich verbessert werden könne. Wichtig sei jedoch, dass die Symptome in allen Bereichen, ob Stimme, Sprechen oder Schlucken, so früh wie möglich erkannt und behandelt werden. "Dies hilft den an Parkinson erkrankten Menschen, sich ihrer Umwelt weiterhin mitzuteilen und ist zugleich eine präventive Maßnahme gegen sozialen Rückzug und Depression", so Rausch.
In Deutschland leiden ca. 150.000 bis 200.000 Menschen an Morbus Parkinson. Hauptsymptome sind die Verlangsamung der Bewegungsabläufe (Akinese), Muskelsteifheit (Rigor) und Zittern (Tremor). Daneben werden aber auch zahlreiche weitere Symptome beobachtet. Fast 90% haben Probleme mit dem Sprechen. Die Lautstärke ist stark reduziert, die Stimme monoton und rau, die Artikulation ungenau oder das Sprechtempo viel zu hoch. Häufig ist auch die Mimik in Mitleidenschaft gezogen, was die Kommunikation zusätzlich erschwert. "Oft bemerken die Betroffenen ihre leise Stimme selbst nicht. Dies macht die therapeutische Arbeit besonders schwierig", so die dbl-Präsidentin.
Logopädische Therapie kann insbesondere Patienten mit hohem Sprechtempo, mit zu leiser Stimme oder mit Schluckbeschwerden helfen. Früher wurde ein Metronom benutzt, um eine verständliche Sprechgeschwindigkeit einzuüben. Inzwischen ist dieses durch ein "Tastbrett" ersetzt worden, das an eine kleine Leiter erinnert. Sprosse für Sprosse gibt es den Impuls für die nächste Silbe bzw. das nächste Wort. Hierdurch lassen sich Starthemmung und gestörte Taktgebermechanismen kompensieren. Ein anderes Therapieverfahren wird sehr erfolgreich zur Verbesserung der Lautstärke des Sprechens eingesetzt. Nach der Devise "Sprich Laut" lernt der Patient, seine vorhandene, laute Stimme auch zu nutzen. Dieses Lee-Silverman-Voice-Treatment hilft den Patienten zunächst, die erforderliche Lautstärke mit Hilfe apparativer Verfahren selbst einzuschätzen. Im täglichen Üben wird die Aufmerksamkeit hierfür geschärft und die normal laute Stimme schrittweise vom Lesen bis hin zu alltäglichen Unterhaltungen eingesetzt. Daneben helfen eine spezielle Beratung und entsprechende Übungen, mit auftretenden Schluckstörungen umzugehen.
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