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Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl)

Mehrsprachigkeit: Wie Eltern ihre Kinder unterstützen können
Expertenhotline der Logopäden am 6. März 2007

Frechen (ots)

In Deutschland leben mehr als 15 Millionen
Menschen mit Migrationshintergrund. Für viele von ihnen ist Deutsch 
die zweite, teilweise sogar bereits die dritte Sprache, die sie 
erworben haben.
Mehrsprachigkeit ist eine wertvolle Ressource, sowohl für den 
Einzelnen als auch für die Gesellschaft. Eltern können ihre Kinder in
ihrer mehrsprachigen Entwicklung besonders gut unterstützen, wenn sie
folgende Grundsätze beachten:
  • Für den gleichzeitigen Erwerb mehrerer Sprachen ist es günstig, wenn die Eltern mit den Kindern in ihrer jeweiligen Muttersprache (Erstsprache) sprechen, weil sie diese Sprache gut beherrschen. Nur so können sie gute Sprachvorbilder sein.
  • Es ist gut, wenn das Kind jeweils eine Sprache mit einer Person verbindet. Dies gilt auch, wenn ein Kind anfangs die verschiedenen Sprachen miteinander vermischt. Eltern sollten jedoch in einer konkreten Sprechsituation nicht zwischen verschiedenen Sprachen wechseln.
  • Die Kinder dürfen selbst entscheiden, in welcher Sprache sie sprechen. Sie werden sich oft für die Sprache entscheiden, die sie - zu dem jeweiligen Zeitpunkt - besser beherrschen.
  • Wichtig ist, den Kindern Kontakte zu Personen zu ermöglichen, die die weniger geübte Sprache sprechen, um auch diese lebendig zu halten.
  • Kinder, die Zuhause nicht oder nur wenig mit der deutschen Sprache in Berührung kommen, sollten unbedingt eine Kindertagesstätte besuchen. Dort lernen sie die deutsche Sprache wie "nebenbei", wenn es in der Einrichtung genügend deutschsprachige Kinder gibt.
  • Kinder lernen am besten, wenn Lernen nicht als anstrengend empfunden wird. Deshalb hilft es auch mehrsprachig aufwachsenden Kindern am meisten, wenn Eltern mit ihnen im Alltag in ganz normalen Sätzen reden und spielen (fernsehen alleine hilft nicht). Keinesfalls sollten sie mit ihren Kindern üben. Denn erst einmal ist wichtig, was die Kinder sagen, nicht so sehr, wie sie es sagen.
  • Mehrsprachig aufwachsende Kinder lernen ihre Sprache(n) nicht generell langsamer als Kinder, die nur eine Sprache erwerben.
  • Mehrsprachigkeit ist keine Ursache für Sprachentwicklungsstörungen. Solche Störungen kommen bei mehrsprachigen Kindern sogar seltener vor. Wenn sie jedoch festgestellt werden, sind sie meist schwerwiegender und betreffen alle Sprachen des Kindes.
  • Bei Fragen zur Sprachentwicklung mehrsprachiger Kinder können sich die Eltern an Sprach- und Hörberatungsstellen, Erziehungsberatungsstellen, interkulturelle Einrichtungen sowie die Kinder- bzw. Fachärzte wenden. Auch Logopädinnen und Logopäden beraten Eltern in Fragen der Mehrsprachigkeit.
Service:
Am 6. März 2007 bietet der Deutsche Bundesverband für Logopädie 
(dbl) anlässlich des Europäischen Tages der Logopädie eine 
bundesweite Experten-Hotline zu allen Fragen rund um das Thema 
"Mehrsprachigkeit" an.
Die Experten sind unter der zentralen Telefonnummer 0180 - 53 53 
532 am 6. März 2007 zwischen 15.00 und 21.00 Uhr zu erreichen. (Ein 
Anruf kostet 14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz). Weitere 
Informationen: www.dbl-ev.de

Pressekontakt:

V.i.S.d.P.: Lucas Rosenthal, Deutscher Bundesverband für Logopädie,
Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen. Weitere Informationen: Margarete
Feit, Tel.: 02234/37 95 3-27, Fax: 02234/37 95 3-13, E-Mail:
feit@dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de

Original-Content von: Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl), übermittelt durch news aktuell

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